Shrimp farming in Central Vietnam: A value chain analysis

White shrimp has become a key commodity in Vietnamese aquaculture. White shrimp farming does not only enable the participation of smallholders, but also attracts companies and other stakeholders along the value chain. The value generating activities in white shrimp farming have contributed to improv...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Nguyen, Van Chung
Beteiligte: Hassler, Markus (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2021
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Weiße Garnelen haben sich sich zu einer wichtigen Handelsware in der vietnamesischen Aquakultur entwickelt. Die Zucht und der Handel weißer Garnelen erschließt nicht nur eine Einkommensquelle für Kleinbauern, sondern zieht auch Unternehmen und andere Akteure entlang der Wertschöpfungskette an. Die wertschöpfenden Aktivitäten in der Zucht weißer Garnelen haben zu einer Veränderung der wirtschaftlichen Situation der Beteiligten und zum sozioökonomischen Wachstum der Küstengemeinden im Allgemeinen beigetragen. Geringe Zugänglichkeit zu Märkten des Hochpreissegments, geringe Verhandlungsmacht und eine hohe Abhängigkeit von Zulieferern und Zwischenhändlern sind jedoch bestehende Probleme der Landwirte, die die wirtschaftliche Effizienz der weißen Garnelenzucht sowie die Entwicklung der Wertschöpfungskette im Allgemeinen beeinträchtigen. Die vorgestellte Forschungsarbeit untersucht verschiedene Aspekte der Zucht weißer Garnelen wie die aktuelle Situation der Produktion und des Konsumssowie Vorteile, Nachteile und Entwicklungsstrategien in der Zucht. Die Arbeit basiert auf einer qualitativen Analyse der Wertschöpfungskette weißer Garnelen in Vietnam. Die Ansätze der Wertschöpfungskettenanalyse gründen theoretisch auf den Konzepten globaler Produktionsnetzwerke und globaler Wertschöpfungsketten (z. B. Gerreffi et al., 1994, 2005, 2016; Humphrey und Schmitz, 2001; Dicken, 2015; Coe und Yeung, 2015). Gereffi et al.‘s (2005) Ansatz zur Unterscheidung von fünf Arten der Governance und Humphrey und Schmitz‘ (2002) Typisierung von vier Arten des Upgrading in Wertschöpfungsketten bilden den theoretischen Hintergrund dieser Studie. Ziel der Arbeit wares, Informationen über den aktuellen Status und die Nachhaltigkeitsprobleme in der Garnelenzucht, die Unterschiede zwischen den Vermarktungskanälen und die Reaktionsmöglichkeiten der Bauern auf die Anforderungen der einzelnen Kanäle zu liefern. Zusätzlich werden die Machtverhältnisse zwischen den Akteuren innerhalb der Wertschöpfungskette, sowie die Auswirkungen der Beziehungen auf die Landwirte skizziert. Qualitative Forschungsmethoden wurden angewandt, indem 24 halbstrukturierte Interviews durchgeführt wurden. Zu den befragten Stakeholdern gehören Landwirte, Lieferanten, Zwischenhändler, Großhändler, Einzelhändler und relevante Vertreter lokaler Regierungen. Außerdem wurden Sekundärdaten aus sozioökonomischen Berichten der verschiedenen Regierungsebenen und verwandten Forschungen gesammelt. Die Provinz Thua Thien Hue in Zentralvietnam wurde als Fallstudie ausgewählt. Diese Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema der Welternährung, derglobalen Bedeutung der Aquakultur und der Darstellung der Relevanz von Wertschöpfungskettenanalysen. Darauf folgend, werden der Rahmen der Wertschöpfungskettenanalyse, die Dimensionen der Governance und des Upgradings sowie die Wertschöpfungskette der Agrar- und Ernährungswirtschaft, die vietnamesische Aquakultur in Bezug auf Entwicklungsprozesse und Verteilungsproblematiken sowie die Forschungsmethodik vorgestellt, bevor die empirischen Ergebnisse, die Diskussion und die Schlussfolgerung dargestellt werden. Die Forschungsergebnisse werden in vier eigenständigen Papern (Kapitel 5-8) dargestellt, die folgende gemeinsame Merkmale aufweisen: Die Forschung konzentriert sich auf Kleinbauern in der Branche der Aufzucht weißer Garnelen; der theoretische Ansatz globaler Produktionsnetzwerke und globaler Wertschöpfungsketten wird für die Analyse verwendet; Governance-Dimensionen sind ebenfalls eine theoretische Betrachtungsweise, die während der gesamten Forschung verwendet wird; außerdem prägen informelle Transaktionen und informelle Beziehungen häufig die Wertschöpfungskette von weißen Garnelen und sind somit integraler Bestandteil der empirischen Arbeit. Die Ergebnisse zeigen, dass das Export- und Produktionsvolumen von weißen Garnelen in Zentralvietnam seit 2002 deutlich gestiegen ist. Die Zucht von weißen Garnelen erfordert hohe Investitionen und gleichermaßen kann sie den Landwirten vergleichsweise hohe Einnahmen bescheren; normalerweise können die Landwirte Gewinnmargen von 4,5 bis 10% erzielen. Allerdings beeinträchtigen mangelndes Fachwissen auf Seiten der Landwirte, geringe Verfügbarkeit relevanter Infrastruktur, fehlender Zugang zu Kapital und traditionelle Produktionsroutinen der Landwirte die Nachhaltigkeit der Aquakultur sowie die Grundsicherung der Kleinbauern. Das betrifft zum einen die Qualität der Garneleneier, sich schnell veränderndes technisches Wissen, Einsatz von Wassermedizin, Wasserverschmutzung und die Heilung von Krankheiten. Darüber hinaus besteht eine Abhängigkeit der Landwirte von Input-Lieferanten, insbesondere von industriellen Futtermittellieferanten, da die Landwirte oft deren Schuldner sind. Gleichzeitig kontrollieren Zwischenhändler den Markt für weiße Garnelen und der größte Teil der vietnamesischen weißen Garnelenproduktion wird über sie gehandelt, bevor er an die Verbraucher oder Verarbeiter gelangt. Obwohl die Bauern theoretisch Zugang zu den Verarbeitungsbetriebenhaben, um ihre eigene Wertschöpfung innerhalb der Garnelenzucht zu verbessern, erschweren internationale Standards diese Art von direkten Geschäftsbeziehungen. Der Wechsel von informellen Beziehungen zu formellen Beziehungen wird durch die Kluft zwischen den Qualitätsanforderungen der Verarbeitungsbetriebe und der Fähigkeit der Bauern, sich an diese Anforderungen anzupassen, eingeschränkt. Daher ist die Auswahl von Zwischenhändlern für die Landwirte derzeit die beste Lösung für den Zugang zu den Absatzmärkten. Diese Entwicklung führte dazu, dass die Landwirte die Vorschriften zum Einsatz von Antibiotika in der Garnelenproduktion und zur Abwasserbehandlung ignorieren; stattdessen konzentrieren sie sich ausschließlich auf die Steigerung der Produktion und die Maximierung der Einnahmen, was als Versuch der Landwirte angesehen werden kann, ihre Nachteile zu kompensieren. Im Vergleich zu anderen Akteuren in der Wertschöpfungskette haben die Landwirte eine geringere Verhandlungsmacht und wenig bis gar keine Möglichkeiten auf die vertraglichen Beziehungen einzuwirken, so dass sie innerhalb ihrer Geschäftsbeziehungen nur reagieren statt agieren können. Die Beziehungen zwischen den Akteuren in der Kette werden üblicherweise auf der Grundlage von persönlichem Vertrauen, regelmäßiger persönlicher Interaktion und dem Austausch von schwer kodifizierbaren Informationen aufgebaut. Typisch für die Beziehungen zwischen den Akteuren ist ein hoher Grad an Informalität und dass diese informelle Zusammenarbeit häufig stärker ist, als die Bindung durch formelle Verträge. Lokale Regierungen und Landwirte haben verschiedene Strategien implementiert, um die Wertschöpfungskette in der Garnelen-Aufzucht zu verbessern. Dazu gehören beispielsweise der Erlass von Vorschriften für die Weiße-Garnelen-Zucht und die Gründung von Genossenschaften. Die Wirkung dieser Aktivitäten ist jedoch immer noch begrenzt und die Mehrheit der Bauern steht immer noch vor großen Problemen beim Zugang zu Vertriebskanälen und der Abhängigkeit von Zwischenhändlern und Lieferanten. Daher ist das Fazit der Arbeit, dass die Züchter von weißen Garnelen, um wettbewerbsfähig und ökologisch nachhaltig zu sein, ihre Produktionsverfahren ändern und die Produktqualität verbessern müssen, um den Anforderungen der nationalen und internationalen Märkte gerecht zu werden. Die lokale Regierung ihrerseits muss die Bauern stärker mit Infrastruktur, Kapital und Technologie unterstützen.