"Qualitative" Diskursanalyse von Netzkommunikation

Die Zunahme internetbasierter Kommunikation geht linguistischerseits mit einer stärkeren Hinwendung zu quantitativen Analyseverfahren (z. B. Korpuslinguistik) einher und „qualitative“ Methoden geraten unter Rechtfertigungsdruck. Der Aufsatz weist die grundsätzliche Unterscheidung zwischen quantitati...

Whakaahuatanga katoa

I tiakina i:
Ngā taipitopito rārangi puna kōrero
I whakaputaina i:Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
Kaituhi matua: Januschek, Franz
Hōputu: Artikel (Zeitschrift)
Reo:Tiamana
I whakaputaina: Philipps-Universität Marburg 2022
Ngā marau:
Urunga tuihono:Urunga tuihono
Tags: Tāpirihia he Tūtohu
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Whakaahuatanga
Whakarāpopototanga:Die Zunahme internetbasierter Kommunikation geht linguistischerseits mit einer stärkeren Hinwendung zu quantitativen Analyseverfahren (z. B. Korpuslinguistik) einher und „qualitative“ Methoden geraten unter Rechtfertigungsdruck. Der Aufsatz weist die grundsätzliche Unterscheidung zwischen quantitativer und qualitativer Empirie in der Diskursforschung zurück und erläutert, inwiefern grundsätzlich quantitative Daten auf Interpretation und interpretative Ergebnisse auf Quantifizierung angewiesen sind. Am Beispiel eines öffentlichen Internet-Forums wird gezeigt, dass wichtige Bereiche von Netzkommunikation durch eine Abnahme von Interaktion bei gleichzeitiger Zunahme reaktionsloser Äußerungen gekennzeichnet sind. Interpretierende Verfahren der Diskursanalyse laufen daher leer. Sofern in Netzkommunikation überhaupt Verständigung stattfindet, sind alternative Analyseverfahren erforderlich. Im Aufsatz wird dazu ein Verfahren vorgeschlagen, das auf spielerisch bastelnden Umgang mit Sprache setzt. The increase in internet-based communication is accompanied, on the side of linguistics, by a stronger focus on quantitative methods (e. g. corpus linguistics) and “qualitative” methods are coming under pressure to justify themselves. The article rejects the fundamental distinction between quantitative and qualitative methods in discourse research and explains the extent to which quantitative data depend on interpretation and interpretative results depend on quantitative generalization. Using the example of a public Internet forum, it is shown that important areas of network communication are characterized by a decrease in interaction with a simultaneous increase in unresponsive, self-sufficient utterances. Interpretive, interaction based methods of discourse analysis therefore run empty. If communication takes place at all in network communication, alternative methods are required. In the essay, a procedure is proposed that relies on playfully tinkering with language.
DOI:10.17192/obst.2022.100.8462