Bioffeedback als Chance für die Tinnitusbehandlung-Entwicklung eines biofeedbackgestützten Therapieansatzes und Evaluation unter Berücksichtigung psychophysiologischer Annahmen

Chronischer Tinnitus ist mit einer Prävalenzrate von bis zu 4% ein häufiges Symptom und kann mit einer starken Beeinträchtigung einhergehen. Aufgrund der Vielzahl möglicher Ursachen gibt es kein eindeutiges ätiologisches Modell. Das Habituationsmodell (Hallam et al., 1984) und das Neurophysiologisch...

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書誌詳細
第一著者: Weise, Cornelia
その他の著者: Rief, Winfried (Prof. Dr.) (論文の指導者)
フォーマット: Dissertation
言語:ドイツ語
出版事項: Philipps-Universität Marburg 2008
主題:
オンライン・アクセス:PDFフルテキスト
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その他の書誌記述
要約:Chronischer Tinnitus ist mit einer Prävalenzrate von bis zu 4% ein häufiges Symptom und kann mit einer starken Beeinträchtigung einhergehen. Aufgrund der Vielzahl möglicher Ursachen gibt es kein eindeutiges ätiologisches Modell. Das Habituationsmodell (Hallam et al., 1984) und das Neurophysiologische Modell (Jastreboff & Hazell, 1993) postulieren negative Bewertungsprozesse, ungünstige Aufmerksamkeitsfokussierung und ein erhöhtes kortikales Arousal als Ursachen für die Tinnitusentstehung und -aufrechterhaltung. Diese Annahmen begründen den Einsatz von kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätzen und Biofeedback in der Tinnitusbehandlung. Basierend auf der bisherigen Forschung wurden zwei Untersuchungsschwerpunkte für die vorliegende Dissertation abgeleitet. Zum einen wurde ein psychophysiologisches Behandlungskonzept entwickelt und in einem randomisiert-kontrollierten Design an 130 Tinnituspatienten evaluiert. Die Ergebnisse zeigten eine deutliche und langfristig stabile Verbesserung bei verschiedenen Aspekten der Tinnitusbelastung, der Copingfähigkeiten und der Kontrollüberzeugungen. Mittlere bis hohe Effektstärken belegten die hohe klinische Relevanz der Ergebnisse. Zum anderen wurden psychophysiologische Annahmen untersucht, die den Einsatz von Biofeedback begründen. Die Analyse der Retest-Stabilität psychophysiologischer Maße ergab gute Stabilitätskoeffizienten für die EMG-Parameter. Deren Einsatz und Auswertung bei biofeedbackgestützten Behandlungen sind daher zu empfehlen. Die Überprüfung der Annahme eines Hyperarousals bei Tinnituspatienten ergab, dass diese die Stressoren zwar subjektiv deutlich belastender einschätzten als Kontrollprobanden, aber keine objektiv erhöhten physiologischen Werte zeigten. Insgesamt wurde eine sehr gute Wirksamkeit und hohe Akzeptanz der psychophysiologischen Behandlung nachgewiesen. Da jedoch kein erhöhtes Arousal belegt werden konnte, werden weitere Wirkfaktoren von Biofeedback diskutiert. Das biofeedbackgestützte Verfahren wird insbesondere für Patienten mit somatischem Krankheitsmodell empfohlen, da es die Einsicht in die biopsychosoziale Bedingtheit und Aufrechterhaltung des Tinnitus und damit den Übergang zu einer psychosomatischen Krankheitssichtweise erleichtert.
物理的記述:151 Seiten
DOI:10.17192/z2008.0078