Developmental Regulation in Adolescents With and Without Emotional and Behavioral Disturbances Attending Different School Types

Adolescents are (co-)producers of their own development as they construct, pursue, and adapt developmental goals (Heckhausen et al., 2010). Internal and external conditions as well as the attainability of goals affect the goal content and the goal pursuit. Research implies that especially adolescent...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Margraf, Hannah
Beteiligte: Pinquart, Martin (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!

Jugendliche sind Mitgestalter ihrer Entwicklung, indem sie sich Entwicklungsziele setzen, diese aktiv verfolgen und sie abhängig von auftretendem (Miss-)Erfolg verändern (Heckhausen et al., 2010). Zielinhalte aber auch Prozesse der Zielverfolgung werden allerdings von inneren und äußeren Bedingungen beeinflusst. Insbesondere Jugendliche mit emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten (engl. emotional and behavioral disturbances, EBD) haben ungünstige Bedingungen für das Setzen sowie das Verfolgen von Entwicklungs-zielen, sodass sie gefährdet sind eine maladaptive Entwicklungsregulation zu zeigen. In diesem Zusammenhang wurden unterschiedliche Schultypen in der Forschung bisher außer Acht gelassen, obwohl Jugendliche mit EBD in Deutschland entweder eine Förder- oder eine Regelschule besuchen. Zudem wurden mögliche Gründe für die weniger erfolgreiche Entwicklungsregulation von Jugendlichen mit EBD nicht weiter erforscht. Daher ist die vorliegende Dissertation eine der ersten Arbeiten, die die Entwicklungsregulation von unterschiedlich beschulten Jugendlichen mit EBD systematisch untersucht. Überdies sollen mögliche Erklärungen für den geringeren Entwicklungserfolg von Jugendlichen mit EBD betrachtet werden, nämlich Erwartungen über die Zukunft sowie Prozesse der Zielverfolgung. Jugendliche mit und ohne EBD von Regel- sowie Förderschulen wurden in Quer- und Längsschnittstudien anhand von Selbstberichten untersucht. In den Querschnittstudien wurden 261 Förderschüler (153 mit EBD, 108 ohne EBD) und 294 Regelschüler (116 mit EBD, 178 ohne EBD) befragt. Im 1-Jahres Follow-up nahmen 124 Förderschüler (72 mit EBD, 52 ohne EBD) und 133 Regelschüler (55 mit EBD, 78 ohne EBD) teil. In sieben von 12 Entwicklungsaufgaben berichten Jugendliche mit EBD weniger weit zu sein als Jugendliche ohne EBD. Im Gegensatz dazu wurde nur ein Schulunterschied gefunden. Betrachtet man die Zukunftsvorstellungen der Jugendlichen erwarteten Jugendliche mit EBD früher zu heiraten als Jugendliche ohne EBD. Zudem erwarteten Förderschüler eher unverheiratet zu bleiben als Regelschüler. In Bezug auf das Anwenden von Zieleverfolgungsstrategien oder der Effektivität dieser Strategien gab es keine Unterschiede zwischen den Schultypen oder Jugendlichen mit vs. ohne EBD. Interventionen, die die erfolgreiche Entwicklung von Jugendlichen mit EBD fördern, sollten vermehrt eingesetzt werden, z.B. Lebenskompetenzprogramme oder ressourcen-fokussierte Programme, die das Erreichen eines bestimmten Entwicklungsziel fördern. Zudem könnte ein höherer Erfolg im Umgang mit Entwicklungszielen auch durch ein Reduzieren der EBD-Symptome erreicht werden. Weitere Forschung zu möglichen Erklärungen für den geringeren Erfolg mit Entwicklungszielen von Jugendlichen mit EBD ist notwendig.