Softwareunterstützte semiautomatische Tumorvolumetrie von Lungentumoren

Die Quantifizierung der Tumorlast eines Patienten spielt sowohl in Studien, als auch im klinischen Alltag, eine große Rolle beim Therapiemonitoring. Als Goldstandard gelten die Messkriterien nach RECIST mit der Bestimmung des längsten Tumordurchmessers. In der vorliegenden Studie wurde ein Vergleich...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Haag, Katharina
Beteiligte: Heverhagen, Johannes (Prof. Dr. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2011
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Quantifizierung der Tumorlast eines Patienten spielt sowohl in Studien, als auch im klinischen Alltag, eine große Rolle beim Therapiemonitoring. Als Goldstandard gelten die Messkriterien nach RECIST mit der Bestimmung des längsten Tumordurchmessers. In der vorliegenden Studie wurde ein Vergleich der Tumorvolumetrie mit der Messung nach RECIST-Kriterien aufgeführt. Anhand von CT-Untersuchungen von Patienten mit Lungenläsionen wurden die unterschiedlichen Messmethoden miteinander verglichen, die Reproduzierbarkeit der beiden Messmethoden durch zwei Untersucher dargestellt, sowie die Einteilung in Tumorresponsekategorien nach RECIST-Schwellenwerten zur Beurteilung des Unterschieds zwischen den Messmethoden aufgeführt. Eine Interaktionszeitanalyse zur Beurteilung der Praktikabilität im klinischen Alltag wurde durchgeführt. • Es konnte gezeigt werden, dass ein Vergleich der Einteilung der manuell gemessenen Durchmesser mit den volumetrischen Daten in korrespondierende Tumorresponsekategorien nach RECIST zu einer Differenz von 32% der Fälle führte. Dies bedeutet unter Umständen eine divergente Therapieentscheidung für den Patienten, je nach Messmethode. • Die Untersuchung der Reproduzierbarkeit der beiden Messmethoden durch zwei verschiedene Untersucher ergab eine Reproduzierbarkeit der manuellen Messung der Durchmesser von 84.6%. Bei der volumetrischen Messung lag die Reproduzierbarkeit zwischen zwei Untersuchern bei 92.3%. • Die Bewertung der Übereinstimmung bei unterschiedlicher Technik und Methode, aber gleichem Untersucher zeigte bei beiden Untersuchern Mittelwerte der Differenzen zwischen manueller und semiautomatischer Messung, die bei 1.35 mm, respektive 1.99 mm lagen. Die Unterschiede wiesen eine hohe Signifikanz auf (p < 0.001) In der graphischen Darstellung mittels Bland-Altman-Diagrammen wurde deutlich, dass die manuell gemessenen Werte insgesamt kleiner gemessen werden als in der semiautomatischen Evaluierung. • Mittels einer Interaktionszeitanalyse wurde die Volumetriesoftware auf ihre Praktikabilität im klinischen Alltag untersucht. Mit Untersuchungszeiten von 0.84 s im schnellsten, 23.92 s im längsten Fall und im Durchschnitt mit einem Wert von 3.32 s erwies sich die Volumetrie als ein schnelles Verfahren, durch das die Zeit der Untersuchungs-Befundung herabgesetzt werden kann. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Studie, dass sich durch die Nutzung einer semiautomatischen Volumetrie-Software Lungenläsionen in allen drei Ebenen vollständiger, schneller und mit einer besseren Reproduzierbarkeit erfasst werden können als durch den momentanen Goldstandard der eindimensionalen manuellen Messung nach RECIST-Kriterien.
DOI:10.17192/z2012.0004