Traumatisierung und die Entstehung von Gewaltspiralen

In Kriegs- und Krisenkontexten entwickeln 20-50% der Personen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Diese ist durch drei Kernmerkmale definiert: Ungewolltes Wiedererleben des traumatischen Ereignisses, Vermeidung von Situationen oder Details, die an das Ereignis erinnern sowie...

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Detaylı Bibliyografya
Yayımlandı:Handbuch Friedenspsychologie (Band 41)
Asıl Yazarlar: Augsburger, Mareike, Jacob, Nadia
Müşterek Yazar: Forum Friedenspsychologie e.V. (Emisyon kurumu)
Diğer Yazarlar: Cohrs, Christopher (Editör), Knab, Nadine (Editör), Sommer, Gert (Editör)
Materyal Türü: Kapitel
Dil:Almanca
Baskı/Yayın Bilgisi: Philipps-Universität Marburg 2022
Konular:
Online Erişim:PDF Tam Metin
Etiketler: Etiketle
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Diğer Bilgiler
Özet:In Kriegs- und Krisenkontexten entwickeln 20-50% der Personen Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Diese ist durch drei Kernmerkmale definiert: Ungewolltes Wiedererleben des traumatischen Ereignisses, Vermeidung von Situationen oder Details, die an das Ereignis erinnern sowie Übererregung und Wahrnehmung einer anhaltenden gegenwärtigen Bedrohung. Verschiedene prä-, peri- oder posttraumatisch auftretende Risiko- und Schutzfaktoren beeinflussen die inter-individuelle Vulnerabilität. Das Leiden der Überlebenden an PTBS bedingt über verschiedene Mechanismen anhaltende Gewaltspiralen und damit Instabilität in Krisenregionen. Missbrauchs- oder Misshandlungserfahrungen in der Kindheit spielen eine wichtige Rolle für die Weitergabe von Gewalterfahrungen an nachfolgende Generationen. So besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der PTBS und dem Auftreten von Aggression. Aufgrund der Übererregungssymptomatik fühlen sich Gewaltüberlebende bedroht und zeigen Schwierigkeiten in der Emotionsregulation. Im Kontext anhaltender Gewalt kann sich appetitive Aggression entwickeln. Diese ist mit Lust und Rausch bei Gewaltausübung assoziiert und wird als funktionale, emotionale Anpassung angesichts der massiven Brutalität in Konfliktregionen verstanden. Dieser positive Rauschzustand mit Kontrollverlust in Bezug auf die Ausübung von Gewalt beeinträchtigt die Reintegration und den Friedensprozess. Betroffene Personen sind dabei häufig zunächst Gewalt-Überlebende und nachfolgend Gewalt-Täter*innen. Aufgrund dieser Mechanismen sollte die Wiederherstellung psychischer Gesundheit in Kriegs- und Krisenregionen ein prominenter Bestandteil im Friedensprozess sein. Modelle zeigen, dass Versorgungsstrukturen auch in ressourcenschwachen Regionen aufgebaut werden können. Nur durch Einbezug der psychischen Gesundheit in die Friedensarbeit lassen sich Gewaltspiralen langfristig durchbrechen und Stabilität fördern
Fiziksel Özellikler:37 Seiten
ISBN:978-3-8185-0565-3
DOI:10.17192/es2022.0058