Definition der kritischen Größe eines klinisch symptomatischen Insulinoms - eine retrospektive Studie

Im Zeitraum von 1997 bis 2020 stellten sich an den Universitätskliniken Marburg und Mainz 65 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose eines Insulinoms vor, die im Rahmen dieser Studie systematisch dokumentiert und ausgewertet wurden. Mit einer Inzidenz von 1-4/1.000.000 pro Jahr handelt es sich b...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Göbel, Franziska Elisabeth
Beteiligte: Kann, Peter Herbert (Prof. Dr. med. Dr. phil.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Im Zeitraum von 1997 bis 2020 stellten sich an den Universitätskliniken Marburg und Mainz 65 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose eines Insulinoms vor, die im Rahmen dieser Studie systematisch dokumentiert und ausgewertet wurden. Mit einer Inzidenz von 1-4/1.000.000 pro Jahr handelt es sich bei Insulinomen um sehr seltene neuroendokrine Neoplasien, weshalb der in dieser Arbeit analysierte Datensatz für das Krankheitsbild verhältnismäßig groß ist. Das vorrangige Ziel dieser Arbeit war es, einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Volumen und der klinischen Symptomatik bzw. den Laborbefunden nachzuweisen und darauf basierend eine kritische Zellmasse zu definieren, ab der ein Insulinom diese klinische Symptomatik zeigt. Dabei konnte die These bestätigt werden, dass größere Insulinome mit einem erhöhten Sekretionsverhalten einhergehen. Lagen die Tumoren über dem Median bzw. im oberen Quartil, so zeigten sich besonders bei Abbruch des Hungerversuchs und bei tiefstem gemessenen Blutzucker signifikant erhöhte Insulinkonzentrationen. Zusätzlich ergab sich die Aussage, dass Insulinome ab einem maximalen Durchmesser von 6,0 mm bzw. einem Volumen von 0,1 cm3 klinisch symptomatisch wurden. Die Werte der 2,5. Perzentile wurden darüber hinaus als Grenzwerte für das Auftreten einer Symptomatik herangezogen und lauteten wie folgt: 6,6 mm und 0,1 cm3. In der bisherigen Literatur ließen sich keinerlei Daten finden, die zum Vergleich mit den erhobenen Studienergebnissen herangezogen werden konnten. Zudem wurden die beschriebenen benignen und malignen Insulinome in ihrem Sekretionsverhalten miteinander verglichen. Das Kollektiv beinhaltete 57 benigne und 9 maligne Neoplasien. Dabei zeigte sich bei Patientinnen und Patienten, die an einem malignen Tumor erkrankt waren, bei tiefstem gemessenen Blutzucker eine signifikant höhere Insulinkonzentration als bei Betroffenen mit benignen Neoplasien. Außerdem ergab sich bezogen auf maligne Insulinome eine signifikant höhere C-Peptid- Konzentration bei Abbruch des Hungerversuchs. Des Weiteren wurde im Rahmen der Studie der extrem seltene Fall einer Proinsulinomatose dokumentiert. Hierbei handelt es sich um eine proinsulin- sezernierende Form der in bestehenden Studien beschriebenen Insulinomatose, die sich durch das synchrone und metachrone Auftreten von Insulinomen und ihren 76 Vorläuferläsionen charakterisiert. In der bisherigen Literatur existiert kein beschriebener Fall einer Proinsulinomatose.
Umfang:102 Seiten
DOI:10.17192/z2021.0388