Charakterisierung neuer Zielgene im Pankreaskarzinom

Das duktale Adenokarzinom des Pankreas ist eine der tödlichsten und am schwersten behandelbaren Krebserkrankungen in der westlichen Welt. Durch die begrenzten diagnostischen Möglichkeiten und die wenigen wirksamen Medikamente, ist die Behandlung nur in seltenen Fällen erfolgreich. Ein shRNA-Screen...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Krattenmacher, Anja
Beteiligte: Buchholz, Malte (PD Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2015
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Das duktale Adenokarzinom des Pankreas ist eine der tödlichsten und am schwersten behandelbaren Krebserkrankungen in der westlichen Welt. Durch die begrenzten diagnostischen Möglichkeiten und die wenigen wirksamen Medikamente, ist die Behandlung nur in seltenen Fällen erfolgreich. Ein shRNA-Screen wurde durchgeführt, um neue Kandidatengene mit einer hohen biologischen Relevanz im duktalen Adenokarzinom des Pankreas zu identifizieren. Die ermittelten Gene wurden auf eine einfache Therapierbarkeit mit kleinen, inhibitorischen Molekülen selektioniert. Die bisher, in Bezug auf Tumorentwicklung und Tumorverlauf unbekannten Proteine USP5 und SMC2, konnten als neue Kandidatengene identifiziert und im Rahmen dieser Arbeit, genauer auf ihre Funktionen im Pankreaskarzinom untersucht werden. Für die Untersuchungen wurde die Expression der Gene in primären Geweben und verschiedenen Tumorzelllinien mittels qRT-PCR quantifiziert. Nach transientem Knockdown mit unabhängigen siRNAs, wurden funktionelle Untersuchungen auf die Zellviabilität, Migrationsverhalten der Zellen und Proliferation durchgeführt. Ebenso wurden zelluläre Vorgänge, wie der Zellzyklus genauer betrachtet. Um die involvierten Signalkaskaden individuell aufzuklären wurden verschiedene Westernblots durchgeführt. Lentiviral stabil transduzierte shRNA-Klone wurde generiert, um in vivo Daten im Xenograft Mausmodell zu erheben. Beide Gene zeigten eine signifikante Überexpression in humanen PDAC Geweben. Der Knockdown führte in beiden Fällen zu einer Reduktion der Viabilität und Proliferation sowie zur Induktion der Apoptose. In dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass SMC2 ein weiterer Modulator des WNT-Signalweges ist und durch WNT5A reguliert wird. USP5 hingegen, reguliert die Ubiquitinierung und führt zur Stabilisation von p27/CDKN1B in TP53 mutierten Pankreaskarzinomzellen. Auf der Basis bereits veröffentlichten Studien und den hier ermittelten Daten kann man schlussfolgern, dass die neuen Zielgene SMC2 und USP5 wichtige Rollen im Wachstum und Überleben von Pankreaskarzinomzellen spielen. Beide Gene bieten optimale Bedingungen für die Entwicklung neuer Therapieansätze durch kleine, inhibitorsche Moleküle im Kampf gegen den Tumor.
DOI:10.17192/z2015.0268