Modulation of Saccadic Curvature by Spatial Memory and Associative Learning

The way the eye travels during a saccade typically does not follow a straight line but rather shows some curvature instead. Converging empirical evidence has demonstrated that curvature results from conflicting saccade goals when multiple stimuli in the visual periphery compete for selection as the...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Koenig, Stephan
Beteiligte: Lachnit, Harald (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Englisch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Die Trajektorie einer sakkadischen Blickbewegung weist im Allgemeinen eine leichte Krümmung auf. Empirische Befunde sprechen dafür, dass eine gekrümmte Trajektorie vor allem dann resultiert, wenn in der visuellen Peripherie mehrere Reize als potentielle Sakkadenziele dargeboten werden, und so um die Selektion als Sakkadenziel konkurrieren (Van der Stigchel, Meeter, & Theeuwes, 2006). Eine Abweichung der Trajektorie in Gegenrichtung zur Position eines konkurrierenden Reizes ist durch die Inhibition des Motorprogramms erklärt worden, das die Sakkade in Richtung des konkurrierenden Reizes repräsentiert (Sheliga, Riggio, & Rizzolatti, 1994; Tipper, Howard, & Houghton, 2000). Ist eine Versuchsperson zum Beispiel instruiert eine Blickbewegung auf einen als Zielreiz definierten Stimulus hin auszuführen, und dabei einen gleichzeitig dargebotenen Distraktorreiz zu ignorieren, so krümmt sich die Sakkade weg von der Distraktorposition (e. g. Doyle & Walker, 2001). Die vorliegende Dissertation untersucht Einflüsse des räumlichen Gedächtnisses und des assoziativen Lernens auf die Krümmung von Sakkadentrajektorien. Die übergeordnete Fragestellung ist, ob der Krümmungseffekt Aufschluss über assoziative Lernprozesse gibt, wenn im Lernexperiment Konkurrenz nicht zwischen sensorischen Reizen sondern zwischen konfligierenden Vorhersagen des Sakkadenziels besteht. Die Dissertation umfasst folgende Manuskripte, die einzelne Arbeitsschritte auf dem Weg zur Beantwortung dieser Frage dokumentieren: Das erste Manuskript dokumentiert die Computersoftware, die im Rahmen der Dissertation zur Parametrisierung der aufgezeichneten Blickbewegungssignale programmiert wurde. Das zweite Manuskript repliziert und erweitert empirische Befunde über den Einfluss des räumlichen Arbeitsgedächtnisses auf die Auslenkung von Trajektorien (Theeuwes, Olivers, & Chizk, 2005). Das dritte Manuskript beschreibt ein neues assoziatives Lernparadigma und demonstriert, wie die Krümmung von Sakkadentrajektorien im Lernverlauf durch die Akquisition und Extinktion von Gedächtnisinterferenz moduliert wird. Die beobachtete Modulation steht im Einklang mit den Vorhersagen der Theorie von Rescorla und Wagner (1972) zur Erklärung von klassischer Konditionierung im Tierbereich.