„Truth is not the end in itself but a mill of information“ The journalistic construction of war : Professional reporting for daily newspapers in Germany and the United States during the 2003 Iraq war.

The study identifies and characterizes the professional action of journalists who reported on the war in Iraq in 2003 and were employed by leading quality daily newspapers in the United States and Germany. A heuristic combination of the sociology of professions and the sociology of knowledge is util...

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Main Author: Storozenko, Victoria
Contributors: Bös, Mathias (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:English
Published: Philipps-Universität Marburg 2016
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Die Studie identifiziert und charakterisiert das professionelle Handeln von Journalisten von meinungsführenden Qualitätstageszeitungen in Deutschland und den USA, die über den Irakkrieg 2003 berichtet hatten. Um eine Antwort auf das Problem zu finden, wie das professionelle Handeln von Journalisten definiert werden kann, wird eine heuristische Kombination von Professionssoziologie und Wissenssoziologie angewandt. In Anlehnung an die Konzepte von Berger und Luckmann betrachtet diese Studie Zeitungen als Repräsentation von zugleich objektiver, als auch subjektiver Realität. Einerseits ist die Realität von Zeitungen eine objektive, da sie das Resultat einer institutionellen Organisationsform ist. Diese Organisation beinhaltet Anforderungen an Journalisten hinsichtlich der Aufrechterhaltung professioneller Werte und Normen, die zur Institutionalisierung professionellen Handelns führen. Andererseits ist die Realität der Zeitungen insofern eine subjektive, als dass sie ein Ergebnis der Interpretation der einzelnen Journalisten ist. Wie also konstruieren Journalisten soziale Realität in ihren Zeitungen durch ihr professionelles Handeln? Und wie wird aus der subjektiven Realität der Journalisten die objektive Realität ihrer Zeitungen? Eine qualitative Analyse problemzentrierter Interviews, die auf den Prinzipien der Grounded Theory basiert, wurde angewandt, um sich diesen Fragen vor dem Hintergrund einer Ausnahmesituation wie einem Krieg zu nähern. In solch einer Umgebung zwingen externe Notwendigkeiten und Limitierungen Journalisten dazu, ihre handlungsleitenden Ideale guter Kriegsberichterstattung zu überdenken und unterbrechen ihre täglichen professionellen Routinen durch außergewöhnliche Situationen. Es ergeben sich somit Konstellationen erhöhter Reflektion hinsichtlich der Grundlagen des eigenen professionellen journalistischen Handelns. Und wie diese Studie zeigt, ist eben diese notwendige, kontinuierliche Interpretation und Reflektion bezüglich professioneller Standards im Zuge ihrer praktischen Umsetzung ein zentrales, charakteristisches Kennzeichen professionellen journalistischen Handelns.