Neurobiological Underpinnings of Trauma-related Psychopathology

The understanding and treatment of trauma-related psychopathology is a crucial challenge in the field of global mental health today. The etiology and mechanisms of two common trauma-related symptoms – intrusive re-experiencing and dissociative symptomatology – are still not well understood. The pres...

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Библиографические подробности
Главный автор: Sierk, Anika
Другие авторы: Brakemeier, Eva-Lotta (Prof.) (Научный руководитель)
Формат: Dissertation
Язык:английский
Опубликовано: Philipps-Universität Marburg 2018
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Eine der wichtigsten Herausforderungen im Rahmen globaler Gesundheit ist das Verständnis und die Behandlung Trauma-assoziierter Psychopathologien. Die Ätiologie und zugrundeliegenden Mechanismen zweier häufig auftretender Trauma-assoziierter Symptome – intrusives Wiedererleben und dissoziative Symptomatologie – sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, durch die Untersuchung neurobiologischer Mechanismen in zwei Störungen das Verständnis dieser Phänomene zu verbessern: In der Depersonalisation/Derealisation Störung (DPD), in der Dissoziation die Kernsymptomatik darstellt, und im dissoziativen Subtyp der Posttraumatischen Belastungs-störung (PTSD-D), in welchem dissoziative Symptome und intrusives Wiedererleben gemeinsam auftreten und hinsichtlich ihrer Schwere miteinander korrelieren. Netzwerkveränderungen der zerebralen Nervenbündel, die kritisch für die Kommunikationen zwischen Gehirnregionen sind, wurden bislang weder in der DPD noch in der PTSD-D untersucht. In Studie I wurden strukturelle Netzwerkveränderungen in 23 Patienten mit DPD im Vergleich zu 23 gesunden Kontrollen exploriert. Die Ergebnisse zeigten eine relativ verringerte strukturelle Konnektivität in DPD Patienten innerhalb des linken sowie des rechten Temporallappens, die bereits zuvor mit dissoziativer Symptomatik in der DPD und in anderen Störungen assoziiert wurden. Des Weiteren fand sich ein Trend, der auf Alterationen in einem frontal-limbischen Netzwerk hindeutet, von dem neurobiologische Modelle annehmen, dass hiesige Dysfunktionen der Dissoziation sowohl der DPD als auch der PTSD zugrunde liegen. In Studie II wurde anhand des gleichen Analyseprozesses wie in Studie I getestet, ob frontal-limbische Schaltkreise auch in PTSD-D Patienten (n=23) relativ zu Patienten der „klassischen“ PTSD (n=19) verändert sind. Es zeigten sich keine entsprechenden relativen Netzwerkveränderungen in der weißen Masse in der PTSD-D. Eine anschließende explorative Analyse zeigte jedoch Alterationen in zwei subkortikalen Netzwerken, die limbisch-thalamische bzw. basale motorische Regionen umfassen. Limbisch-thalamische Verbindungen spielen eine wichtige Rolle bei deklarativen und räumlichen Gedächtnisprozessen, von denen duale Gedächtnismodelle annehmen, dass sie eine zentrale Rolle bei der Entstehung von intrusiven Erinnerungen spielen. Wir testeten in Studie III das entsprechende theoretische Modell und konnten erstmals empirisch nachweisen, dass die räumlich-kontextuelle (allozentrische) Gedächtnisleistung mit der intrusiven Symptomschwere in 33 PTBS-Patienten negativ assoziiert ist. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit deuten darauf hin, dass (1) Dissoziation in der DPD mit unterschiedlicher strukturelle Konnektivität assoziiert ist im Gegensatz zur PTSD-D und dass (2) dissoziative und intrusive Symptome mit ähnlichen subkortikalen Netzwerkveränderungen assoziiert sind. Dies unterstützt die Annahme, dass in der PTSD-D ein verringerter Bewusstseinszustand die De-kontextualisierung traumatischer Inhalte verstärkt und eine erhöhte intrusive Symptomatik nach sich zieht. Klinische Implikationen der Ergebnisse werden diskutiert.