Serum Chromogranin A bei Personen mit neuroendokrinen Tumoren, Personen mit Phäochromozytom und endokrinologisch gesunden Normalpersonen

Zusammenfassung Chromogranin A, als Vertreter der Granine, wird in sekretorischen Granula endokriner und neuroendokriner Zellen zusammen mit den dort vorhandenen Hormonen und Neurotransmittern gespeichert und sezerniert. Primäres Ziel dieser Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen Serum-Chromogra...

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Main Author: Osterwald, Susanna
Contributors: Kann, Peter Herbert (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2009
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Zusammenfassung Chromogranin A, als Vertreter der Granine, wird in sekretorischen Granula endokriner und neuroendokriner Zellen zusammen mit den dort vorhandenen Hormonen und Neurotransmittern gespeichert und sezerniert. Primäres Ziel dieser Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen Serum-Chromogranin A und verschiedenen endokrinologischen Erkrankungen detailliert zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Beurteilung von Serum-Chromogranin A bei Patienten mit nachgewiesenem Phäochromozytom. Insbesondere galt es zu beantworten, ob Chromogranin A als wegweisender Tumormarker in der Phäochromozytomdiagnostik einsetzbar ist. Aus einem Kollektiv endokrinologisch gesunder Normalpersonen wurde sowohl ein Referenzbereich für Chromogranin A ermittelt, als auch alters- bzw. geschlechtsspezifische Unterschiede untersucht. In die retrospektiv statistische Datenauswertung konnten 410 Chromogranin A-Werte von Patienten im Alter von 9 bis 88 Jahren aufgenommen werden. Ein Vergleichskollektiv umfasste die CgA-Parameter von 95 endokrinologisch gesunden Normalpersonen. Ein spezifisches endokrinologisches Krankheitsbild konnte 315-malig zugeordnet werden. Neun Patienten waren an einem Phäochromozytom, 213 an einem neuroendokrinen GEP-Tumor und 26 an einem Lungenkarzinoid erkrankt. 23 Patienten wiesen eine MEN 1-Erkrankung, 18 einen pHPT (davon 4 einen M. Cushing), 22 ein Hypophysenadenom und 19 ein Nebennierenadenom (davon 2 ein peripheres Cushing-Syndrom) auf. Geschlechts- oder altersspezifische Unterschiede von CgA bei endokrinologisch gesunden Personen sind bisher nicht beschrieben. Auch in dieser Arbeit konnte keine straffe Korrelation zwischen Alter und Chromogranin A nachgewiesen werden (Korrelationskoeffizient nach Spearman-Rho 0,253). Signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede sind ebenfalls nicht nachweisbar. Der in der vorliegenden Arbeit bestimmte Median des CgAs von endokrinologisch gesunden Personen fällt in den derzeit gültigen Referenzbereich von unter 18-20 U/l. CgA hat sich als ein zuverlässiger Marker ohne Rücksicht auf Tumorlokalisation insbesondere für NETs des GEP-Systems, Lungenkarzinoide, Gastrinome sowie Neuroblastome etabliert. Der zirkulierende Marker korreliert dabei mit der Tumormasse. In der vorliegenden Arbeit konnte eine hochsignifikante Erhöhung von CgA bei gastroenteropankreatischen neuroendokrinen Tumoren (p = 0,00) sowie bei ZUSAMMENFASSUNG 46 Lungenkarzinoiden beobachtet werden (p = 0,00). Die Ergebnisse bestätigen die Hypothese, dass CgA als wertvoller unspezifischer Marker für die Verlaufsbeurteilung von neuroendokrinen Tumoren herangezogen werden kann. Auch bei den relativ seltenen Phäochromozytomen konnten bereits in der Vergangenheit signifikant erhöhte CgA-Konzentrationen aufgezeigt und in der vorliegenden Arbeit bestätigt werden (p = 0,02). Das Chromogranin A stellt zwar einen weiteren verlässlichen Parameter für das klinische Monitoring und die postoperative Beurteilung der Phäochromozytome dar; konventionelle biochemische Testverfahren sollten jedoch wegen der eher geringen Sensitivität und Spezifität von CgA nicht vernachlässigt werden. Chromogranin A kann ferner als sensitiver Marker insbesondere bei MEN 1-Patienten mit pankreatischer Beteiligung Anwendung finden (p = 0,001). Die auch bei der Multiplen Endokrinen Neoplasie Typ 1 auftretenden Begleiterkrankungen, wie der primäre Hyperparathyroidismus (p = 0,141) sowie das Hypophysenadenom (p = 0,908), führten gesondert betrachtet nicht zu einem merklichen CgA-Anstieg. Laut Literatur gibt es bei Nebennierenadenomen keine einheitliche Meinung zum laborchemischen Verlauf von Chromogranin A. In dieser Studie zeigte sich kein signifikanter Anstieg (p = 0,642). Bei der separaten Betrachtung des CgA-Verlaufes bei Cushing-Syndromen konnte weder im Rahmen eines zentralen, hypophysären, noch im Rahmen eines peripheren, adrenalen Syndroms ein signifikanter Anstieg von Chromogranin A über den Referenzwert von 18-20 U/l nachgewiesen werden.
Physical Description:70 Pages
DOI:10.17192/z2009.0262