The Self-Employment Process: A Discourse of Psychological Attributes and Entrepreneurial Socialization

This dissertation presents a discussion of the role of psychological attributes and entrepreneurial socialization in the self-employment process. Self-employment process is considered to involve four components; intentions, entry, success and persistence/ commitment. Burton, Sørensen, and Dobrev (20...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Baluku, Martin
Beteiligte: Otto, Kathleen (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2017
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Diese Dissertation stellt eine Diskussion über die Rolle von psychologischen Attributen und unternehmerischer Sozialisierung im Selbstständigkeitsprozess dar. Der Prozess der Selbstständigkeit wird unter Beachtung von vier Komponenten betrachtet; Intentionen, Eintritt, Erfolg und Beharrlichkeit. Burton, Sørensen und Dobrev (2016) merkten an, dass sich die Forschung zu Selbstständigkeit hauptsächlich auf die Neugründung von Unternehmen oder auf die Übergänge in die unternehmerische Rolle als Selbstzweck fokussiert. Sie argumentieren, dass dieser Ansatz ignoriert, dass der Eintritt in die und der Austritt aus der Selbstständigkeit Karriereübergänge darstellen. Mit dem Fokus auf den Prozess der Selbstständigkeit richtet diese Dissertation Aufmerksamkeit auf psychologische und Sozialisationsfaktoren, die zum einen den Übergang in die Selbstständigkeit als eine mögliche Alternative zu den traditionellen fest bezahlten Jobs erleichtern und zum anderen einen Weg bieten, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Daher betrachtet diese Dissertation die Selbstständigkeit als eine Möglichkeit für eine erfolgreiche Karriere. Forschung zu proteischen Karrieren betont, dass Menschen mehr Kontrolle über den Entwicklungsprozess ihrer Karriere übernehmen sollten (Briscoe & Hall, 2006; Lent & Brown, 2013; Sullivan & Baruch, 2009). Besonders betont wird die Wichtigkeit von Flexibilität in Karriereentscheidungen und Karrierewegen, weil Karrieren nicht länger systematisch sind (Arnold, 2001; Baruch, 2004). Personen müssen nicht mehr an ihrem gelernten Beruf oder an traditionellen festen Beschäftigungen festhalten, um erfolgreich zu sein. Stattdessen ist Mobilität in der Karriere, was häufige Übergänge zwischen verschiedenen Berufen beinhaltet, eher die Regel geworden. Selbstständigkeit bietet eine Möglichkeit, selbstbestimmt Verantwortung für die Karriereentwicklung zu übernehmen. Neben der hohen Autonomie ist sie dank der hohen Dynamik des Arbeitsmarktes fast überall auf der Welt auch die am besten verfügbare Beschäftigungsmöglichkeit. Ende der 2000er löste eine globale wirtschaftliche und finanzielle Krise Unruhe auf dem Arbeitsmarkt aus. Arbeitsplatzunsicherheit und Arbeitslosigkeit stiegen auf Rekordhöhen, die bis heute hoch bestehen. Dies entspricht Reinhart and Rogoff's (2009) Behauptung, dass nach Zeiten wirtschaftlicher Krisen oft anhaltende Arbeitskrisen auftreten. Daher wurde Selbstständigkeit als Karriereweg in vielen Ländern immer wichtiger. Darüber hinaus hat das Unternehmertum auch einen wichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und zur Widerstandsfähigkeit geleistet, was durch die Bewegung von einer industriellen zu einer dienstleistungsorientierten Volkswirtschaft ermöglicht wurde. Die Studien in dieser Dissertation explorieren eine Reihe von psychologischen und Sozialisierungsfaktoren im Prozess des Unternehmertums: die Bildung der Intention, in die Selbstständigkeit zu gehen, den tatsächlichen Eintritt in die Selbstständigkeit, den Erfolg sowie die Absicht, selbständig zu bleiben. Bestehende Forschung behandelt diese Komponenten des Prozesses als separate Themen. Dennoch haben die Erfahrungen auf all diesen Stufen des unternehmerischen Prozesses aus Karriereperspektive (Burton et al., 2016) Implikationen für Verbleiben in oder Ausscheiden aus der Selbstständigkeit. Zwei Muster können aus dieser Dissertation abgeleitet werden. Erstens die Bildung der Intention zur Selbstständigkeit und deren Zusammenhang zum tatsächlichen Eintritt in die Selbstständigkeit. Zweitens der unternehmerische Erfolg und dessen Implikationen für das Festhalten an der Selbstständigkeit als Karriereweg. Ziel dieser Dissertation war es, den Pfad der Selbstständigkeit von der Entwicklung der Intention über den tatsächlichen Eintritt bis hin zu Erfolg und Commitment zu bestimmen. Allerdings ist dies nur in einem sehr großen Zeitraum möglich. Beispielsweise zeigt Literatur, dass die Beziehung zwischen unternehmerischen Absichten und dem Eintritt am besten nach 18 Jahren vorhersagbar ist (Schoon & Duckworth, 2012). Daher konnten die vorliegenden Untersuchungen nicht den gesamten Pfad beobachten. Vielmehr werden persönliche Attribute und Kontexte nahe des Menschen berücksichtigt, die Intention, Eintritt, Erfolg und Commitment im selbstständigen Karriereweg prägen. Im Speziellen untersuchen die Studien die Rolle von psychologischen Attributen, einschließlich Persönlichkeit, kognitiven Stilen, moralischer und kultureller Intelligenz, psychologischem Kapital und unternehmerischen Einstellungen. In Bezug auf die Kontextfaktoren wird besonders auf die unternehmerischen Sozialisationsprozesse eingegangen, was unternehmerisches Mentoring und die Kultur umfasst. Der Faktor Kultur wird sowohl auf persönlicher als auch auf nationaler Ebene betrachtet. Folglich untersuchen die Manuskripte vier einschlägige Forschungsfragen. Diese Fragen sind entscheidend, um die Rolle der psychologischen und Sozialisierungsfaktoren im Prozess der Selbstständigkeit zu verstehen und um die Selbstständigkeit als Karriereweg und nicht nur als Mittel zur Gründung und Leitung von Unternehmen zu verstehen. Diese Forschungsfragen sind: 1. Wie wirken sich proteische Eigenschaften und die Sozialisationsfaktoren gemeinsam auf die Bereitschaft aus, in die Selbstständigkeit zu gehen? 2. Wie beeinflussen kognitive Attribute und kulturelle Werte die Intention, eine Karriere in der Selbstständigkeit zu machen? 3. Welche psychologischen Attribute erhöhen die Effektivität von unternehmerischem Mentoring bezüglich Intentionen und tatsächlichen Eintritten in die Selbstständigkeit? 4. Welche persönlichen Attribute und Sozialisationsprozesse sind entscheidend für die Realisierung von verschiedenen unternehmerischen Ergebnissen? Diese Forschungsfragen wurden mit robusten Ergebnissen in neun Manuskripten beantwortet. Die ersten beiden Manuskripte beziehen sich auf die erste Forschungsfrage. Basierend auf der person-fit Perpektive zeigten diese Manuskripte, dass unternehmerische Intention mit vielfältigen Attributen, wie der persönliche Initiative, Flexibilität und Karriereorientierung, assoziiert ist. Dennoch war der Effekt der persönlichen Initiative und der Karriereorientierung nur bei der Studierendenstichprobe bedeutsam, während der Effekt der Flexibilität bei den AbsolventInnen, aber nicht bei den Studierenden beobachtet wurde. Manuskripte 3 und 4 sind der Beantwortung der zweiten Forschungsfrage gewidmet. Ergebnisse dieser Manuskripte unterstützen die Theory of Planned Behavior (TPB), aber wiesen zusätzlich darauf hin, dass es mögliche Interaktionen zwischen Vorläufern der Intention gibt. Insbesondere wiesen die Ergebnisse darauf hin, dass die Kontrollüberzeugung (locus of control) sich vermittelt durch unternehmerische Einstellungen auf die Intention zur Selbstständigkeit auswirkt. Zugleich waren der direkte und indirekte Effekt durch individualistische normative Überzeugungen moderiert. Zusätzlich offenbarten die Ergebnisse, insbesondere in Manuskript 3, Interaktionseffekte von persönlichen kulturellen und moralischen Werten (Risikovermeidung und moralische Kompetenz) und dem kognitiven Stil auf die Intention zur Selbstständigkeit bei erwerbslosen jungen Menschen. Personen mit adaptivem kognitivem Stil berichteten höhere Selbstständigkeitsabsichten. Diejenigen mit intuitivem Stil berichteten allerdings auch eine hohe Selbstständigkeitsabsicht, wenn die Risikovermeidung gering und die moralische Kompetenz hoch ist. Die Ergebnisse in den Manuskripten 5 und 6 beantworten die dritte Forschungsfrage. Wieder wurden Interaktionseffekte von unternehmerischer Sozialisation (Mentoring) und persönlichen Attributen (Selbstbestimmtheit/Autonomie und psychologisches Kapital) auf die Selbstständigkeitsabsichten bestätigt. Ergebnisse einer Langzeitstudie (Manuskript 6) unterstützen zusätzlich die TPB, indem sie zeigten, dass Personen mit höheren unternehmerischen Intentionen eher gewillt waren, nach dem Hochschulabschluss selbstständig zu werden. Allerdings wurden auch interkulturelle Unterschiede beobachtet und im Manuskript diskutiert. Schließlich sind Befunde zur Forschungsfrage 4 in den Manuskripten 7, 8 und 9 dargestellt, die darauf hinwiesen, dass persönliche Attribute, insbesondere psychologisches Kapital und kulturelle Intelligenz, mit subjektiven und objektiven Outcomes assoziiert sind, inklusive der psychologischen Bedürfnisbefriedigung, dem Sinn des Lebens, der unternehmerischen Arbeitszufriedenheit, unternehmerischer Leistung und Wachstum, sowie mit dem Einkommen. Die Befriedigung des Bedürfnisses nach Autonomie war auch mit anderen subjektiven Faktoren assoziiert. Außerdem hatten die meisten Outcomes, wie psychologisches Kapital, bedeutende Effekte auf das Commitment für eine Karriere in der Selbstständigkeit.