Der NSU und ich? Eine Narrativanalyse zur Konstruktion polizeilicher Identität angesichts des NSU-Komplexes

Im Zusammenhang mit dem Umgang mit dem NSU-Komplex wird die Verstrickung der Polizei in rassistische Strukturen immer deutlicher. Die Soziale Identitätstheorie (SIT) postuliert, dass diese Verstrickung den Erhalt einer positiven polizeilichen Identität gefährdet und dass Polizeibeamte als Reaktion d...

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書誌詳細
出版年:CCS Working Papers (Band 24)
第一著者: Schmalen, Barbara
フォーマット: 論文
言語:German
出版事項: Philipps-Universität Marburg 2021
主題:
オンライン・アクセス:PDFフルテキスト
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要約:Im Zusammenhang mit dem Umgang mit dem NSU-Komplex wird die Verstrickung der Polizei in rassistische Strukturen immer deutlicher. Die Soziale Identitätstheorie (SIT) postuliert, dass diese Verstrickung den Erhalt einer positiven polizeilichen Identität gefährdet und dass Polizeibeamte als Reaktion darauf Identitätsmanagementstrategien einsetzen, um den Umgang der Strafverfolgungsbehörden mit NSU-Verbrechen mit ihrer Identität zu versöhnen. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie diese Versöhnung narrativ umgesetzt wird. Die Analyse von fünf narrativen Interviews zeigt, dass sich die persönlichen Erzählungen der Polizeibeamten primär auf das Masternarrativ der Sicherheitsbehörden zum NSU-Komplex beziehen und ein polizeispezifisches NSU-Narrativ abwesend scheint. Dennoch finden sich auch Fragmente der Gegenerzählungen der Opfer des NSU-Komplexes in der Lebenswirklichkeit der Polizeibeamten wieder. Diese werden jedoch durch narrative Strategien der Entpolitisierung, Individualisierung und des farbenblinden Rassismus integriert, möglicherweise um ein positives und konsistentes Polizeibild aufrechtzuerhalten. Dennoch entsteht durch die Auseinandersetzung mit den Narrativen der Opfer des NSU-Komplexes eine Kultur des Fehlermanagements innerhalb der Polizei.
物理的記述:30 Seiten
ISSN:1862-4596
DOI:10.17192/es2021.0016