Validierung einer neuen Skala zur operationalisierten Erfassung von formalen Denkstörungen

Vor allem für die englische Sprache liegen bereits einige klinische Rating-Skalen zur Erfassung formaler Denkstörungen vor. Diese gehen jedoch weder auf die Unterschiede zwischen subjektiven und objektiven Items ein, noch sind sie komplett auf die deutsche Sprache übertragbar. Die neue, 30 Items be...

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Main Author: Turner, Lena
Contributors: Kircher, Tilo (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2012
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Vor allem für die englische Sprache liegen bereits einige klinische Rating-Skalen zur Erfassung formaler Denkstörungen vor. Diese gehen jedoch weder auf die Unterschiede zwischen subjektiven und objektiven Items ein, noch sind sie komplett auf die deutsche Sprache übertragbar. Die neue, 30 Items beinhaltende „Thought and Language Dysfunction Scale“ wurde auf Grundlage einer umfangreichen Literaturrecherche erstellt. In dieser Literaturrecherche wurden sämtliche Standardwerke und Zeitschriftenveröffentlichungen in deutscher und englischer Sprache von Emil Kraepelin (1899) bis zur heutigen Zeit berücksichtigt. Die „Thought and Language Dysfunction Scale“ enthält 21 objektive und 9 subjektive Items und ist das erste Messinstrument, das in deutscher Sprache zur Verfügung steht. Untersucht wurden Patienten mit Schizophrenie (n=63), Depression (n=63) und Manie (n=20) sowie gesunde Probanden (n=64). Mehrere, dafür geschulte Ärzte mit Erfahrungen bei der Erhebung psychopathologischer Befunde führten ein ca. 50-minütiges exploratives Interview mit den Probanden durch und bewerteten im Anschluss die „Thought and Language Dysfunction Scale“ sowie weitere psychiatrische Untersuchungsskalen. Anschließend wurde, um das Vorliegen verschiedener Subsyndrome innerhalb der formalen Denkstörungen zu detektieren, eine Hauptkomponentenanalyse durchgeführt. Es zeigten sich vier Faktoren, die das dichotome Konstrukt von positiven und negativen formalen Denkstörungen widerspiegelten und darüber hinaus die Unterteilung in subjektive und objektive Faktoren deutlich machte. Die „Thought and Language Dysfunction Scale“ zeigte sich als reliables und praktikables Instrument zur detailreichen Erfassung sämtlicher formaler Denkstörungen. Des Weiteren weisen die entstandenen Faktoren deutlich darauf hin, dass die Erfassung der subjektiven Symptome einen nicht zu vernachlässigenden Aspekt bei der Messung formaler Denkstörungen darstellt.
DOI:10.17192/z2012.1090