Jahresbericht der Universitätsbibliothek Marburg 1997
Inhaltsverzeichnis
A TEXT
1 Allgemeine Entwicklung der Universitätsbibliothek
2 Entwicklung der Abteilungen der Universitätsbibliothek
2.2 Information
2.3 Benutzung
2.4 Sonderabteilungen und Sammelschwerpunkte
2.5 Teilbibliotheken der Universitätsbibliothek
2.5.1 Bibliothek Chemie (BC)
2.5.2 Zentrale Medizinische Bibliothek (ZMB)
2.5.3 Bibliothek Wirtschaftswissenschaften (BW)
2.5.4 Bibliothek Physik (BP)
2.5.5 Bibliothek Erziehungswissenschaft (BE)
2.5.6 Bibliothek Japan-Zentrum (BJZ)
2.5.7 Bibliothek Pharmazie (BPh)
2.5.8 Bibliothek Biologie (BB)
2.5.9 Bibliothek Alternswissenschaften (BA)
3 Universitätsbibliothek und Bibliothekssystem
4 Öffentlichkeitsarbeit
4.1.1 Ausstellungen
4.1.2 Beteiligungen an Ausstellungen
4.2 Veröffentlichungen
4.2.1 Veröffentlichungen der Universitätsbibliothek
4.2.2 Veröffentlichungen über die Universitätsbibliothek
5 Auslandsbeziehungen
B STATISTIK
1 Allgemeine Entwicklung der Universitätsbibliothek
2 Entwicklung der Abteilungen der Universitätsbibliothek
2.1.2 Erwerbung
2.1.3 Katalogisierung
2.1.4 Technische Buchbearbeitung
2.2 Information
2.3 Benutzung
3 Bibliothek und Bibliothekssystem
C ANHANG
1
Beschlüsse des Ständigen Ausschusses für das Bibliothekswesen
der Philipps-Universität
2 Musterbenutzungsordnung
für die dezentralen Bibliotheken der Philipps-Universität in
der Fassung vom 04.06.1992 mit den Änderungen vom 30.01.1997
Universitätsbibliothek
Marburg in Zahlen
[Ende des Inhaltsverzeichnisses]
A TEXT
1 ALLGEMEINE ENTWICKLUNG DER UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK
1.1 Zur Lage der Universitätsbibliothek
Im Sommer des Berichtsjahres landete die Philipps-Universität
im "großen FOCUS-Uni-Test" auf Platz 1:
Spitzenplätze in Anglistik, Biologie und Geschichte, Rang zwei in
Chemie und der dritte Platz in Germanistik machten die Traditionsuni an
der Lahn - in Anlehnung an olympische Medaillenspiegel berechnet - zum
Gesamtsieger . [1]
Im Rahmen dieser in vielem sicher fragwürdigen Erhebung [2]
wurden auch die Bibliotheken dem "Studentenurteil" unterworfen.
Mit Überraschung einerseits und einer gewissen Genugtuung andererseits
konnte hier zur Kenntnis genommen werden, daß die angesprochenen
Marburger Bibliotheken dabei überdurchschnittliche Bewertungen erhielten.
Diese Einschätzung teilen die Bibliothekarinnen und Bibliothekare,
die die Verhältnisse vor Ort gut kennen, wohl nur zum Teil, und auch
der STERN wundert sich [3] . Ohne
ganz hinter die Geheimnisse der Bibliotheksstatistik gekommen zu sein,
schreibt der FOCUS in seinem Kommentar zur Anglistik-Wertung über
die Bibliothekssituation:
"Ein Pluspunkt: die Bibliothek. Trotz der umständlichen Ausleihe
aus dem Magazin bietet der Bestand von rund vier Millionen Büchern
- 1,8 in der Zentralbibliothek, der Rest in den 150 Instituten - ideale
Arbeitsbedingungen. Doch drastische Einschnitte in den Etat bedrohen diesen
Trumpf. Von dereinst 8000 Zeitschriften stünden nur noch 2500 in den
Regalen, klagte die Bibliothekarin Monika Lerp auf dem Hochschul-Aktionstag
1997 ." [4]
Was auch immer aus bibliothekarischer Sicht zum Hochschulranking von
FOCUS gesagt und geschrieben worden ist [5]
, die Studenten haben im Herbst 1997 mit ihren Transparenten drastisch
demonstriert, wie die Lage der Bibliotheken wirklich ist: "Ham Se
mal 'n Buch?"
Durch die studentischen Proteste gegen die Misere der deutschen Hochschulen
wurde auch auf die Notlage der Bibliotheken aufmerksam gemacht. Dadurch
geriet ein Mißstand ins öffentliche Bewußtsein, auf den
die Bibliothekare ja nun schon seit vielen Jahren zumeist vergeblich -
jedenfalls ohne erkennbaren Erfolg - hingewiesen haben.
Plötzlich standen die Bibliotheken im Rampenlicht der Öffentlichkeit
und mit ihnen die UB Marburg. Das Hessische Fernsehen brachte in der Hessenschau
den Zeitschriftennotstand der UB Marburg ins rechte Licht. Mit einem
ganzen Wald von "Abbestellt"-Pappen in den Regalen des Zeitschriftenmagazins
kam die für die verantwortlichen Bibliothekare schon fast zur Normalität
gewordene Katastrophe in ihrem ganzen Ausmaß zur Darstellung: 1.441
Zeitschriften mußten von 1991 bis 1997 abbestellt werden [6]
.
Das Fernsehbild machte den Kahlschlag auf eindrucksvolle Weise sichtbar.
Offenbar war es gelungen, den Zeitschriftennotstand der Bibliothek so plastisch
zu veranschaulichen, daß die Bildsequenz an den folgenden Tagen in
vielen Fernsehberichten und -dokumentationen über den Studentenstreik
zu sehen war (u.a. in der Tagesschau und den Tagesthemen). Der SPIEGEL
entsandte einen Fotoreporter, um dieses Bild zur Illustration von Artikeln
über die Lage an den Hochschulen zu veröffentlichen [7]
. Und auch in der lokalen Presse erschien ein nicht weniger aussagekräftiges
Amateurfoto der Med-Pappen [8] .
Die intensive Berichterstattung über die Universitätsbibliothek
Marburg - zwischenzeitlich sind weitere Berichte über die Marburger
Hochschul- und Bibliothekssituation erschienen [9]
- ist wohl verantwortlich dafür, daß sie eine traurige überregionale
Berühmtheit erlangt hat als eine Bibliothek, die von den Sparmaßnahmen
in besonderer Weise gebeutelt wurde und wird. Der Bundeskanzler hat sie
in einer Rede im Deutschen Bundestag beispielhaft für die Misere der
deutschen Hochschulen genannt.
Im Zusammenhang mit den Studentenprotesten einigte sich die Bonner Regierungskoalition
auf ein "Aktionsprogramm mit Beteiligung der Länder" - "Mehr
Geld für Universitätsbibliotheken "
[10] -, und die Landesregierung, die gerade im Haushaltsentwurf für
1998 die Ausgabetitelgruppen 71 (Forschung und Lehre) ihrer Hochschulen
um fast 15% gekürzt hatte [11]
, beeilte sich zu erklären, daß sie die Bonner Zuwendungen
für die Hochschulen aus Landesmitteln deutlich aufstocken wolle.
In einer Presseinformation vom 28. November 1997 teilte die Hessische Landesregierung
mit, daß im Rahmen eines "Maßnahmenpakets zur Verbesserung
der Situation an den Hochschulen und Fachhochschulen" für die
Jahre 1998 und 1999 einschließlich der Bundesmittel 8,2 Millionen
DM "für die Anschaffung neuer Bücher und Fortführung
von Zeitschriften-Abonnements "
[12] aufgewendet werden sollen.
Der Universitätsbibliothek Marburg ist natürlich jede Mark zur
Verbesserung ihrer Erwerbungssituation willkommen. So werden auch diese
Mittel, wieviel auch immer davon letzten Endes auf die Bibliothek entfallen
werden, weiter helfen. Als einmalige, allenfalls zweimalige für 1998
und 1999 ausgeworfene Mittel sind sie aber keineswegs geeignet,
die Bibliotheksmisere zu beenden. In einem Gespräch hat der Landesverband
Hessen des Deutschen Bibliotheksverbands (DBV) gegenüber der Ministerin
deutlich gemacht, daß die hessischen wissenschaftlichen Bibliotheken
eine mittel- und langfristige Perspektive brauchen, eine verläßliche,
berechenbare Bibliothekspolitik und - natürlich - eine möglichst
baldige deutliche Aufstockung der regulären Erwerbungsetats.
Wenn sich im Berichtsjahr auch die Talfahrt in der Mittelausstattung fortgesetzt
hat, so kann die Universitätsbibliothek Marburg im Hinblick auf ihren
benutzerorientierten Service dennoch eine positive Leistungsbilanz des
Jahres 1997 ziehen:
Die Bibliothek bietet ihren Benutzern an den multifunktionalen Arbeitsplätzen
in der Bibliothek sowie über das Universitätsnetz ein attraktives
digitales Angebot (OPAC, CD-ROM u.a.) an, auf das überaus intensiv
zugegriffen wird.
Weiterhin erbringt sie ihre benutzerfreundlichen Serviceleistungen von
der Sofortausleihe bis zu den weiten Öffnungszeiten, mit denen sie
nun schon traditionell ihre Unterdotierung zu kompensieren versucht. In
dieser Beziehung jedenfalls behauptet sie eine Spitzenposition unter den
Universitätsbibliotheken in Deutschland.
Dank der Datenverarbeitung werden die erworbenen Medien ungewöhnlich
zügig bearbeitet. Seit diesem Jahr werden sie schon von der Bestellung
an im OPAC nachgewiesen (Bestellkatalogisierung); diesem Verfahren haben
sich zahlreiche dezentrale Bibliotheken der Universität angeschlossen.
Auf diese Weise werden nicht nur die Benutzer frühzeitig über
Neuerwerbungen informiert, auch läßt sich so die inneruniversitäre
Erwerbungskoordinierung intensivieren.
Hinsichtlich der Katalogisierungsleistung von UB und dezentralen Bibliotheken
liegt das Lokalsystem Marburg, dem auch die Bibliothek des J.G. Herder-Instituts
angehört, hessenweit vorne. Dazu trägt auch das Retrokonversionsprojekt
bei, an dem sich neben der Universitätsbibliothek zahlreiche dezentrale
Bibliotheken beteiligen.
Obwohl der Ausleihbestand der Bibliothek wegen deutlich rückläufiger
Erwerbungsmittel im Berichtsjahr nicht hat bedarfsgerecht aktualisiert
werden können, ist die Zahl der in der Ausleihe ausgegebenen Medieneinheiten
kräftig angestiegen. Dieser Anstieg ist auf die komfortablen Recherche-
und Bestellmöglichkeiten zurückzuführen, die der Online-
Publikumskatalog bietet. Durch ihn werden die vorhandenen Ressourcen besser
ausgeschöpft.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich die Restaurierungswerkstatt der Universitätsbibliothek
zu einer unverzichtbaren Serviceeinrichtung für die ganze Universität
entwickelt.
1997 war nicht nur aus den eingangs geschilderten Gründen ein überaus
erfolgreiches Jahr für die Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek.
Es sind sechs Ausstellungen zu vermelden, die von der Universitätsbibliothek
(mit)veranstaltet wurden, darunter die außerordentlich publikumswirksame
Ausstellung Es begann vor hundert Jahren.Außerdem sind sieben
neue Titel in der Schriftenreihe der Bibliothek erschienen (vgl. Abschnitt
A 4 dieses Jahresberichts).
Eine solche positive Bilanz kann eine Bibliothek nur vorlegen, wenn sie
über kompetente und leistungsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
verfügt, die trotz der schwierigen Finanzsituation bereit sind, sich
mit ihrem Können, ihren Ideen und bei Bedarf auch mit ihrer Improvisationskunst
zum Wohle der Benutzerschaft einzusetzen. Dieses ist im Bibliothekssystem
der Philipps-Universität der Fall. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
aus Universitätsbibliothek und Bibliothekssystem, die dazu beigetragen
haben, daß die Bibliothek ihre Aufgaben auch 1997 so erfolgreich
wie unter den gegebenen Umständen möglich erfüllen konnte,
ist sie zu großem Dank verpflichtet.
1.2. Etatentwicklung
Insgesamt bezifferte sich der Haushaltsansatz, das sind die der
Bibliothek zu Jahresbeginn zugewiesenen Sachmittel (Erwerbungsmittel und
sonstige Sachmittel zur Deckung des Geschäftsbedarfs) auf 1.867.200
DM. Der Haushaltsansatz 1997 lag damit um 4,6% unter dem Ansatz des Vorjahres
(1.956.800 DM). Eine in der Mitte des Jahres verhängte Haushaltssperre
reduzierte diesen Ansatz dann noch einmal um 127.620 DM auf 1.739.580 DM.
Real standen damit 1997 43.418 DM mehr zur Verfügung, da ja auch der
Ansatz des Jahres 1996 durch eine Haushaltssperre um 260.638 auf 1.696.162
DM reduziert worden war.
Für die Erstellung der Marburger Bibliographie wurden zusätzlich
9.000 DM (1996: 10.000 DM) zugewiesen. Im Rahmen des Hochschulsonderprogramms
III kamen noch Sondermittel in Höhe von insgesamt 110.000 DM, davon
50.000 für die Erwerbung monographischer Einzelschriften und 34.000
DM für den Kauf von CD-ROM-Datenbanken, hinzu.
Der UB-Anteil an Berufungsmitteln (vgl. Jahresbericht 1995, S. 7) belief
sich im Berichtsjahr auf 8.300 DM. Von den zur Verfügung stehenden
Spendenmitteln wurden 12.593 verausgabt, Gebühren konnten in Höhe
von 118.628 DM vereinnahmt werden.
Insgesamt standen der Bibliothek damit im Berichtsjahr Mittel in Höhe
von 1.998.101 DM zur Verfügung, das sind ca. 66.000 DM mehr als im
Vorjahr (1.931.730 DM). Tatsächlich verausgabt wurden demgegenüber
- legt man die im Haushaltsjahr bezahlten Rechnungen zugrunde - für
die Bestandsvermehrung, d.h. für den Kauf von Monographien, Zeitschriften,
Serien inkl. CD-ROM und Einband- und Materialkosten für die Restaurierungsstelle
1.850.533 DM (1996: 1.714.958 DM) sowie für den Geschäftsbedarf
283.934 DM (1996: 163.868 DM) zusammen also 2.134.467 DM. Der Schuldenberg
der Bibliothek wuchs damit 1997 um ca. 140.000 DM an.
Die sächlichen Verwaltungsausgaben verteilen sich dabei wie folgt
auf die einzelnen Kostenstellen:
(511) Geschäftsbedarf 33.073.79 DM
(513) Post- und Fernmeldegebühren 56.935,61 DM
(515) Geräte (nicht vermögenswirksam) 113.175,79 DM
(518) Mieten/Lizenzen -
(527) Reisekosten 12.126,62 DM
(531) Veröffentlichungen 5.949,63 DM
(535) Wartungskosten für Hardware u. Pflegekosten -
(538) Lieferungen und Leistungen von Rechenzentren u. Informationssystemen
5.123,66 DM
(685) Mitgliedsbeiträge -
(812) Geräte (vermögenswirksam) 33.545,26 DM
(981) Lieferungen und Leistungen des Hochschulrechenzentrums (HRZ) 24.003,30
DM
Die Erhöhung der Verwaltungsausgaben gegenüber dem Vorjahr um
rund 120.000 DM ist im wesentlichen auf dringend notwendige Investitionen
im EDV- Bereich zurückzuführen; auf die Anschaffung von Geräten
und Mobiliar wurde mit Ausnahme eines weiteren Readerprinter - wie schon
im Vorjahr - fast vollständig verzichtet.
1.3 Personalentwicklung
Die Folgen des landesweiten Stellenabbaus in Verbindung mit der
angeordneten Stellenbewirtschaftung kamen im Berichtsjahr auch für
die Universitätsbibliothek wieder zum Tragen. So reduzierte sich das
Stellenaufkommen der Universitätsbibliothek (einschließlich
der in den dezentral eingesetzten 31,37 Stellen des gehobenen und mittleren
Dienstes) von 121,5 auf de facto 120 Stellen. Hierin ist eine 1/2 Stelle
der Verg.-Gr. VII BAT enthalten, die vom Fachbereich 02 für die Ganztagsbeschäftigung
eines Mitarbeiters in der Bibliothek Wirtschaftswissenschaften bereitgestellt,
jedoch in der Universitätsbibliothek verwaltet wird. Der Wegfall von
insgesamt 1 1/2 Stellen basiert auf der beantragten kostenneutralen Umwandlung
einer Stelle der Verg.-Gr. VIII BAT in eine 1/2 Stelle der Verg.-Gr. IIa
BAT für die Beschäftigung eines Mitarbeiters in der DV-Abteilung
sowie der Abgabe einer Stelle der Bes.-Gr. A 6 nach dem Beschluß
des StA III vom 21.11.1996, wonach die Universitätsbibliothek in dem
Zeitraum von 1995 bis 1998 insgesamt drei Stellen abzugeben hat. Zusätzlich
büßte die Universitätsbibliothek im Rahmen der Stellenbewirtschaftung
de facto rd. 3 Stellen (35 Sperrmonate) ein.
1998 wird die Universitätsbibliothek nach dem Beschluß des Ständigen
Ausschusses für Haushaltsfragen und den Hochschulentwicklungsplan
eine weitere Stelle abgeben müssen, ihr Personalbestand wird dann
unter dem der 80er Jahre liegen. Seitdem wurden neun Teilbibliotheken gegründet
und ein vorher praktisch nicht vorhandener Arbeitsbereich, die Bibliotheksdatenverarbeitung,
die für alle Bibliotheken der Universität gleichermaßen
Servicefunktionen erfüllt und in dem heute insgesamt mehr als 10 Personen
tätig sind, ohne jeden Stellenzuwachs aufgebaut. Die Öffnungszeiten
der Leihstelle wurden erweitert, der Fachauskunftsdienst bis abends 18
Uhr eingerichtet, und die Lehrbuchsammlung steht jetzt auch abends und
am Wochenende zur Ausleihe zur Verfügung. Das sich so dokumentierende
Bestreben der Universitätsbibliothek, ihr überdurchschnittliches
Serviceangebot nicht nur ständig zu erhalten sondern weiter zu verbessern,
stößt angesichts der herrschenden Stellensituation allerdings
mehr und mehr auf kaum noch überwindbare Grenzen. Es wird zunehmend
schwieriger, alle Bereiche der Bibliothek den rasant gewachsenen Nutzerbedürfnissen
entsprechend personell auszustatten, auch wenn durch den zu beklagenden
Etatrückgang im Bereich der Buchbearbeitung natürlich eine gewisse
Entlastung zwangsweise eingetreten ist.
Als positiv ist die Anhebung einer Planstelle der Bes.-Gr. A 11 nach A
12 anzumerken, die die Universitätsbibliothek in die Lage versetzte,
mit der Beförderung der Dienstleiterin der Betriebsabteilung zur Amtsrätin
für alle drei Dienstleiter(innen) der großen Abteilungen der
Universitätsbibliothek eine einheitliche Besoldung zu realisieren
und diese Spitzenpositionen des gehobenen Bibliotheksdienstes entsprechend
zu würdigen. Umso bedauerlicher ist es, daß eine zweite Beförderungsmöglichkeit,
geschaffen durch Anhebung einer Planstelle der Bes.-Gr. A 9 nach A 10,
durch die Verweigerung der Zustimmung zu dem konkreten Beförderungsvorschlag
seitens der Personalvertretung nicht genutzt werden konnte.
Das der Universitätsbibliothek zur Verfügung stehende Stellenkontingent
für die Beschäftigung von Teilzeitkräften (Sperren- und
Aufsichtsdienst etc.) reduzierte sich rechnerisch nur unwesentlich um rd.
4 Wochenstunden im Vergleich zum Vorjahr.
Aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurde auch 1997 eine wissenschaftliche
Mitarbeiterin der Vergügungsgruppe IIa BAT zur Katalogisierung mittelalterlicher
Handschriften der Universitätsbibliothek bis Ende Juli (Ende des Bewilligungszeitraumes)
beschäftigt.
Für die Beschäftigung von studentischen Hilfskräften in
den Bereichen "Literaturversorgung für sehgeschädigte Studierende"
und "Retrokonversion" wurden der Universitätsbibliothek
im Berichtsjahr wiederum Mittel für 4 Stellen o.A. zur Verfügung
gestellt. Insgesamt 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unterschiedlicher
monatlicher Arbeitszeit und unterschiedlicher Vertragsdauer wurden beschäftigt.
Am 31.12.1997 waren zu Lasten von 120 Planstellen bzw. Stellen insgesamt
145 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 24 ganz
oder teilweise beurlaubt, deren Stellen bzw. Stellenanteile für insgesamt
20 ganz oder teilweise befristet beschäftigte Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter genutzt werden konnten, von denen sich wiederum 2 Mitarbeiterinnen
in Mutterschutz bzw. Erziehungsurlaub befanden, für die ebenfalls
z.T. Vertretungskräfte tätig sind. 39 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(ohne die Kräfte des Sperren- und Aufsichtsdienstes) sind dauerhaft
oder nur vorübergehend teilzeitbeschäftigt. 40 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter waren zu Lasten von insgesamt 31,37 Vollzeitstellen ganz
oder teilweise in den dezentralen Bibliotheken der Philipps-Universität
eingesetzt. Für die Universitätsbibliothek selber waren zur Jahreswende
99 z.T. teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend
88,63 Vollzeitstellen tätig. Hinzu kommen 26 teilzeitbeschäftigte
Kräfte des Sperren- und Aufsichtsdienstes und anderer Bereiche (Magazin,
Druckerei), von denen sieben in dezentralen Bibliotheken eingesetzt sind.
Der Anteil der ganz oder teilweise beurlaubten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in unbefristeten Beschäftigungsverhältnissen hat sich geringfügig
erhöht. Hinzu kommen noch zwei beurlaubte Vertretungskräfte (s.o.).
Der Anteil der befristet beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
hat sich entsprechend erhöht.
Ein Absolvent des gehobenen Bibliotheksdienstes wurde trotz fehlender Übernahmemöglichkeit
der Universitätsbibliothek zu Lasten einer Planstelle der Bes.Gr.
A 9 BBesG der Verwaltung in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen,
da er als Zeitsoldat Anspruch auf Weiterbeschäftigung im Anschluß
an seine erfolgreich absolvierte Ausbildung hat. Diese Planstelle steht
jedoch nur bis zur nächsten freiwerdenden Stelle des gehobenen Dienstes
der Universitätsbibliothek zur Verfügung. Eine Mitarbeiterin
und ein Mitarbeiter des gehobenen Bibliotheksdienstes wurden jeweils halbtags
in unbefristete Beschäftigungsverhältnisse übernommen. Zwei
teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen des Sperren- und Aufsichtsdienstes
wurden auf Dauer weiterbeschäftigt.
Im Berichtsjahr sind fünf Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter aus dem
Dienst der Universitätsbibliothek z.T. nach langjähriger Tätigkeit
ausgeschieden.
Die Universitätsbibliothek beschäftigt 14 schwerbehinderte Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter (ohne schwerbehinderte studentische Hilfskräfte, Auszubildende
und ohne die Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Erwerbsminderung den Schwerbehinderten
nach dem Schwerbehindertengesetz gleichgestellt sind).
Die Universitätsbibliothek ist Ausbildungsbibliothek. 1997 wurden
insgesamt 15 Anwärterinnen und Anwärter (vier im höheren,
sieben im gehobenen und vier im mittleren Dienst) ausgebildet, wovon ein
Teil - je nach Ausbildungsstand - an die Bibliotheksschule in Frankfurt
abgeordnet war. Ein Anwärter des höheren Bibliotheksdienstes
wurde für die Zeit seiner Ausbildung an die Hess. Landes- und Hochschulbibliothek
Darmstadt abgeordnet. Zwei Mitarbeiterinnen absolvieren die Ausbildung
im Buchbinderhandwerk.
Eine Praktikantin wurde nach einer Vereinbarung zwischen den Lahn-Werkstätten
Marburg (WfB) und der Philipps-Universität mit 24,5 WoStd. auf einem
ausgelagerten Beschäftigungsplatz der WfB im Kopierdienst eingesetzt.
Im Rahmen eines postgradualen Fernstudiums "Wissenschaftliche Bibliothekarin"
absolvierte Frau Dr. Andrea Hartmann in der Zeit vom 26.5.1997 bis zum
13.6.1997 den zweiten Teil eines Praktikums unter der Leitung von Frau
Dr. Siebert in der Universitätsbibliothek. Daneben stellte die Bibliothek
Praktikumsplätze im Rahmen von Maßnahmen des Vereins Arbeit
und Bildung e.V. sowie für Betriebspraktika für Schüler,
die Erfahrungen über Berufsinhalte sammeln möchten, zur Verfügung.
Im Rahmen eines Mitarbeiteraustausches hielt sich der stellvertretende
Bibliotheksdirektor in der Zeit vom 21.7.1997 bis zum 30.7.1997 an der
Stadt- und Universiätsbibliothek Bern auf. Im Gegenzug besuchte eine
Berner Mitarbeiterin der dortigen Direktion, Frau Gabi Schneider, die Universitätsbibliothek
in der Zeit vom 8.9.1997 bis zum 19.9.1997. Auch die Restauratorin der
Universitätsbibliothek, Frau Ulrike Hähner, verbrachte in der
Zeit vom 15.9.1997 bis zum 19.9.1997 einen Arbeitsaufenthalt in Bern.
Von Fort- und Weiterbildungsangeboten wurde im Rahmen des dienstlich Möglichen
Gebrauch gemacht. Eine Beschäftigte nahm Bildungsurlaub in Anspruch.
Beamte, bei denen in den vergangenen Jahren analog zu den für die
Angestellten geltenden Bestimmung verfahren und Dienstbefreiung nach §
16 Urlaubsverordnung gewährt wurde, stellten keine entsprechenden
Anträge.
1.4 Organisation und Verwaltung
Mit Aufnahme der Bestellkatalogisierung im PICA-System zur Verbesserung
der Erwerbungsabstimmung im universitären Bibliothekssystem Mitte
des Berichtsjahres wurde ein Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Titelaufnahme in die Akzession umgesetzt, um die dorthin verlagerte
Titelaufnahmetätigkeit auch bewältigen zu können. Verbunden
war damit ein hausinterner Umzug der Sachgebiete Titelaufnahme, ZAK-Retrokonversion
und Monographienakzession in jeweils neue Arbeitsräume. Im Zuge dieser
Maßnahmen konnten Raumprobleme insbesondere des ZAK-Teams endgültig
gelöst werden.
Im Berichtsjahr konnten die elektronischen Dienstleistungsangebote der
Universitätsbibliothek weiter ausgebaut werden. Dazu gehört die
Teilnahme am Dokumentenlieferdienst DBI-Link. Zusammen mit den Ende des
Berichtsjahres eingerichteten elektronischen Bestell- und Liefermöglichkeiten
im Rahmen des inneruniversitären Aufsatzkopierdienstes hat dies wichtige
Voraussetzungen für eine Beschleunigung der Dokumentenlieferung für
die Marburger Nutzer geschaffen. Auch konnte Mitte des Berichtsjahres nach
einem zustimmenden Beschluß des Ständigen Ausschusses für
das Bibliothekswesen mit der Bereitstellung Marburger elektronischer Dissertationen
begonnen werden. Ende des Jahres wurde zudem der Zugang zu den Katalogdatenbanken
durch Öffnung des WebOPC vollständig in das Internet integriert,
was u.a. auch eine direkte Verbindung via Hyperlink zu den katalogisierten
elektronischen Volltexten, etwa den Dissertationen, aus der Katalogdatenbank
heraus ermöglicht. Kontinuierlich erfolgte auch der weitere Ausbau
des CD-ROM-Angebotes der Bibliothek, im Berichtsjahr vor allem in qualitativer
Hinsicht. Realisiert wurde die Möglichkeit, auch neuere Datenbanken
mit einer Windows-Oberfläche im Netz anzubieten. Etwa 200.000 Aufrufe
von CD-ROM-Datenbanken, ca. 300.000 Aufrufe des Online-Gesamtkataloges
der Universität und weitere 50.000 Aufrufe der Kataloge anderer Bibliotheken
sowie ca. 600.000 Aufrufe von WWW-Informationsseiten der Bibliothek belegen
die intensive Nutzung der elektronischen Dienstleistungsangebote.
Die Erweiterung der Öffnungszeiten der Leihstelle Ende 1995 hat sich
in jeder Hinsicht bewährt. Die Steigerung der Magazinausleihen in
den beiden letzten Jahren um zusammen mehr als 60% wäre auch kaum
anders zu bewältigen. Die Serviceverbesserung wird von den Nutzern
gut angenommen, und für das Personal hat sich die erhoffte Entlastung
in den Spitzenzeiten weitgehend eingestellt. Die seitens des Personalrates
nach nur einem halbem Jahr Mitte 1996 einseitig gekündigte Dienstvereinbarung
(vgl. Jahresbericht 1996, S. 10) wurde denn auch nach erneuter Erörterung
mit dem Personalrat unverändert wieder in Kraft gesetzt.
Auf Initiative aus dem Kreis der Mitarbeiterschaft hat sich die Belegschaft
der Bibliothek Mitte des Berichtsjahres in einer informellen Meinungsbefragung
mit breiter Mehrheit für die Einführung einer Gleitzeitregelung
ausgesprochen. Bis zum Ende des Berichtsjahres konnte jedoch die notwendige
Zustimmung des Personalrates der Universität trotz massiven Drängens
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht erreicht werden. Es bleibt zu
hoffen, daß der Personalrat den Wünschen des von ihm vertretenen
Personals entspricht und seine Zustimmung 1998 nicht verweigert.
Der Funktions- und Geschäftsverteilungsplan (FGVP) der Universitätsbibliothek
vom 1.9.1987 blieb hinsichtlich des Funktionsteils unverändert, lediglich
die Geschäftsverteilung wurde im Berichtsjahr aktualisiert (Stand
1.12.1997).
1.5 Gebäude
Im Berichtsjahr wurden nicht zuletzt bedingt duch die Haushaltssperre
keine größeren Baumaßnahmen durchgeführt. Insbesondere
mußte der geplante und seit langem überfällige Beginn des
Neubaus der Klimaanlage der Bibliothek erneut verschoben werden. Auch geplante
Verbesserungen von Lagermöglichkeiten für Verbrauchsmaterialien
konnten nicht realisiert werden. Ein Wassereinbruch in die Kellerräume
der Bibliothek, der durch eine Beschädigung der Hauptversorgungsleitung
am 31.12.1997 hervorgerufen wurde, verlief glimpflich. Größere
Schäden am Gebäude und am Inventar waren nicht zu verzeichnen.
1.6 Geräteausstattung
1997 mußten aufgrund weitgehend fehlender Sondermittel anstehende
Geräteinvestitionen auf die unabweisbare Beschaffung eines weiteren
Readerprinters und die aus regulären Etatmitteln finanzierte Beschaffung
neuer CD-ROM-Server beschränkt werden.
2. ENTWICKLUNG DER ABTEILUNGEN DER UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK
2.1. Buchbearbeitung
2.1.2 Erwerbung
Für den Kauf von Literatur (Monographien, Zeitschriften und
CD-ROM) hat die Universitätsbibliothek im Berichtsjahr 1.621.134 DM
(1996: 1.694.939 DM) verausgabt. Das sind 4,4% weniger als im Vorjahr,
obgleich wie im Vorjahr Sondermittelzuweisungen der Universität in
Höhe von 50.000 DM (1996: 120.000 DM) sowie eine private Spende in
Höhe von 10.000 DM zur Stabilisierung des normalen Buchmitteletats
eingesetzt wurden.
Bei der prozentualen und nominalen Verteilung der zur Verfügung stehenden
Erwerbungsmittel auf den zentralen Standort UB und ihre dezentralen Teilbibliotheken
zeichnet sich eine weitere Verschiebung zuungunsten des zentralen Standorts
ab: Der Anteil der Teilbibliotheken am Gesamterwerbungsetat hat sich prozentual
und nominal gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht: 23,3% (1996:
22,1%) ihres Etats (= 377.712 DM; 1996: 374.036 DM) hat die UB für
den Kauf dezentral aufgestellter Bestände aufgewendet. Für den
zentralen Standort UB standen mit 1.243.422 (1996: 1.320.903 DM) knapp
80.000 DM weniger zur Verfügung - eine prozentuale Reduktion um 5,9%!
An der Verteilung der Mittel auf die einzelnen Literaturgattungen hat sich
im Vergleich zum Vorjahr nur wenig geändert: Von den insgesamt zur
Verfügung stehenden Mitteln in Höhe von 1.621.134 DM wurden
46,5% für den Kauf von Zeitschriften und Zeitungen (= 754.412 DM),
13,3% für Fortsetzungen (= 213.268 DM),
12,0% (= 194.024 DM) für CD-ROM-Abonnements,
19,9% (= 322.746 DM) für monographische Einzelschriften in gedruckter
und nicht gedruckter Form,
8,1% (= 131.545 DM) für Lehrbücher in Mehrfachexemplaren und
0,3% (= 5.139 DM) für Antiquaria, Karten, u.a.
verwendet.
Für feste Belastungen (Zeitschriften, Zeitungen, Fortsetzungen, CD-ROM)
waren damit 71,7% (= 1.161.704 DM) der Mittel gebunden (1996: 68,3). Die
durch die umfangreichen Zeitschriftenabbestellungen des Vorjahres erzielten
"Einsparungen" sind durch Währungsverluste (Steigerung des
Dollars um ca. 20%) vollständig aufgebraucht worden.
Von den für den Standort UB zur Verfügung stehenden Mitteln in
Höhe von 1.243.422 DM wurden 36,4% (= 452.859 DM) für Zeitungen
und Zeitschriften, 16,6% (= 206.446 DM) für Reihen und Fortsetzungen,
21,5% (= 266.739 DM) für die Erwerbung monographischer Schriften,
15,6% (= 194.024 DM) für CD-ROM, 9,5% (= 118.215 DM) für Lehrbücher
in Mehrfachexemplaren und 0,4% (= 5.139 DM) für Antiquaria, Karten
verwendet.
Die Zahl der gekauften Zeitschriften (Standort UB und Teilbibliotheken)
hat sich um 112 auf 2.164 reduziert. 175 Zeitschriftenabonnements wurden
storniert; 63 neu bestellt.
Die Gesamtzahl der im Berichtsjahr inventarisierten physischen Einheiten
(Kauf, Tausch und Geschenk) liegt mit 38.292 (1996: 36.936) um 3,7% über
der des Vorjahres. Erstmals seit 1992 hat sich auch der im Kauf erworbene
Zugang um 1.471 (= + 7,8%) auf 20.441 erhöht. Diese dem Rückgang
der Erwerbungsmittel widersprechende Tatsache ist vor allem auf den überproportionalen
Zugang an Mikromaterialien zurückzuführen.
Der Tauschzugang hat sich mit 4.162 Einheiten in etwa auf dem Niveau von
1995 (= 4.423) stabilisiert und bestätigt nachträglich, daß
die Erhöhung des Zugangs im Vorjahr (6.881) ausschließlich auf
die Einarbeitung von Rückständen (Dissertationen) zurückzuführen
ist. Der im Berichtsjahr zu verzeichnende Rückgang an Dissertationen
in bibliographischen Einheiten um 42,6% auf 1.979 (1996: 3.449) unterschreitet
sogar die Zugangszahlen von 1995 (=2.859) um 30,8%. Die Zahl der Dissertationen
auf Mikrofiche hat sich zwar nominal um 278 auf 364 reduziert, ihr Anteil
am Gesamtzugang war mit 18,4% jedoch konstant. Der Anteil der Marburger
Dissertationen auf Mikrofiche liegt mit 75 von 503 Titeln bei 14,9% (1996:
13,4%.). Im Vorgriff auf die zu erwartende Änderung der Promotionsordungen
hat die Universitätsbibliothek mit Zustimmung des Ständigen Auschusses
für das Bibliothekswesen für Marburger Promovenden - das Einverständnis
des jeweiligen Fachbereichs voraussetzend - die Möglichkeit eröffnet,
ihre Dissertationen in digitalisierter Form abzugeben. Im Berichtsjahr
wurden bereits 28 Dissertationen in digitalisierter Form eingereicht und
von der UB in ihrem Marburger Elektronischen Textarchiv der wissenschaftlichen
Öffentlichkeit dauerhaft zur Verfügung gestellt.
Gesamtzugang in physischen Einheiten (ohne Modellversuch)
Zugang insgesamt einschließlich Mikroformen Zugang an Büchern
(u.a. Nicht-Buch-Materialien) und Zeitschriften (ohne
Mikroformen u.a.
Nicht-Buch-Materialien)
insgesamt davon im Kauf insgesamt
1986 39.509 19.011 22.717
1987 49.450 + 25,2 % 23.409 + 23,1 % 24.167 + 6,4 %
1988 57.777 + 16,8 % 26.568 + 13,5 % 23.941 - 0,9 %
1989 52.567 - 9,0 % 34.194 + 28,7 % 28.437 + 18,8 %
1990 41.075 - 21,9 % 21.799 - 36,2 % 24.878 - 12,5 %
1991 39.524 - 3,8 % 24.724 + 13,4 % 21.776 - 12,5 %
1992 55.695 + 40,9 % 40.512 + 63,9 % 28.905 + 32,7 %
1993 43.192 - 22,4 % 29.586 - 27,0 % 23.454 - 18,5 %
1994 40.192 - 6,9 % 25.729 - 13,0 % 23.861 + 1,7 %
1995 38.102 - 5,2 % 21.906 - 14,9 % 24.115 + 1,1 %
1996 36.936 - 3,1 % 18.970 - 13,4 % 21.910 - 9,1 %
1997 38.292 + 3,7 % 20.441 + 7,8 % 23.629 + 7,8 %
Der Zugang an Geschenken (ohne die statistisch als Dona erfaßten
Institutsabgaben) hat sich gegenüber 1996 um 1.469 (= 16 %) auf 10.662
Einheiten erhöht. Diese Steigerung ist wesentlich auf eine vermehrte
Einarbeitung von Geschenken in den Teilbibliotheken, insbesondere in der
Bibliothek Erziehungswissenschaft, der Bibliothek Wirtschaftswissenschaft
sowie im Japan- Zentrum zurückzuführen. Die Zahl der eingearbeiteten
Institutsabgaben hat sich gegenüber dem Vorjahr um 60% auf 3.017 Einheiten
erhöht.
Durch die im Vorjahr geplante und im Berichtsjahr realisierte Aufnahme
der Bestellkatalogisierung, verbunden mit einer partiellen Nutzung des
PICA- Erwerbungsmoduls, haben sich die im Sachgebiet Monographienakzession
anfallenden Arbeiten vermehrt und das Aufgabenspektrum erweitert. Da ein
großer Teil der bei der Katalogisierung aufzunehmenden Titeldaten
nun schon bei der Bestellung und Inventarisierung erfaßt wird, wurde
die Katalogisierung in die Monographienakzession vorverlegt.
2.1.3 Katalogisierung
Die Einführung der Bestellkatalogisierung hat auch die Arbeit
im Sachgebiet Titelaufnahme und Katalogführung verändert. In
dem neu strukturierten Buchgeschäftsgang haben die Mitarbeiter der
Titelaufnahme die Funktion der Schlußkontrolle übernommen: Sie
korrigieren und ergänzen die bei der Bestellung bzw. Inventarisierung
angelegten Katalogisate, erfassen die Sacherschließungsdaten und
ändern den Ausleihstatus. Bei schwierigen Aufnahmen übernehmen
sie auch die ggf. notwendigen bibliographischen Recherchen. Darüber
hinaus wurden in verstärktem Maße Aufgaben im Bereich Retrokonversion
übernommen, insbesondere im Rahmen der Projekte Retrokonversion des
Lesesaalbestandes, der Ortsleihe und des religionswissenschaftlichen Sachkatalogs.
Für die Retrokonversion des Zentralen Alphabetischen Katalogs werden
besonders schwierige Titelaufnahmen bearbeitet.
Im Berichtsjahr wurden innerhalb des Lokalsystems Marburg (UB, Herder-Institut
und dezentrale Bibliotheken) insgesamt 164.712 Exemplardaten erstellt.
Das bedeutet, daß der hohe Katalogisierungsstand des Vorjahres (181.333
Exemplardaten in 15 Monaten) um knapp 20.000 gesteigert werden konnte.
Differenziertere Angaben sind leider nicht möglich, da die vom Hochschulrechenzentrum
der Universität Frankfurt, Abteilung Bibliotheksdatenverarbeitung
(BDV), erstellte Statistik die von den einzelnen Abteilungen der UB sowie
den einzelnen dezentralen Bibliotheken erfaßten Exemplardatensätze
nicht getrennt ausweist.
Im Rahmen des Projektes "Bestandserhaltung durch Verfichung"
wurden - wie schon in den vorangegangenen Jahren - zahlreiche, zum Teil
ausgesprochen schwierige Titelaufnahmen erstellt.
Weiterhin unbearbeitet sind 300 Persica aus der "Bibliothek Lentz".
Die für die Haushaltslage seit Jahren charakteristische Diskontinuität
hat auch im Berichtsjahr wieder zu einem monatelangen starken Rückgang
der Neuerwerbungen geführt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Sachgebiet Titelaufnahme und Katalogführung (ZAK/UB) und Monographienakzession
haben in dieser Zeit an der Fortführung der 1995 begonnenen Retrokonversion
des Lesesaalbestandes gearbeitet, die nun abgeschlossen ist.
Insgesamt wurden im Berichtsjahr im Rahmen der verschiedenen Retrokonversionsprojekte
von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Stammpersonals und den Hilfskräften
60.112 Exemplardatensätze von 42.201 Titeln erstellt. In 11.729 Fällen
konnten vorhandene Titeldaten genutzt werden, 30.402 Titel wurden neu erfaßt.
15.137 der Aufnahmen, das sind 25,2%, wurden von den studentischen Hilfskräften
erstellt, die damit im Durchschnitt erwartungsgemäß 5 Katalogisate
pro Stunde anfertigten. Alles in allem wurden damit seit Ende 1993 179.279
Exemplardaten erfaßt.
Zu den fünf laufenden Retrokonversionsprojekten sind im Berichtsjahr
zwei weitere hinzugetreten, während - wie schon erwähnt - die
Retrokonversion des Lesesaalbestandes abgeschlossen werden konnte:
1. Retrokonversion des Bestandes des Katalogsaals
Das Projekt wurde am 1.7. des Berichtsjahres begonnen und wird von Mitarbeitern
der Benutzungsabteilung durchgeführt. Der Geschäftsgang entspricht
dem des Projektes Retrokonversion des Lesesaals.
2. Retrokonversion des religionswissenschaftlichen Bestandes
Das Projekt wurde am 15.4. des Berichtsjahres begonnen und wird von einer
Mitarbeiterin des Sachgebiets Titelaufnahme durchgeführt. Anhand des
systematischen Katalogs, in dem anders als im Zentralen Alphabetischen
Katalog auch die Sacherschließungsdaten verzeichnet sind, sind ca.
30.000 Titel aus der Zeit von 1930 bis 1986 zu erfassen.
Die Arbeit der Universitätsbibliothek an der retrospektiven Erfassung
des Zentralen Alphabetischen Katalogs des Marburger Bibliothekssystems
wird inzwischen durch rund 20 Retrokonversionsprojekte in dezentralen Bibliotheken
unterstützt.
Die Mitarbeiterinnen des MPV haben im Berichtsjahr 323 Zeitschriftentitel
neu katalogisiert, 4.183 Bestandsdatensätze neu erfaßt und an
ca. 7.800 Lokaldatensätzen Korrekturen vorgenommen. Die Gesamtzahl
der Bestandsdatensätze für das Marburger Bibliothekssystem hat
sich damit auf 81.939 erhöht.
Die im Vorjahr probeweise begonnene systematische Überarbeitung aller
konventionell erfaßten Zeitschriftenaufnahmen hat ergeben, daß
die EDV- Katalogisate zahlreiche Verzeichnungsfehler enthalten und ein
Teil der Titel überhaupt nicht online erfaßt wurde. Aus diesem
Grund wird dieses Projekt in Abhängigkeit von vorhandenen Personalkapazitäten
fortgeführt.
Einen relativ hohen Personalaufwand erfordert inzwischen die Bearbeitung
der Institutsabgaben (Zeitschriften), deren Umfang ständig zunimmt.
Im Berichtszeitraum wurden für die Marburger Bibliographie (MB) 2.517
Titeldaten, 1.628 neue Daten für die Personendatei sowie 226 Daten
für die Akzessionsdatei der Diplom- und Magisterarbeiten erfaßt.
Darüber hinaus wurden in einer getrennten Datenbank weitere 969 Titel
und 356 Autorendatensätze für den Jahresbericht 1996 des Fachbereichs
Humanmedizin (FB 20) aufgenommen, die nach einigen Überprüfungen
in die MB übernommen wurden. Die für den Jahresbericht 1995 des
FB 20 erfaßten Daten sind im Laufe des Jahres in die Datenbank der
MB überspielt worden. In der Datenbank waren am 19.12.1997 insgesamt
39.815 Titel, 10.753 Autoren und 1.145 Einträge der Diplom- und Magisterarbeiten-
Akzessionsdatei gespeichert.
Zu Beginn des Wintersemesters 1997/98 konnte die Druckausgabe des Jahresbandes
1995 der Marburger Bibliographie fristgerecht fertiggestellt werden. Dazu
wurden aus der Datenbank 4.183 Titel, davon 191 Nachträge aus früheren
Jahren, selektiert. Eine Reihe der Titel war mit mehr als einer Notation
versehen, so daß die gedruckte Bibliographie insgesamt 5.078 Eintragungen
enthält und einen Umfang von 528 Druckseiten erreicht.
1997 wurden 18 ISBN für Publikationen aus dem Universitätsbereich
vergeben und die entsprechenden Meldungen an das Verzeichnis der lieferbaren
Bücher (VLB) erstattet. Aus dem Buchhandel sind insgesamt 490 Bestellungen
eingetroffen, die an die herausgebenden Einrichtungen der Universität
weitergeleitet wurden. Hinzu kamen die Bestellungen auf die Schriften der
Universitätsbibliothek Marburg.
Die Philipps-Universität stellte auch in diesem Jahr die im Eigenverlag
bei den verschiedenen Institutionen veröffentlichten Publikationen
auf der Buchmesse in Frankfurt vor. Wieder wurde der Stand, der ca. 80
Publikationen, darunter 35 Neuerscheinungen aus dem Jahre 1997 darbot,
gemeinsam von der Pressestelle und der Universitätsbibliothek betreut.
2.1.4 Technische Buchbearbeitung
Im Berichtsjahr hat die Universitätsbibliothek inkl. Materialkosten
113.446 DM für das Binden ihrer Neuerwerbungen sowie die Reparatur
beschädigter Bände verausgabt. Für die Leistungen kommerzieller
Buchbinder, die vor allem Neueinbände umfassen, wurden 101.744 DM
(1996: 110.375 DM), das sind 7,8% weniger als 1996, ausgegeben. Der Durchschnittspreis
pro Zeitschriftenband ist mit 25,04 DM (1996: 24,98 DM) nahezu konstant
geblieben.
In der Hausbuchbinderei wurden insgesamt 521 Titel, davon 475 aus dem Altbestand
neu gebunden. Dabei wurden 34 Halblederbände, 179 Ganzleinen- und
136 Halbleinenbände gefertigt. Außerdem wurden zahlreiche, z.T.
sehr aufwendige Reparaturen am Altbestand (281) sowie kleinere Reparaturen
(472) am Bestand der vielbenutzten Lehrbuchsammlung durchgeführt.
Zu den immer wiederkehrenden Routinearbeiten gehört u.a. auch die
Anfertigung von Manila- Einbänden (774), Kästen, Ziehmappen und
Vertreterpappen.
Um die dringend notwendigen Bestandserhaltungsmaßnahmen zu intensivieren,
wurde im Berichtsjahr ein Buchpflegeprojekt mit dem Ziel initiiert, eine
kontinuierliche konservatorische Bearbeitung des Altbestandes zu betreiben.
Der gegenwärtige Schwerpunkt liegt auf der Bestandsgruppe Hassiaca.
Es wurden von Juni bis Dezember 2.243 Buchbindereinheiten bearbeitet.
In der Druckstelle der UB wurden im Berichtsjahr nur noch 13.008 Titelkarten
(1996: 65.376; 1995: 154.398) hergestellt. Insgesamt haben die beiden Mitarbeiter
der Druckstelle 353.468 Einzeldrucke angefertigt und sechs größere
Publikationen hergestellt.
2.2 Information
Die zentrale Informationsvermittlungsstelle (IVS), die für
den Benutzer kostenpflichtige und vom Personal der UB durchzuführende
Recherchen anbietet, hat im Berichtsjahr zwar noch Zugang zu 6 deutschen
und internationalen Datenbankanbietern für sämtliche Wissenschaftsfächer
angeboten, ist aber praktisch nicht mehr genutzt worden. An deren Stelle
sind die CD-ROM- Datenbanken getreten, die von der Universitätsbibliothek
auf ihren Servern bereitgestellt werden.
Diese Datenbanken können ohne Kostenbeteiligung jederzeit von den
Nutzerinnen und Nutzern selbst in der Regel von jedem PC-Arbeitsplatz mit
Zugang zum UMRNet innerhalb der Universität, in einigen Fällen
aus technischen bzw. finanziellen Gründen (nur) von den PCs im Katalogsaal
der UB aus, genutzt werden.
Seit Ende des Berichtsjahres verfügt die Universitätsbibliothek
dabei über die technische Möglichkeit, auch die bislang nur im
Katalogsaal angebotenen Windows-basierten CD-ROM-Datenbanken zur universitätsweiten
Nutzung bereitzustellen. Mit entsprechenden Umstellungen wurde gegen Ende
des Berichtsjahres begonnen.
Insgesamt hat die Bibliothek wie im Vorjahr ca. 200.000 DM zum Erwerb dieser
Datenbanken verausgabt. Eine weitere Steigerung (wie in den Vorjahren)
war bedingt durch die Etatsituation jedoch nicht mehr möglich. So
blieben es ca. 70 Datenbanken, die zum Teil in joint ventures zusammen
mit Fachbereichen beschafft werden. Auch die Nutzung dieser Datenbanken
stagnierte auf dem im Vorjahr erreichten hohen Niveau. Zu verzeichnen waren
insgesamt genau 194.176 Aufrufe, verteilt auf die geistes- und naturwissenschaftlichen
Datenbanken mit jeweils ca. 60.000 Aufrufen und die fächerübergreifenden
Datenbanken mit ca. 80.000 Aufrufen.
Das problematische Verhältnis von unzureichenden Erwerbungsmitteln
der Bibliothek einerseits, den steigenden Preisen und dem steigenden Marktangebot
an relevanten CD-ROM-Datenbanken andererseits zieht seit 1996 zwangsweise
eine zunehmende 'Flexiblisierung' des CD-ROM-Datenbanken-Angebots nach
sich. Datenbanken mit einer nur geringen aktuellen Nutzung werden aus dem
Angebot herausgenommen, auch wenn damit für bestimmte Wissenschaftsteilgebiete
eine Nachweislücke entsteht, um andere beschaffen zu können.
So wurde im Berichtsjahr der Bezug des Arts & Humanities Index, des
Social Science Citation Index und der OECD Health Data eingestellt. Für
die Datenbank 'MUsicSEarch' (MUSE) wurde die Anzahl der lizenzrechtlich
erlaubten parallelen Netzwerkzugriffe reduziert.
Demgegenüber wurden aus Sondermitteln des Hochschulsonderprogramms
III in Höhe von ca. 34.000 DM zwei weitere Segmente des Periodical
Contents Index (PCI) Series 1 (1800-1960) sowie die Datenbank Sociofile
neu beschafft und zusammen mit den Fachbereichen Mathematik bzw. Chemie
und Pharmazie die Datenbanken CompactMath und MathSci bzw. Chemical Abstracts
on CD erworben. Neu hinzu kamen aus Mitteln der UB im Verlaufe des Berichtsjahres
u.a. noch die elektronische Version der Monumenta Germaniae Historica und
Segmente der Deutschen Nationalbibliographie sowie der Internationalen
Bibliographie der Rezensionen (IBR) und der Internationalen Bibliographie
der Zeitschriftenliteratur (IBZ).
Auch im Berichtsjahr führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
zentralen Auskunft Kurzeinführungen in den technischen Umgang mit
CD-ROM- Datenbanken (wie auch mit dem OPAC und dem WWW) durch. Einzelne
Fachreferentinnen und Fachreferenten boten darüber hinaus (vor allem
für die geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächer)
inhaltliche Einführungen in die elektronischen Fachinformationen der
UB an, in denen den CD-ROM-Datenbanken eine bedeutende Rolle zukommt.
Diese Einführungs- und Schulungsveranstaltungen wurden wie in den
letzten Jahren in der Regel im Katalogsaal durchgeführt, was sich
aus mehreren Gründen als problematisch erwies: Jede Einführungs-
und Schulungsveranstaltung im Katalogsaal entzieht für die Dauer der
Veranstaltung mehrere PCs der normalen Benutzung, und der doch recht hohe
Lärmpegel an den PC-Pools im Katalogsaal beeinträchtigt eine
konzentrierte Einführung und Schulung ebenso wie umgekehrt jede Einführungs-
und Schulungsveranstaltung notgedrungen die anderen PC-Benutzer stört.
Mitte des Jahres 1996 wurde daher beschlossen, einen bislang (nur) für
Aus- und Fortbildungskurse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bibliothek
genutzten Raum im Erdgeschoß des Hauses zu verkabeln, mit PCs auszustatten
und auch für diese Zwecke zu nutzen. Noch 1996 wurde im Schulungsraum
ein PC mit Netzanschluß für Schulungs- und Unterrichtszwecke
bereitstellt und - u.a. für CD-ROM- Einführungen - auch genutzt.
Leider konnte eine umfangreichere Verkabelung und (damit) eine Bereitstellung
mehrerer PCs für Schulungs- und Unterrichtszwecke nicht mehr im Berichtsjahr
realisiert werden.
Die Menge der im Signier- und Bibliographierdienst (SBD) zu bearbeitenden
Fernleihscheine hat um 7.660 Leihscheine auf 20.114 abgenommen (-27,6 %).
Bei der Fernleihe ist ebenfalls eine rückläufige Tendenz zu beobachten.
Die Anzahl der abgeschickten Bestellungen ist um 5.244 auf 18.073 (-22,5
%) zurückgegangen. Als Hauptgrund muß sicher die Erhöhung
der Fernleihscheingebühr auf 3 DM im November 1996 angesehen werden.
Bereits seit 1995 war allerdings ein leichter stetiger Rückgang der
Zahlen zu beobachten, zurückzuführen auf den OPAC und die damit
verbundene bessere Ausschöpfung der lokalen Bestände. Angesichts
der vielen Zeitschriftenabbestellungen und der nur noch unangemessen geringen
Mittel für den Monographienkauf im Marburger Bibliothekssystem ist
ein Rückgang in dieser Größenordnung aber dennoch erstaunlich.
Vergleicht man die Zahl der im SBD bearbeiteten Fernleihscheine mit den
von der Fernleihe tatsächlich abgeschickten Bestellungen, ergibt sich
für 1997 eine Differenz von 2.041 (=10,2 % des Gesamteingangs im SBD).
Dabei handelt es sich zum größten Teil um Fernleihbestellungen,
bei denen sich bei der Bearbeitung im SBD herausstellt, daß die gewünschten
Titel in der UB oder einer anderen Bibliothek in Marburg vorhanden sind.
1996 betrug diese Differenz noch 4.457 Fernleihscheine (=16,1 %). Erfreulicherweise
ist die Anzahl dieser unnötigen Bestellungen also deutlich zurückgegangen.
Die Zahl der aktiven Fernleihbestellungen von außerhalb Marburgs
hat um 2.229 auf 16.400 (-12%) abgenommen, sicherlich eine Folge der Fernleihgebührenerhöhungen
auch in den anderen Bibliotheken sowie des verschlechterten Literaturangebots
unserer Bibliothek. Der Anteil der Bestellscheine, die davon ohne Signatur
eintreffen und deshalb im Signier- und Bibliographierdienst bearbeitet
werden müssen, ist praktisch gleich geblieben (50 %): mit 8.203 waren
es 1.011 weniger als im Vorjahr.
Auswärtiger Leihverkehr Verhältnis von Gebender zu Nehmender
Fernleihe
Gebender/aktiver Nehmender/passiver
Leihverkehr Leihverkehr
1985 28.639 - 8,8 % 29.720 - 0,3 %
1986 30.870 + 7,7 % 32.012 + 7,7 %
1987 28.802 - 6,7 % 36.929 + 15,3 %
1988 26.372 - 8,5 % 38.396 + 3,9 %
1989 23.986 - 9,0 % 34.714 - 9,6 %
1990 23.221 - 3,2 % 32.350 - 6,8 %
1991 23.845 + 2,7 % 30.683 - 5,2 %
1992 25.440 + 6,7 % 31.110 + 1,4 %
1993 24.193 - 4,9 % 29.258 - 6,0 %
1994 24.593 + 1,7 % 29.020 - 0,8 %
1995 23.972 - 2,5 % 26.938 - 7,2 %
1996 18.629 - 22,3 % 23.317 - 13,4 %
1997 16.400 - 12,0 % 18.073 - 22,5 %
Seit Januar 1997 ist die UB Supplier-Bibliothek beim DBI-Link, über
dessen Datenbanken und das damit verbundene Bestellsystem kostenpflichtige
Direktbestellungen bei den daran beteiligten Bibliotheken (= Supplier)
möglich sind. Die UB bietet dabei nicht nur ihre eigenen Bestände
für die kostenpflichtige Bestellung von außerhalb an (entspricht
der aktiven Fernleihe), sondern hat sich auch entschlossen, für Benutzer
vor Ort in Marburg, die eine solche schnellere und teurere Bestellung wünschen,
die Bestellung als solche zu erledigen (entspricht der passiven Fernleihe).
Sie erspart damit dem Benutzer vor Ort neben der eigenen Recherche und
der Ausführung der Bestellung auch die damit verbundenen Kosten. Seit
Oktober 1997 wird vom DBI pro Bestellung eine Gebühr von 1 DM erhoben,
vorher wurden nur geringe Leitungskosten in Rechnung gestellt. Der bestellte
Aufsatz oder das zur Ausleihe bestellte Buch gehen mit Rechnung direkt
an den Benutzer.
Bei dem inneruniversitären Aufsatzkopierdienst gab es organisatorische
Veränderungen und Serviceverbesserungen. Die Durchschreibezettel wurden
abgelöst von Aufklebern, die mit einem Barcode versehen sind. Diese
Nummern kann der Benutzer beim UB-Fahrer oder in der Leihstelle erwerben.
Die Bestellung schickt er wie bisher mit dem Fahrdienst oder als E-Mail
über das WWW. Neben der Zusendung der Kopien über den Fahrdienst
ist nun auch die Lieferung per FAX oder als Datei über FTP möglich.
2.3 Benutzung
Die Universitätsbibliothek bietet ihren Benutzern insgesamt
Öffnungszeiten, die sehr großzügig sind und die sich unter
vergleichbaren Einrichtungen sehen lassen können. Die im Oktober 1995
ausgeweiteten Öffnungszeiten der Leihstelle werden weiterhin gut angenommen.
Besonders stark ist die Benutzungsfrequenz am späten Nachmittag und
am Freitagnachmittag. Die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Leihstelle, ihre jeweiligen Arbeitszeiten flexibel an dem Benutzerverhalten
zu orientieren, ist groß und erleichtert Planungen und Absprachen.
Die Serviceleistungen der Bibliothek verlagern sich ständig weiter
in Richtung EDV-Anwendungen, und diese sind rund um die Uhr verfügbar.
Der Erwartungshorizont der Benutzer verschiebt sich dementsprechend.
Die 1996 geschaffene Möglichkeit, von jedem Rechnerarbeitsplatz in-
und außerhalb der Bibliothek aus eine Buchbestellung aufgeben zu
können, wird heute schon als Selbstverständlichkeit betrachtet.
Im Herbst des Berichtsjahres konnte ergänzend die Verlängerungsfunktion
im OPAC freigegeben werden. Seitdem ist es wiederum von jedem Rechnerarbeitsplatz
in- und außerhalb der Bibliothek aus möglich, rund um die Uhr
die Leihfrist von Büchern aus dem Magazinbestand selbst zu verlängern,
allerdings nur einmal. Wie bisher - und das ist auch so gewollt - ist eine
Verlängerung von entliehenen Lehrbüchern und Fernleihen nicht
zulässig. Die geplante Öffnung der Vormerkfunktion im OPAC war
im Laufe des Jahres nicht möglich, da die gewünschten Systemveränderungen
von PICA noch nicht vorgenommen wurden.
Die 1996 begonnene sukzessive Umstellung von Buch- und Lesernummern auf
Barcode wurde kontinuierlich fortgesetzt. Die im Zusammenhang mit der Umstellung
der Leserausweise auf Barcode begonnene Revision der Leserstammkartei konnte
in der Revisionswoche weitergeführt werden. Alte Leserausweise, die
sich noch in Umlauf befinden, wurden nach der Revisionswoche für ungültig
erklärt.
Ein großer Teil der aktiven Bücher konnte im Laufe des Jahres
mit einem neuen Etikett versehen werden. Die OCR-B-Lesepistolen sind kaum
noch im Einsatz. Die neuen Barcode-Scanner haben sich im Gebrauch sehr
bewährt. Sie lesen die Lese- und Buchnummern fehlerfrei und schnell
ein. Die Buchungsvorgänge sind somit schneller geworden, und das früher
oft mühsame Eintippen der Lesernummern mit der Hand ist völlig
entfallen.
Auch der 1996 begonnene Umtausch der sogenannten Institutssammelausweise
auf personenbezogene Institutsausweise wurde fortgesetzt. Damit können
entliehene Bücher und eventuelle Mahnungen jetzt klar den jeweiligen
Institutsangehörigen zugeordnet werden. Leider ist nach wie vor eine
große Anzahl von sogenannten 'Altausleihen' aus den 70er und 80er
Jahren offen. Bei den mit viel Nachdruck eingeforderten Büchern ist
die Rückgabequote verschwindend gering.
Die Ausleihe aus der Lehrbuchsammlung stagniert wie schon im letzten Jahr
auf hohem Niveau: 172.855 Ausleihen statt 176.248 im Vorjahr. Der leichte
Rückgang beruht fast ausschließlich auf der nicht leicht zu
erklärenden geringeren Ausleihe im Fach Wirtschaftswissenschaften.
Alle anderen Fächer haben teils zugenommen, teils ganz leicht abgenommmen,
entweder wegen sinkender Studentenzahlen (z. B. Physik) oder weil nicht
ausreichend neueste Literatur gekauft werden konnte (Jura).
Bemerkenswert ist der weitere erhebliche Anstieg der Magazinausleihe. Die
Zahl der Ortsausleihen aus dem Magazin ist um 25.574 auf 104.850 gestiegen.
Die Umkehr des schon lange anhaltenden Abwärtstrends war schon im
Vorjahr eingetreten, in dem ebenfalls eine Steigerung von mehr als 30%
zu verzeichnen gewesen war; sie ist ohne Frage eine Folge der komfortableren
Bestandserschließung für die Benutzer durch den OPAC. Das bedeutet
für die Bibliothek gleichzeitig, daß die retrospektive Erfassung
älterer Bestände dringend notwendig ist, damit auch diese besser
erschlossen und damit auch besser genutzt werden - angesichts sinkender
Etats ein wichtiges Desiderat. Eine möglichst umfassende retrospektive
Erfassung würde auch dem zunehmend zu beobachtenden Benutzerverhalten
Rechnung tragen, nur noch zu bestellen, was im OPAC gefunden wird, und
den Zettelkatalogen keine Beachtung mehr zu schenken.
Insgesamt ist die Anzahl der Ausleihen im Ortsleihbereich selbst unter
Einschluß der leicht rückläufigen Lehrbuchsammlung und
der weiter mit einem Minus von fast 10% stark rückläufigen Nutzung
des Zeitschriftenmagazins erneut gegenüber dem Vorjahr deutlich um
4,1% auf nun 320.697 Ausleihen gestiegen.
Ortsleihe (einschl. Lehrbuchsammlung und Lesesaal): Durchschnittliche Entleihung
pro Benutzer
Gesamtzahl der Zahl der aktiven durchschnittl.
ausgegebenen Einheiten Benutzer Entleihungen
pro Benutzer =
Spalte 2 zu Spalte 3
1985 270.005 10.142 26,6
1986 281.819 10.542 26,7
1987 290.672 10.688 27,1
1988 277.739 10.974 25,3
1989 261.029 10.761 24,3
1990 257.244 11.777 21,8
1991 261.979 12.375 21,2
1992 271.702 12.891 21,1
1993 291.536 13.254 22,0
1994 291.589 - * - *
1995 296.485 16.153 18,4
1996 308.070 19.510 15,8
1997 320.697 18.525 17.3
* Statistische Angaben waren wegen der Umstellung auf PICA 1994 nicht möglich.
Wie schon im Vorjahr zählt nahezu jede eingeschriebene Studentin und
jeder eingeschriebene Student zumindest bei der Lehrbuchsammlungsausleihe
zu den aktiven Nutzern der Bibliothek, was allerdings die Ausleihe pro
Nutzer im statistischen Durchschnitt etwas reduziert.
1997 wurden an der Sperre 507.507 Besucher mit dem automatischen Zählsystem
erfaßt: pro Öffnungstag im Durchschnitt 1.480 Besucher, die
den Freihandbereich der Universitätsbibliothek aufsuchten. Das Tagesmaximum
kletterte auf 3.075 Besucher (1996: 2.694). Die angestiegenen Zahlen spiegeln
den Eindruck wider, der sich während des Semesters im Katalog- und
Lesesaal bietet.
Im Zuge der Mittelknappheit und der daraus resultierenden Zeitschriftenabbestellungen
waren größere Bereiche der Zeitschriftenauslage im Lesesaal
frei geworden. Die verbliebenen Zeitschriften wurden zusammengerückt.
In der Revisionswoche wurden die überflüssig gewordenen Huberfächer
entfernt. An ihrer Stelle wurden Bücherregale, die aus der Zeitschriftenablage
stammten, aufgestellt. So ergab sich eine zusätzliche Stellfläche
von etwa 80 lfd. Metern. Durch Umräum- und Rückarbeiten wurde
dieser Stellplatz dazu genutzt, einzelne Fächer, die sehr beengt aufgestellt
waren, zu entlasten.
Noch stärker als in den letzten beiden Jahren war die Arbeit im Auskunftsdienst
von der Verlagerung des Beratungsbedarfs weg von den konventionellen und
hin zu den elektronischen Auskunftsmitteln geprägt.
Der OPAC ist inzwischen unbestritten der Hauptkatalog der Bibliothek
geworden: Erstmals im Laufe des Jahres 1995 angeboten, wurden seit 1996
stetig Nutzungsverbesserungen erarbeitet und umgesetzt, die große
Flexibilität der Auskunftsleistungen der Mitarbeiter und viel Lernbereitschaft
der Nutzer erforderten. Bereits nach ca. 1 ½ Jahren wurde darüber
hinaus das OPAC-Modul OPC im Januar 1997 durch die erste Version des Moduls
OpenCat ersetzt und damit erneut eine grundsätzliche Veränderung
herbeigeführt. Seitdem wird die Anwahl des Hessischen Verbundkatalogs
und anderer Einzel-PICA-Kataloge im HEBIS-Verbund im OPAC-Einstiegsmenü
angeboten. Diese Möglichkeit wurde von den Nutzern sehr schnell angenommen,
wie die EDV-Nutzungsstatistiken belegen: Insbesondere die Kataloge der
UB Gießen, der StUB Frankfurt und der Verbundkatalog wurden frequentiert,
ebenso wurde umgekehrt der Marburger OpenCat besonders stark aus Gießen
und Kassel abgefragt. Es ist zu vermuten, daß der Rückgang der
Fernleihbestellungen 1997 auch im Zusammenhang mit diesen Angeboten zu
sehen ist: Die Bibliotheksreise des 18. Jahrhunderts ist angesichts der
miserablen Erwerbungslage der hessischen Bibliotheken mit dem Semesterticket
für die Studierenden wieder eine aktuelle Alternative: Der ektronische
Literaturnachweis wird besser, der Bestand direkt vor Ort wird schlechter
und der Verkehr dazwischen billiger. Das erleben viele Nutzer sehr bewußt
und fragen nach Bibliotheksadressen und Telefonnummern, FAX und e-mail-
Kontaktmöglichkeiten.
Weitere Verbesserungen im OPAC (OpenCat) sind die Anzeige der bestellten
bzw. im Geschäftsgang befindlichen Neuerwerbungen (Bestellkatalogisierung),
eine Information, die von den Nutzern sehr gelobt wird. In Eilfällen
bemühen wir uns, das Werk beschleunigt zur Verfügung zu stellen.
Die Einsicht in das eigene Nutzerkonto und die Öffnung der Selbstverlängerungsfunktion
(einmalig für Magazinbücher) werden ebenso intensiv nachgefragt.
Der WebOPC wird seit Ende Dezember im Rahmen des WWW-Angebots der UB angeboten,
ebenso wie die anderen Marburger und hessischen WWW-Kataloge. Er wird insbesondere
von den Nutzern außerhalb des Universitätsnetzes befragt, die
direkt im WWW suchen. Seine Oberfläche ist komfortabler, und er bietet
die Möglichkeit, direkt aus dem Katalog über angebotene Verknüpfungen
(Links) die Anschrift und weitere Informationen zu den besitzenden dezentralen
Bibliotheken im Marburger Bibliothekssystem abzufragen sowie bei vorhandenen
elektronischen Publikationen den Volltext z.B. einer Dissertation aufzurufen
und auszudrucken.
Der Telnet-OpenCat wird zumindest mittelfristig weiterhin gepflegt und
den Nutzern intern und extern über das bewährte DOS/Netware-Menü
angeboten. Er wird sicher für die direkte Nutzung im Haus an den Nutzer-PC-Plätzen
und im Universitätsnetz gefragt bleiben: Er läuft stabil und
ist als reine Kataloganwendung schneller als das Blättern und Mausklicken
im WWW.
Nach etwa einem Jahr Vorbereitungszeit durch die WWW-Arbeitsgruppe wurde
im Februar fast zeitgleich mit dem OpenCat das Informationssystem der UB
im Internet intern vorgestellt und seitdem auch für die Nutzer bereitgestellt.
Es soll sukzessive das Hauptinformationsmedium der UB werden und nicht
nur eine Zusammenstellung elektronischer eigener und fremder Dienste sein.
Bereits jetzt sind alle nutzungsrelevanten Informationen im WWW zu lesen.
In der Auskunftsarbeit wird das WWW verstärkt genutzt, aber immer
noch als sekundäre Informationsquelle. In der Praxis beherrschen Katalognachfragen
regional und überregional das Geschäft, und diese werden zur
Zeit vor allem noch über Telnet-Anwendungen bedient (Hebis, DBI-Verbundkatalog).
Bibliographische Anfragen können überwiegend aus dem eigenen
CD- ROM-Angebot beantwortet werden, das WWW kommt derzeit erst danach zum
Einsatz (Karlsruher Virtueller Katalog, aktuelle Fakten-/Adreß-Informationen,
Personeninformationen), und natürlich werden auch weiterhin viele
gedruckte Informationsmittel benutzt!
Die Anzahl der Nutzer-Arbeitsplätze (30) hat sich im Vergleich zum
Vorjahr nicht verändert: Bereits 1996 hatte sich gezeigt, daß
trotz der Ausweitung der Arbeitsplätze von 11 auf 30 Nutzungsengpässe
nicht vermieden werden konnten. Seit 1996 sind alle Nutzerarbeitsplätze
im Katalogsaal an zwei Drucker angeschlossen, an denen aus allen Anwendungen
heraus Druckausgaben möglich sind. Die Papierausdrucke werden bargeldlos
über eine Magnetwertkarte abgerechnet.
Im Berichtsjahr wurden insgesamt 283 schriftliche Anfragen beantwortet.
Die Zahl der konventionellen Anfragen (Brief und Fax) ist mit 203 gegenüber
dem Vorjahr fast gleich geblieben. Die Zahl der e-mail-Anfragen stieg von
24 auf 80, Tendenz steigend. Die selbständige kooperative Bearbeitung
hat sich sehr bewährt, in der Regel können Anfragen innerhalb
weniger Tage erledigt werden.
Im Rahmen der Revisionswoche wurde die Anzahl der bisherigen Sonderkataloge
reduziert: Der Bibliographische Auskunfstkatalog (BAK) und der Kanada-Katalog,
durch andere Medien ersetzt, wurden makuliert. Der Osteuropa-Katalog blieb
auf Wunsch des Fachgebiets Osteuropäische Geschichte erhalten und
wurde im Raum 214 neben dem Sonderlesesaal aufgestellt. Der alphabetische
Katalog der Präsenzbestände bis 1986 wurde auf den Katalog des
Katalogsaalbestandes reduziert. Die Aktuelle Informationskartei (AIK) wurde
aufgelöst.
2.4 Sonderabteilungen und Sammelschwerpunkte
2.4.1 Abteilung Handschriften, Rara und Bestandserhaltung
Mit Schreiben an den Präsidenten der Philipps-Universität
vom 27. Juni 1997 schenkte Frau Grete Reusch, Bochum, der Bibliothek einen
eigenhändigen Brief des russischen Dichters Boris Pasternak (1890
- 1960) an ihren Onkel, den Marburger Buchdruckereibesitzer und Zeitungsverleger
Hermann Bauer (1897 - 1986), vom 17. April 1959 nebst einigen Beilagen.
Auch im Jahre 1997 wurde der Teilnachlaß des Marburger, später
Münchener Neuhistorikers Fritz Wagner (geb. 1908; vgl. zuletzt Jahresbericht
1996, S. 29) um einige Stücke ergänzt.
Unter den Rara-Neuerwerbungen sind besonders zwei Drucke des 16. Jahrhunderts
zu nennen sowie ein wertvolles zoologisches Tafelwerk des 18. Jahrhunderts,
welche die Bibliothek im März von Frau Gudrun Eberhard, Marburg, als
Geschenk erhielt:
- Formular Hoch oder gemainer Teutschen Nation, allen Secretarien, Statt-
Gericht-, auch Hofe- oder Cantzleyschreibern, Notarien und Concipisten
notwendig und nützlich ... Franckfurt am Mayn 1575. 2o
- Q. Horatius Flaccus. Poemata novis scholiis & argumentis illustrata.
Antverpiae 1581. 8o
- Johann Leonhard und Ferdinand Helfreich Frisch. Vorstellung der
Vögel Deutschlandes, und beyläufig auch einiger fremden, nach
ihren Eigenschaften beschrieben, ... in Kupfer gebracht, und nach ihren
natürlichen Farben dargestellt. [Bd 1.2.] Berlin 1763. 2o
Ferner schenkte Herr Dr. Norbert Nail, Fachgebiet Neuere deutsche
Literatur und Medien der Philipps-Universität, mit Schreiben vom 27.
November 1997 der Universitätsbibliothek das folgende Werk:
Johann Christoph Gottsched. Handlexicon oder Kurzgefaßtes Wörterbuch
der schönen Wissenschaften und freyen Künste. Leipzig 1760. 8o
Das Paul-Tillich-Archiv wurde um eine Dissertation und vier Zeitschriftenhefte
ergänzt.
Das Adolf-Reichwein-Archiv wurde mit Kündigungsschreiben des Adolf-
Reichwein-Vereins vom 11. April 1997 zurückgefordert und am 15. Mai
nach Berlin überführt, um in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche
Forschung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische
Forschung einen neuen Aufbewahrungsort zu erhalten.
Die Förderung der im Jahre 1992 begonnenen Katalogisierung der mittelalterlichen
Handschriften durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft lief Ende Juli
aus; bis dahin lagen alle Beschreibungen, die Register und die Einleitung
soweit vor, daß im wesentlichen nur noch Korrektur- und Abschlußarbeiten
zu erledigen waren. Diese Arbeiten wurden in dem mittlerweile wieder nach
Kassel zurückverlegten Katalogisierungszentrum weitergeführt.
Bis zum 1. Dezember, dem Fälligkeitsdatum für den zweiten Halbjahresbericht
an die DFG, wurden 72 Beschreibungen zur Korrektur durchgesehen; 59 Beschreibungen
wurden überarbeitet, davon 28 vollständig neu abgefaßt.
Ebenfalls überarbeitet wurden in einem zweiten Durchgang das Initienregister
sowie die Personen-, Orts- und Sachregister. Die Durchsicht der Beschreibungen
übernahmen der bisherige Leiter des Katalogisierungszentrums, Herr
Prof. Dr. H. Broszinski, sowie der Leiter der Abteilung Handschriften,
Rara und Bestandserhaltung. Dadurch, daß sich die UB an der Durchsicht
der Handschriftenbeschreibungen beteiligte, wurde es allerdings unvermeidlich,
die Arbeiten am Nachlaß Heiler weitgehend zurückzustellen. Darüber
hinaus war dem Umstand Rechnung zu tragen, daß die "Regeln zur
Erschließung von Nachlässen und Autographen" (RNA; vgl.
zuletzt Jahresbericht 1996, S. 30) nach längeren Vorarbeiten seit
dem Frühjahr vorlagen. So mußte auf eine Weiterführung
der Vorordnung verzichtet werden; die Arbeiten beschränkten sich vielmehr
darauf, zum einen die Verzeichnung der einzelnen Korrespondenzen (226 Absender
mit 1.272 Briefen oder Karten) fortzusetzen und zum anderen die bisher
angefertigten Katalogisate den Bestimmungen des neuen Regelwerkes anzupassen.
Unter dem 17. Juli 1997 beantragte die Bibliothek bei der DFG aus dem neuen
Förderungsprogramm "Verteilte digitale Forschungsbibliothek"
Personal- und Sachmittel für eine Digitalisierung des gesamten Nachlasses
F. C. v. Savigny. Dieser Antrag wurde unter dem 20. August positiv beschieden;
die Bewilligung für die UB belief sich auf Personalmittel für
eine Halbtagsstelle nach BAT IIa für ein Jahr zwecks Katalogisierung
der bislang unbearbeiteten Teile des Savigny-Nachlasses sowie auf Sachmittel
in Höhe von 40.000 DM für die Digitalisierung und die ihr vorausgehende
Bestandsverfilmung.
2.4.2 Sammelschwerpunkte
2.4.2.1 Hassiaca, Marburgensia
Der Monographienerwerbung für das Sondersammelgebiet Hassiaca
standen 1997 2.500 DM zur Verfügung. Hinzu kamen im beträchtlichen
Umfang Zugänge durch Geschenke von Verlagen und Autoren.
Auch 1997 beteiligte sich die UB an der Auswertung von Zeitschriften und
Zeitungen und der Erfassung der einschlägigen Marburer Dissertationen
für die Hessische Bibliographie. Es wurden ca. 300 Titel erfaßt
und der Zentralredaktion nach Frankfurt gemeldet. Die Jahrestagung der
"AG Hessische Bibliographie" fand am 26.2.1997 in Frankfurt statt.
Die UB wurde durch Herrn Dr. Scholz vertreten.
Die Aktion zur Verfichung gefährdeter Buchbestände wurde 1997
fortgesetzt. Es wurden 92 Einheiten bearbeitet.
2.4.2.2 Religionswissenschaft
Für den Sammelschwerpunkt Religionswissenschaft wurden wie
in den vorangegangenen Jahren 3.000 DM Sondermittel zur Verfügung
gestellt. In erster Linie wurden davon aktuelle Grundlagenliteratur beschafft
und in geringem Umfang darüber hinausgehende monographische Literatur
zu spezielleren Themen. Besonders willkommene Buchgeschenke erhielt die
UB vom Diagonal-Verlag, der seine Neuerscheinungen unentgeltlich zur Verfügung
gestellt hat. Ein weiteres, sehr umfangreiches Buchgeschenk erhielt die
UB von einem privaten Spender, Herrn Dieter Göbel. Aus diesem Donum
wurden über 150 Titel an einführender Grundlagenliteratur und
Literatur zu Neuen Religionen für die UB ausgewählt und in den
Bestand übernommen. Der Teil an speziellerer Forschungsliteratur des
Buchgeschenks wurde dem Fachgebiet Religionsgeschichte überlassen.
Die im Vorjahr eingerichteten Auskunftsbereiche im WWW "Sammelschwerpunkte
der UB" und "Fachinformation Religionswissenschaft" wurden
im Berichtsjahr aktualisiert und überarbeitet. Das Angebot der religionswissenschaftlich
relevanten und im Internet verfügbaren Informationen hat sich in quantitativer
wie auch in qualitativer Hinsicht erheblich erweitert.
Im Berichtsjahr wurde mit der Retrokonversion des Sachkatalogs Religionswissenschaft
begonnen. Ohne jeden Zeitschnitt werden die in diesem Sonderkatalog nachgewiesenen
Bestände im Pica-System erfaßt. Diese zusätzliche Retrokonversionsmaßnahme
trägt der Bedeutung des Sammelschwerpunkts Religionswissenschaft für
die Forschung in Marburg Rechnung. Die in vielen Jahren geleistete und
in den Sachkatalog Religionswissenschaft investierte Erschließungsarbeit
wird jetzt in eine moderne Form überführt, denn außer den
Notationen werden bei der Retrokonversion RSWK-Schlagwörter miteingegeben.
Die dazu erforderliche Konkordanz zwischen Grundnotationen und RSWK-Schlagwörtern
wurde im Berichtsjahr ausgearbeitet. Durch die zusätzliche Schlagworteingabe
werden die älteren Bestände in die heutige Sacherschließungspraxis
der UB einbezogen.
2.4.2.3 Kanada
Die Universitätsbibliothek Marburg hat im Haushaltsjahr 1997
23.985 DM für ihre Alan Coatsworth Canada Collection verausgabt, davon
ca. 19.000 DM aus eigenen Mitteln. Die Sammlung umfaßt jetzt ca.
38.500 Bände, 10.000 Karten und 364 laufende Zeitschriften.
Im Rahmen des Canadian Studies Program des kanadischen Außenministeriums
in Ottawa wurden der Universitätsbibliothek 15.000 kanadische Dollar
zur Verfügung gestellt. Die Zuwendung dient der Weiterentwicklung
der Universitätsbibliothek in ihrer Funktion als Dokumentationszentrum
für Kanada-Studien. Die genannte Summe stand zu jeweils gleichen Anteilen
in den Haushaltsjahren 1995 bis 1997 zur Verfügung.
Die Association for the Export of Canadian Books, Ottawa, gewährte
der Universitätsbibliothek Marburg die Auswahl aus den Büchern
des kanadischen Stands auf der Frankfurter Buchmesse. Auf diesem Wege gelangten
ca. 60 Canadiana aus der aktuellen kanadischen Verlagsproduktion in die
Universitätsbibliothek.
Der Austausch verfilmter Literatur mit der University of Toronto Library
(UTL) wurde fortgesetzt. Die UTL erhält laufend die Titel in Mikroform,
die von der UB Marburg im Anschluß an das von der Volkswagenstiftung
initiierte Programm zur Mikrofichierung historischer Buchbestände
verfilmt werden. Im Gegenzug kommen aus Toronto Titel, die dort sicherheitsverfilmt
werden.
Das Canadian Government Publishing Centre, Ottawa, gewährte die Fortführung
des Auswahlprivilegs in den Weekly Checklists im Rahmen seines Depository
Services Program.
Im Berichtsjahr hat die Universitätsbibliothek eine weitere Publikation
mit kanadistischem Inhalt herausgegeben: den 10. Band der von der Universitätsbibliothek
im Auftrag der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Kanada herausgegebenen
Zeitschrift "Ahornblätter. Marburger Beiträge zur Kanada-Forschung"
(Schriften der Universitätsbibliothek Marburg; 79).
Die Alan Coatsworth Canada Collection wurde auch 1997 wieder wirksam von
kanadischer Seite unterstützt. Neben den schon genannten Institutionen
ist die Botschaft von Kanada hervorzuheben, die die Sammlung laufend durch
Vermittlung von Kontakten zu Förderern und Benutzern unterstützt.
2.4.2.4 Savigny
Im Jahre 1997 sind von bzw. über Friedrich Carl von Savigny
und die historische Rechtsschule weder Autographen noch Nachlaßmaterialien
oder Antiquaria erworben worden.
2.4.2.5 Osteuropa
Für den Sammelschwerpunkt Osteuropa wurden im Berichtsjahr
6.805,66 DM verausgabt. Zur Zeit werden 18 Zeitschriften gehalten. Gemeinsam
mit dem Seminar für osteuropäische Geschichte und anderen Instituten
werden derzeit die Zeitschriften, die aus Mitteln für den Sammelschwerpunkt
finanziert werden, auf ihre Relevanz für Forschung und Lehre geprüft,
um Abbestellungen oder Neubestellungen vorzunehmen. Besondere Erwerbungen
sind im Berichtsjahr nicht erfolgt.
2.5 Teilbibliotheken der UB
Mit der Umwandlung von Fachbereichsbibliotheken zu Teilbibliotheken
werden an der Philipps-Universität seit 1985 punktuell die Nachteile
des zweigleisigen Bibliothekssystems überwunden und durch eine kooperative
Einschichtigkeit ersetzt. Diese Zusammenarbeit zwischen Universitätsbibliothek
und dezentraler Einrichtung erfolgt auf freiwilliger Basis. Als Geschäftsgrundlage
dienen detaillierte und auf die jeweiligen Bedürfnisse der Partner
zugeschnittene Vereinbarungen. Die gesetzlich vorgeschriebene Erwerbungsabstimmung
ist verbindlich realisiert, die Fachkompetenz der Professoren wird für
eine bedarfsorientierte Erwerbungspolitik genutzt. Dies gewährleistet
die bestmögliche Ausnutzung der verfügbaren Erwerbungsmittel
. [13]
Einrichtungen dieser Art bestehen in Marburg inzwischen für die
Fachgebiete Biologie, Chemie, Erziehungswissenschaften, Medizin, Pharmazie,
Physik, Wirtschaftswissenschaften, für die Alternswissenschaften und
das Japan-Zentrum. Eine Anzahl weiterer dezentraler Einrichtungen hält
sich die Option offen, die bestehende Zusammenarbeit mit der UB in eine
Teilbibliothekslösung münden zu lassen (vgl. Jahresberichte 1992
und 1993).
Auch wenn die Teilbibliotheken ihre Erwerbungsmittel besonders wirtschaftlich
verausgaben: Kaufkraftverluste wie im Berichtsjahr - durchweg mindestens
20% aufgrund der aktuellen Haushaltskürzung und Preissteigerungen
- sind nicht (mehr) aufzufangen. Zunehmend macht es die seit Jahren anhaltende
Haushaltsmisere den Teilbibliotheken unmöglich, wenigstens noch die
Grundversorgung mit aktueller Literatur für ihre jeweiligen Fachgebiete
zu gewährleisten.
2.5.1 Bibliothek Chemie (BC)
Für die Bibliothek Chemie haben sich die deutlichen Etatkürzungen
der letzten Jahre, gepaart mit jährlichen Preissteigerungen von 10%
und mehr, im Berichtsjahr zu einem erdrückenden Problem entwickelt:
Der bis Ende 1996 für die BC aufgelaufene Fehlbetrag von rund 40.000
DM erhöhte sich im Laufe des Berichtsjahres auf über 80.000 DM.
Und das, obwohl die letzte schmerzhafte Abbestellaktion erst 1996 vorgenommen
worden war und u.a. zur Stornierung des Abonnements des grundlegenden "Handbuchs
der anorganischen Chemie, GMELIN" (ca. 35.000 - 40.000 DM p.a.) geführt
hatte.
Maßnahmen mit dem Ziel, der Misere ohne weitere Eingriffe in den
Bestand zu begegnen, blieben unter den gegebenen Rahmenbedingungen weitgehend
wirkungslos:
So nahm der FB Chemie die Bibliothek von der diesjährigen Haushaltssperre
(10%) aus. Verluste gegenüber dem ohnehin extrem niedrigen Stand des
Vorjahres konnten so tatsächlich verhindert werden. Es verblieb ein
Etat von rund 194.000 DM (FB: 129.000 DM und UB: 65.000 DM). Relativ zu
1994 klaffte jedoch eine Etatlücke von ca. 78.000 DM - oder 38% der
aktuellen Erwerbungsmittel!
Das Projekt einer gemeinsamen kostengünstigen Beschaffung chemischer
und biochemischer Zeitschriften durch die hessischen wissenschaftlichen
Bibliotheken konnte erfolgreich realisiert werden. Die Umstellung des Bezugs
der Kaufzeitschriften auf einen neuen Lieferanten erbrachte Einsparungen
in Höhe von ca. 4%. Die verbliebenen Preissteigerungen beliefen sich
jedoch immer noch auf 12,3%!
Mit dem aktuellen Fehlbetrag hat die seit Jahren anhaltende Etatmisere
der BC eine neue Qualität erreicht. Zur Haushaltssanierung
bleiben nur noch ganz massive Einschnitte in einen Restbestand, der in
den vergangenen Jahren längst auf die für Forschung und Lehre
absolut unverzichtbaren chemischen Fachzeitschriften reduziert werden mußte.
Eine akzeptable Lösung der Misere erscheint nicht mehr möglich.
Dies kommt einer Bankrotterklärung gleich!
Verständlicherweise taten sich die Verantwortlichen außerordentlich
schwer, einen Eingriff von so grundsätzlicher Bedeutung und großer
Tragweite vorzunehmen. Endgültig beschlossen und eingeleitet wurde
die Abbestellaktion daher erst im letzten Quartal des Berichtsjahres, als
das tatsächliche Ausmaß der Preissteigerungen quantifizierbar
wurde. Entsprechend konnte 1997 nur noch eine vergleichsweise kleine Zahl
von Abonnements storniert werden. Das Gros wird 1998 folgen; die negativen
Folgen treffen die Benutzer teilweise erst mit einem Jahr Verzögerung.
In einem künftig nicht wiederholbaren Kraftakt konnten im übrigen
einmalige Sondermittel aufgebracht werden, die der BC halfen, trotz des
hoffnungslos hohen Fehlbetrags ihren laufenden Verpflichtungen im Berichtsjahr
nachzukommen. Knapp 25.000 DM finanzierte der FB Chemie, 33.000 DM steuerten
zusätzlich verschiedene seiner Arbeitsgruppen bei. Auf einen intensiven
Appell hin haben die Hochschullehrer zudem die Zahl der Zeitschriften und
Monographien weiter erhöht, die sie der BC auf dem Geschenkwege überlassen.
Zu den im Berichtsjahr eingetretenen positiven Entwicklungen zählen:
Aus dem Hochschulsonderprogramm III erhielt die BC, zweckgebunden für
den Kauf grundlegender Handbücher und Monographien, einen Betrag von
rund 11.000 DM. Anderenfalls hätte selbst wichtigste monographische
Literatur, wie im übrigen schon seit Jahren, nicht erworben werden
können.
Die unter WINDOWS laufende CD-ROM des aktuellen Jahrgangs der Chemical
Abstracts, welche die BC gemeinsam mit der Bibliothek Pharmazie erwirbt
(s. Vorjahresbericht), wird seit Februar des Berichtsjahres über den
Server der UB in das UMRnet bereit gehalten.
Gemeinsam entschieden sich die Fachbereiche Chemie und Pharmazie, auch
das 13. Sammelregister der Chemical Abstracts für die Jahre 1992-1996
als CD- ROM-Datenbank zu erwerben. Beide hatten bereits die Papierausgabe
im voraus bestellt und bezahlt. Nun wurde ein Angebot des Herstellers genutzt,
das über die Registerdaten hinaus auch die vollen Abstracts enthält.
Der zuzuzahlende Betrag war gering, auch der FB Geowissenschaften beteiligte
sich an den Kosten.
Gegen Ende des Berichtsjahres konnte die Universität, zunächst
für 1998, einen Vertrag für die online-Nutzung der Beilstein-Datenbank
"Crossfire" abschließen. Den Rahmen bildet eine bundesweite
Konsortiumlösung, welche die Lizenzgebühren pro Universität
auf ca. 35.000 DM p.a. reduziert. Den wesentlichen Teil der Finanzierung
sicherte die hessische Landesregierung, indem sie für die Jahre 1998
und 1999 aus zentralen Mitteln jeweils einen Zuschuß in Höhe
von 30.000 DM in Aussicht stellte.
In der vorlesungsfreien Zeit nach dem Sommersemester wurde eine Revision
des monographischen Bestandes der BC (ausgenommen Handbücher) durchgeführt.
Außerdem hat eine der Hilfskräfte der Bibliothek mit der rückwärtigen
Erfassung des konventionell katalogisierten Monographienbestandes in PICA
begonnen.
Im Sommersemester des Berichtsjahres wurde im übrigen der bisherige
Fachbereich 14, Physikalische Chemie, in den Fachbereich Chemie integriert.
Bibliothekarische Konsequenzen aus dieser Vereinigung werden sich erst
1998 ergeben.
2.5.2 Zentrale Medizinische Bibliothek (ZMB)
Die Zentrale Medizinische Bibliothek (ZMB) konnte auch 1997 ihre
vielseitigen bibliothekarischen Dienstleistungen ausbauen und gleichzeitig
ihre hervorragenden Öffnungszeiten (88 Stunden/Woche) beibehalten.
Dem Bestandsaufbau allerdings waren aufgrund der Preissteigerungen bei
der medizinischen Forschungsliteratur enge Grenzen gesetzt.
Wie schon im vergangenen Jahr recherchierten die Besucher der ZMB an insgesamt
acht PCs im Benutzungsbereich überwiegend in der Datenbank Medline,
in den Current Contents, im Science Citation Index (SCI)und
im elektronischen Gesamtkatalog der UB (OPAC), wobei Medline für
die Medizin zweifellos die wichtigste bibliographische Datenbank ist. Deshalb
wurde auch mit Unterstützung des Fachbereichs das Medline -Abonnement
der UB bis zum Berichtsjahr 1966 erweitert ( Medline 66+). Das DV-Referat
der UB installierte außerdem Medline unter einer Windowsoberfläche
(WINSPIRS), wodurch sich der campusweite Zugriff auch über das World
Wide Web (WWW) realisieren ließ. Ca. 380 Teilnehmer in 40 Einführungsveranstaltungen
wurden in der Benutzung dieser Datenbank regelmäßig in der UB
und in der ZMB geschult.
Die Mitarbeiterinnen der ZMB erstellten im Berichtsjahr 485 Titelaufnahmen
von ZMB-Neuerwerbungen. Im Rahmen des Projektes "Erfassung der Altbestände
in den Instituts- und Kliniksbibliotheken im Lahntal bis 1984" entstanden
in Zusammenarbeit mit dem Einsatzteam der UB weitere 2.148 Katalogisate.
In einer Koordinierungsbesprechung mit den Bibliotheksbetreuern wurde im
Januar 1997 verabredet, die Neuerwerbungen der obengenannten Bibliotheken
an die ZMB zu melden, woraufhin dort weitere 932 Titelaufnahmen angefertigt
wurden. Schließlich wurde mit der Retrokonversion des Präsenzbestandes
der ZMB mit Hilfe des Standortkataloges begonnen, wobei Monographien mit
Erscheinungsjahr vor 1980 aus dem Bestand ausgeschieden und an die UB abgegeben
wurden.
Auf Initiative der Arbeitsgruppe Ganzheitsmedizin und Naturheilverfahren
im Fachbereich Medizin wurde aus Mitteln der EDEN-Stiftung, Bad Soden/Ts.,
eine größere Anzahl von Lehrbüchern zu Naturheilverfahren
(Akupunktur, Erfahrungs- und Ernährungsmedizin, Homöopathie etc.)
für die ZMB beschafft.
Die im Vorjahr begonnene Bearbeitung der im Keller der ZMB untergebrachten
Bibliotheksbestände ehemaliger Kliniksbibliotheken wurde im Berichtsjahr
fortgesetzt.
Zur Verbesserung der Ausbildung in der Medizin fand im SS 97 und im WS
97/98 auf Initiative des Studiendekanates und unter Einbeziehung der ZMB
in der Seminarreihe "Lernen an der Universität" eine Veranstaltung
mit dem Thema "Literaturrecherchen in den Datenbanken der UB und im
Internet" statt.
Beteiligt war die ZMB an den aktuellen Planungen des Fachbereichs Humanmedizin
für die Sanierung und weitere Verwendung seiner Kliniken und Institute
im Lahntal nach Realisierung des 2. Bauabschnitts. In diesem Zusammenhang
entstand ein Nutzungskonzept, das u.a. für ein Gebäude der Kinderklinik
die Einrichtung einer weiteren zentralen medizinischen Bibliothek (ZMB
II-Lahntal) unter Einbeziehung der Geschichte der Medizin vorsieht.
Die Räumlichkeiten in der ZMB genügen schon seit längerem
nicht der großen Nachfrage. Insbesondere in den Prüfungszeiten
entstehen in der ZMB bei nur 64 Lesearbeitsplätzen immer wieder erhebliche
Engpässe, so daß täglich etwa 30 bis 40 Examenskandidaten
abgewiesen werden müssen. Hinzu kommen bis zu 200 Mitarbeiter/innen
pro Tag aus dem Klinikum, die Literatur-Recherchen durchführen oder
Kopien aus Lehrbüchern und Zeitschriften anfertigen.
Aus diesem Grund setzte sich der Leiter der ZMB bei den Planungen für
den Zweiten Bauabschnitt im Klinikum auf den Lahnbergen (2. BA) eindringlich
für die räumlichen Belange der ZMB ein. In Zusammenarbeit mit
dem Dekanat des Fachbereichs entstand schließlich ein "integriertes
Bibliothekskonzept", wonach eine Mediothek, ein DV/AV-Schulungsraum,
ein Seminarraum und die ZMB in einem gemeinsamen Funktionsbereich zusammengefaßt
werden sollen. In der abschließenden Beratung der Ministeriellen
Planungskommission (MPK) zur Bauplanung 2. BA wurde der Entwurf akzeptiert
und zu diesem Zweck die Errichtung eines eigenen Bibliotheksgebäudes
mit einer Hauptnutzfläche von ca 1.000 m2 zwischen der Mensa und dem
Hörsaal III vorgeschlagen. Für die ZMB ergäbe sich ein Raumzuwachs
von rund 50%.
Abschließend muß die gute Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich
Humanmedizin und der Universitätsbibliothek, der ZMB-Kommission und
der ZMB betont werden.
2.5.3 Bibliothek Wirtschaftswissenschaften (BW)
Durch die Haushaltssperre und die Kürzung der Etatansätze
um 10 % standen der Bibliothek wiederum erheblich weniger Mittel zur Verfügung,
als dies für eine ausreichende Ausstattung mit neuer Literatur notwendig
gewesen wäre. Einsparmöglichkeiten im Hinblick auf mehrfach im
Bibliothekssystem Marburg vorhandene Zeitschriftentitel sind längst
ausgeschöpft, da die Bibliothek Wirtschaftswissenschaften und die
Universitätsbibliothek durch Integration in den 80er Jahren Doppelabonnements
abgeschmolzen hatten. Wo in anderen Fächern noch Spielraum vorhanden
ist, stoßen die Wirtschaftswissenschaften an die Grenzen des Machbaren.
In diesem Zusammenhang ist dennoch die Bemerkung angebracht, daß
im Vergleich zu den Naturwissenschaften gewiß noch ein brauchbares
Angebot an Zeitschriftenliteratur vorgehalten werden kann.
Aus regulären Mitteln der Fachbereichsbibliothek konnte das Angebot
an PC- Arbeitsplätzen insbesondere für die Katalogrecherche und
die CD-ROM- Nutzung ausgebaut werden. Im Katalogsaal der Bibliothek stehen
schnelle Rechner bereit, die internetfähig sind. Damit ist der Aufbau
eines kleinen, aber leistungsfähigen PC-Pools für die Bibliothek,
der technisch durch die Universitätsbibliothek Marburg betreut wird,
abgeschlossen.
Die Bibliothek nimmt als Lieferbibliothek seit Jahren an der Dienstleistung
Aufsatzkopierdienst der Universitätsbibliothek teil. Im Zuge der Ausweitung
von Bestell- und Lieferwegen werden in Zukunft auch Dokumente in Form von
Faxlieferungen versandt. Hierzu konnte im Berichtsjahr ein leistungsfähiger
Fernkopierer angeschafft werden.
Die im Herbst 1996 begonnene große Umräumaktion im Freihandmagazin
der Bibliothek konnte im Sommer des Berichtsjahres mit Hilfe von Hilfskräften
erfolgreich abgeschlossen werden. Nichtsdestoweniger ist durch diese Aktion
nur für die nächsten zwei bis drei Jahre genügend Raum geschaffen
worden.
Seit Anfang 1995 läuft in der Bibliothek Wirtschaftswissenschaften
eine Retrokonversions-Aktion zur rückwärtigen Erfassung der alten
Zettelkatalogkarten. Mitte des Jahres wurde das Projekt insofern erweitert,
als ab sofort ohne den zeitlichen Schnitt 1974 ff. nun alle Altbestände
der Bibliothek eingearbeitet werden. Die bereits erfaßten Katalogaufnahmen
führen inzwischen spürbar zu einer verbesserten Nachweissituation.
Die Benutzer sind dazu übergegangen, zuerst oder auch nur noch im
Online-Katalog zu suchen, so daß jede retrokonvertierte Katalogkarte
die Treffermöglichkeiten erhöht. Im Berichtsjahr konnten zusätzlich
6.313 Titel erfaßt werden, sei es durch vollständige Titelaufnahmen,
durch Einfügen von Lokaldaten oder durch Ergänzungen vorhandener
Lokaldaten.
2.5.4 Bibliothek Physik (BP)
Im Berichtsjahr wurden universitätsweit die Mittel für
den Literaturerwerb erneut gekürzt. Standen der BP 1994 noch über
230.000 DM zur Verfügung, waren es 1997 weniger als 190.000 DM, und
dies, obwohl der Fachbereich die Bibliothek aus der Mitte des Jahres verhängten
Haushaltssperre ausklammerte. Die Folge: Erneut mußten Zeitschriften
abbestellt werden. Waren es schon 1996 zwölf Zeitschriften mit einem
Abonnementwert von ca. 35.000 DM, die den Haushaltskürzungen zum Opfer
fielen, mußte 1997 der Bezug von weiteren 17 Zeitschriften mit einem
Jahresbezugspreis von ca. 43.000 DM storniert werden, darunter nun auch
die Reihe A der Zeitschrift "Physica" sowie die "Physics
letters". Der Zeitschriftenbestand ist damit auf ein Fünftel
des Jahres 1979 zusammengeschrumpft. Zur Versorgung des Fachbereichs mit
der forschungsrelevanten Zeitschriftenliteratur ist die Bibliothek nicht
mehr in der Lage. Die Bezugspreise der noch verbliebenen Zeitschriften
haben sich im wesentlichen, bedingt durch den extrem hohen Dollar- und
Pfundkurs im dritten Quartal des Berichtsjahres, im Durchschnitt um fast
25% gegenüber dem Vorjahr verteuert, so daß trotz des drastischen
Einschnitts bei den Zeitschriften die Bibliothek mit Schulden von mehr
als 10.000 DM in das nächste Haushaltsjahr geht.
Dank einer großzügigen Bücherspende der Dr. Wilhelm Heinrich
Heraeus und Else Heraeus-Stiftung in Höhe von 100.000 DM für
den Erwerb von "Monographien, Lehrbüchern und Standardwerken"
ist es dagegen 1996 und 1997 möglich gewesen, den in vielerlei Hinsicht
veralteten Buchbestand der Bibliothek Physik grundlegend zu aktualisieren
und den seit langem zurückgestellten Ankauf auch teuerer Standardwerke
nachzuholen. Angeschafft wurde Studien- und Lehrbuchliteratur zu den modernen
Gebieten der Physik (Festkörperphysik, Elementarteilchenphysik, Physik
nichtlinearer Systeme).
Die 1993 begonnene Online-Katalogisierung der Zugänge im hessischen
Verbundsystem wurde ebenso fortgeführt wie die 1994 begonnene retrospektive
DV-Erfassung der monographischen Bibliotheksbestände. Die Erfassung
erfolgt anhand des systematischen Katalogs unter Mitarbeit der studentischen
Hilfskraft der Bibliothek. Die Zettelkataloge werden nicht mehr weitergeführt,
die frei werdende Kapazität wird dazu eingesetzt, möglichst schnell
den Gesamtbestand im OPAC nachzuweisen. Mit Beginn des Berichtsjahres wurde
die Bestellkatalogisierung aufgenommen.
2.5.5 Bibliothek Erziehungswissenschaft (BE)
Im Berichtsjahr wurde, wie schon die Jahre zuvor, die Mittelzuweisung
für die BE weiter reduziert, so daß erneut und in verstärktem
Maße darauf hingewiesen werden muß, daß von einer ausreichenden
Versorgung der erziehungs- und sportwissenschaftlichen Lehre und Forschung
an der Marburger Universität mit aktueller Literatur nicht mehr die
Rede sein kann.
Um die wenigen vorhandenen Mittel noch "verantwortlicher" als
schon in den Jahren zuvor zu verausgaben und dabei eine möglichst
breite Titelvielfalt an erziehungs- und sportwissenschaftlichen Büchern
und Zeitschriften innerhalb des Marburger Bibliothekssystems zu erreichen,
wurden in der Bibliothekskommission der BE, in den Instituten des Fachbereichs
und im Fachbereichsrat eine Reihe von Gesprächen geführt. Im
Ergebnis wurde ein Fachbereichsratsbeschluß gefaßt, der für
alle Fachbereichsmitglieder klare Vorgaben über den Erwerb erziehungs-
und sportwissenschaftlicher Literatur enthält, die in Einklang mit
einer Reihe von Beschlüssen des Ständigen Ausschusses für
das Bibliothekswesen der Marburger Universität (StA IV) und zur Vereinbarung
über die BE (1992) stehen:
Grundsätzlich werden Mehrfacherwerbungen eines Titels im Marburger
Bibliothekssystem auf häufig gebrauchte, 'zentrale' Literatur beschränkt.
Grundlegende Literatur sollte in der BE und auch im Lesesaal (bzw. im Katalogsaal)
der UB vorhanden sein. Für die Lehrbuchsammlung der UB kann vielbenötigte
Studienliteratur in Mehrfachexemplaren erworben werden.
Erwerbungsvorschläge sollten sich an jedem BE-Standort auf die dort
gepflegten erziehungs- bzw. sportwissenschaftlichen Themengebiete konzentrieren.
Titel aus anderen erziehungs- bzw. sportwissenschaftlichen Themengebieten
bzw. sog. 'Nachbarwissenschaften' sollten nach Möglichkeit von anderen
BE- Standorten bzw. dezentralen Bibliotheken bzw. der UB, Titel mit interdisziplinärem
Charakter nach Möglichkeit von der UB erworben werden.
In der BE sollten bis auf weiteres lediglich die Medien erworben werden,
die auch innerhalb der BE (als Präsenzbibliothek!) benutzt werden
können. D.h.: sog. nonbook-materials wie Microfilme und -fiches, Disketten,
CD-ROMs u.ä. sollten im Regelfall nicht erworben werden (vgl. dazu
auch das DV- Dienstleistungsprofil der UB). Ausnahmen bedürfen der
Zustimmung des Leiters der BE.
Nur das Bibliothekspersonal ist berechtigt, Bestellwünsche entgegenzunehmen,
in Bestellungen umzuwandeln und an den Buchhandel weiterzuleiten. Nur auf
diese Weise kann gewährleistet werden, daß der Buchhandel der
Bibliothek 5% Bibliotheksrabatt gewährt.
Für die Einrichtung neuer Zeitschriftenabonnements gilt weiterhin
die von der Bibliothekskommission 1993 getroffene Regelung, daß Änderungen
der laufenden Zeitschriftenabonnements der Zustimmung der Bibliothekskommission
bedürfen.
Aus Sondermitteln des Hochschulsonderprogramms III konnten 3 zusätzliche
PCs erworben werden, so daß den Mitarbeitern und Benutzern der BE
nunmehr insgesamt 10 PCs zur Verfügung stehen.
Im Juli des Jahres wurde in der BE (mit Ausnahme der beiden Standorte in
der Ernst- Giller-Straße, in der keine DV-Infrastruktur existiert)
mit der Bestellkatalogisierung begonnen.
Im Berichtsjahr wurden die beiden im Vorjahr begonnenen Retrokonversions-
bzw. Retrokatalogisierungsprojekte der BE weiter fortgeführt:
Zum einen wurde das 1996 begonnene Vorhaben fortgeführt, einzelne
Systemstellen des BE-Standortes 'Institut für Erziehungswissenschaft'
strukturell zu überarbeiten, einige Titel an die UB abzugeben, andere
Titel entsprechend umzusystematisieren und schließlich per Autopsie
zu retrokatalogisieren.
Zum zweiten stellte das Institut für Erziehungswissenschaft Gelder
für eine halbe Stelle einer studentischen Hilfskraft zur Verfügung,
um damit fortzufahren, in Anlehnung an das Retrokonversionsprojekt I der
UB die Zettelkataloge der BE zu konvertieren.
Deutlich zu werden scheint, daß aufgrund der Tatsache, daß
die UB mit ihren Retrokonversionsprojekten erfolgreich voranschreitet und
in einer ganzen Reihe von dezentralen Bibliotheken Retrokonversionsprojekte
initiiert worden sind, sich günstige 'Beschleunigungseffekte' für
die jeweiligen Einzelprojekte ergeben.
Im Laufe des Berichtsjahres wurde das CD-ROM-Datenbanken-Angebot der UB
erweitert. Für die Sportwissenschaften ist vor allem die 'CD-ROM Sportwissenschaften'
mit ihren Segmenten SPOLIT, SPOFOR, SPOMED und SPOWIS zu nennen, für
die Erziehungswissenschaften die u.a. auch erziehungswissenschaftliche
Literatur verzeichnende CD-ROM SOCIOFILE.
Auf den im Laufe des Jahres aufgebauten WWW-Seiten der UB ist auch die
BE mit grundlegenden Informationen (Adressen, Personal, Öffnungszeiten,
Kataloge u.a.) präsent. Zudem wurde im Zuge des Aufbaus der WWW-Seiten
der UB Marburg auch eine Seite 'Fachinformationen Erziehungswissenschaften'
und eine Seite 'Fachinformationen Sportwissenschaft' aufgebaut und ständig
gepflegt.
In keinem der fünf BE-Standorte existieren noch Raumreserven, die
Neuerwerbungen der nächsten Jahre aufzunehmen in der Lage wären.
Für den Standort der BE in der Wilhelm-Röpke-Straße bedeutet
dies schon seit einigen Jahren, daß im Prinzip für jede Neuerwerbung
ein älterer Titel an die UB abgeben werden muß. Deutlich verschärft
hat sich das Raumproblem in den Jahren 1996 und 1997 insbesondere durch
die aufgeworfene, aber nicht gelöste Frage nach der Zukunft der beiden,
zusammen über 50.000 Bände umfassenden BE-Standorte in der Ernst-Giller-
Straße.
2.5.6 Bibliothek des Japan-Zentrums (BJZ)
In der Bibliothek des Japan-Zentrums wurde 1997 ein Arbeitsschwerpunkt
auf die Bereinigung der Kataloge und Aufarbeitung von Rückständen
gelegt. Vorhandenes Nicht-Buch-Material (Ton- und Videokassetten) und Unternehmensgeschichten,
die der Bibliothek in größerem Umfang zur Verfügung gestellt
worden waren, wurden vollständig eingearbeitet und stehen jetzt der
Benutzung zur Verfügung.
Darüber hinaus wurde mit der Nachbearbeitung einzelner Revisionsabschnitte
begonnen. Bei dieser Maßnahme wurden nicht nur fehlende Katalogisate
ergänzt, sondern ebenfalls die vorhandenen Titelaufnahmen retrokonvertiert.
Es wurde abschnittweise in der Systematik vorgegangen und die besonders
intensiv genutzten Bereiche vorrangig eingearbeitet. Der Gesamtbestand
Ökologie wurde in der ersten Jahreshälfte vollständig in
PICA katalogisiert bzw. retrokonvertiert, so daß diese aktuelle und
wichtige Forschungsliteratur im OPAC recherchierbar ist. Als besonders
nützlich erweist sich dabei die Möglichkeit, mittels Signatur-
bzw. Klassifikationsrecherche die sachlich zusammengehörige Literatur
aufzufinden. Nach Abschluß dieses Bereiches wurde mit der Einarbeitung
der Abschnitte zur japanischen Wirtschaft und japanischen Religion begonnen.
Auf diese Weise werden sukzessive die Verzeichnungsdefizite aufgearbeitet
werden.
Zudem wurden umfangreiche Buchgeschenke der Japan Foundation (47 Bände)
und der Hosei-Universität (263 Bände) vollständig eingearbeitet.
Die im vorangegangenen Berichtsjahr vorgenommene Stellplatzerweiterung
im Zeitschriftenbereich hat sich, wie zu erwarten war, bereits zum großen
Teil erschöpft. Aus dem regelmäßigen Geschenkzugang wurden
20 neue Zeitschriftentitel ausgewählt und in den Bestand eingearbeitet.
Aus Sondermitteln konnten weitere Regale angeschafft werden, die die verbliebenen
Raumreserven vollständig ausschöpfen. Nach wie vor ist jedoch
eine grundlegende Erweiterung der Bibliotheksräume unverzichtbar,
da diese Maßnahmen nur eine kurzfristige Lösung bedeuten.
Die Haushaltssituation gestaltete sich gegenüber dem Vorjahr unverändert
ungenügend. Die Fortsetzung der laufenden Abonnements war für
die Pflege der thematisch breit angelegten Bibliothek unerläßlich,
so daß darüber hinausgehende Monographienkäufe praktisch
nur in den Bereichen getätigt wurden, für die Projektmittel eingeworben
worden waren. Ein systematischer Bestandsaufbau kann auf dieser Basis nicht
vorgenommen werden.
Die studentischen Hilfskräfte haben wie in den vorangegangenen Jahren
den Geschäftsbetrieb in der Bibliothek unterstützt. Unter anderem
wurden zwei studentische Hilfskräfte in der Katalogisierung geschult
und für die Retrokonversion eingesetzt. Auf diese Weise wurde die
Katalogisierungskapazität ausgeweitet.
2.5.7 Bibliothek Pharmazie (BPh)
Die Bibliothek Pharmazie (BPh), die 1992 als Teilbibliothek der
UB und des Fachbereichs Pharmazie gegründet wurde, ist entsprechend
der Lage der pharmazeutischen Institute in der Kernstadt auf vier unterschiedliche
Bibliotheksstandorte verteilt. Einschränkungen bei der Funktionalität
lassen sich dadurch nicht vermeiden.
Die Preissteigerung bei den pharmazeutischen Zeitschriften von ca. 20 %
bei gleichzeitig verringerter Zuweisung von Erwerbungsmitteln erschwerte
einen fachgerechten Bestandsaufbau. Für die Beschaffung dringend notwendiger
Nachschlagewerke und Handwörterbücher am Standort Pharmazeutische
Technologie standen aus Mitteln des UB-Fachreferats Pharmazie im Berichtsjahr
nur noch 2.000 DM zur Verfügung. In den Jahren 1994 und 1995 waren
es für die Bibliotheksstandorte Pharmakologie und Toxikologie und
Pharmazeutische Biologie jeweils noch 10.000 DM gewesen.
Das Durchführen von Literaturrecherchen der Wissenschaftler und Studierenden
von den PC-Arbeitsplätzen der BPh in den bibliographischen Datenbanken
in der UB hat im vergangenen Jahr erheblich zugenommen.
In einer Sitzung der Bibliothekskommission im Mai 1997 wurde über
die Auswirkung der reduzierten Literaturerwerbungsmittel in der Pharmazie
und über die Bedeutung der elektronischen Datenbanken für die
Literaturrecherche diskutiert. In diesem Zusammenhang wurde auch die Umstellung
des "Chemical Abstracts"-Abonnements von der Printausgabe auf
eine CD-ROM-Version und deren Installation durch die UB begrüßt.
In Absprache mit dem Fachbereich Chemie bzw. der BC konnte ebenfalls die
Lieferung des "13. Collective Index der Chemical Abstracts" auf
CD-ROM umgestellt werden. Zum Jahresende 1997 installierte die UB auch
diese Datenbank auf ihrem Server und richtete campusweit acht parallele
Zugriffe ein.
2.5.8 Bibliothek Biologie (BB)
In zwei Kernbereichen ihres seit dem Jahre 1993 betriebenen Aufbaus
konnte die Bibliothek Biologie im Berichtsjahr wichtige Etappenziele erreichen:
bei der integrativen Neuaufstellung der bisher nach Botanik und Zoologie
getrennt aufgestellten Bestände und bei der Konsolidierung des bei
Gründung der Teilbibliothek zunächst hoffnungslos desolaten Haushalts.
In einem ersten Schritt wurde im Berichtsjahr der Periodika-Bestand
der BB neu geordnet. Unter Einbeziehung aktueller Literatur aus der
UB führte diese Maßnahme die Periodika der Botanik und Zoologie
zu einem einheitlichen, alphabetisch geordneten Bestand zusammen. Ältere,
nur noch selten benötigte Titel wurden gleichzeitig ausgesondert und
in die UB verlagert.
Räumlich vereinigt wurden auch die Monographien der Bereiche Zoologie
und Botanik. Da die im Vorjahr begonnene Neusystematisierung dieser Bestände
aber noch in den Anfängen steckt, blieb hier die bisherige Aufstellung
nach jeweils eigenen Systematiken vorläufig erhalten.
An den Vor- und Nacharbeiten im bibliothekarischen Bereich waren auch verschiedene
Bereiche der UB beteiligt. Die Räumarbeiten in der BB konnten aufgrund
vieler freiwilliger Helfer aus dem Fachbereich und einer umfassenden Regalbelegungsplanung
so konzentriert durchgeführt werden, daß die Bibliothek nur
ca. eine Woche für Benutzer geschlossen bleiben mußte.
Im Berichtsjahr gelang es erstmals, den Haushalt der BB ausgeglichen zu
gestalten. Leider ist dies nur als temporärer Scheinerfolg zu
werten, ohnehin erkauft durch hohe Abbestellraten in den Vorjahren. So
wurden beim Standort UB die Zeitschriftenausgaben von ca. 67.000 DM im
Jahre 1993 auf praktisch 0 im Berichtsjahr "heruntergefahren",
um wenigstens am Standort BB "zu retten, was zu retten ist"!
Trotz dieser problematischen Ausschöpfung aller einigermaßen
verantwortbaren "Abbestellreserven" konnte die BB bisher im Wettlauf
gegen die laufenden Etatkürzungen und Preissteigerungen keine zählbaren
oder gar dauerhaften Erfolge erzielen. Auch im Berichtsjahr setzte sich
die Haushaltsmisere ungebremst fort:
Die ursprüngliche Zuweisung hatte sich wenigstens noch auf dem ohnehin
schon extrem niedrigen Niveau des Vorjahres bewegt. Tatsächlich wurde
dieser Wert jedoch aufgrund der von der Landesregierung verfügten
Haushaltssperre nochmals um rund 16.500 DM unterschritten (Kürzung
der Etatanteile bei der UB um 5%, beim Fachbereich um 10%)!
Gleichzeitig erhöhten sich die Aufwendungen der BB für die fest
abonnierten Zeitschriften infolge vergleichsweise hoher Preissteigerungsraten
(16,3%) um etwas mehr als 17.000 DM!
Daß es 1997 trotzdem zu einer gewissen Entspannung der Haushaltssituation
kam, verdankt die BB ausschließlich den folgenden (leider einmaligen)
Umständen:
Erfreulicherweise verzichtete der Fachbereich Biologie auf die Rückzahlung
einer aus dem Schuldenabbau der letzten Jahre noch verbliebenen Restsumme
von 25.000 DM.
Ein für bestimmte Periodika-Abonnements vorgesehener Betrag von ca.
6.500 DM wurde im Berichtsjahr nicht fällig.
Da eine Besserung der Haushaltsmisere nicht zu erwarten ist, kann die Konsolidierung
des Haushalts der BB im Berichtsjahr nur als temporär eingestuft werden.
Immerhin war es einmal möglich, in bescheidenem Umfang wichtige Monographien
zu erwerben.
2.5.9 Bibliothek Alternswissenschaften (BA)
Wie in den Vorjahren wurden auch im Berichtsjahr in enger Kooperation
zwischen der UB und dem Institut für Gerontologie und angewandte Sozialethik
an der Philipps-Universität Marburg (IGS) für die BA aus Mitteln
der UB Neuerwerbungen getätigt und eingearbeitet. Im Laufe des Jahres
wurde mit einem Retrokonversionsprojekt begonnen, das das Ziel hat, sukzessive
den gesamten Bestand der BA im hessischen Verbundkatalog zu verzeichnen.
Ein schmerzliches Ereignis des Berichtsjahres war die im März vollzogene
räumliche Verkleinerung der BA, die der weiteren Entwicklung der Bibliothek
abträglich ist und die ohnehin schon unbefriedigende Nutzungsfrequenz
der BA weiter verschlechtern wird.
3. UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK UND BIBLIOTHEKSSYSTEM
3.1 Das Bibliothekssystem der Philipps-Universität
Die Weiterentwicklung des Bibliothekssystems betreibt die Universitätsbibliothek
in enger Absprache mit den zuständigen Organen und Gremien der Hochschule.
Leider wird die Jahresbilanz 1997 durch den erneuten Einbruch bei den Erwerbungsmitteln
extrem belastet. Die verheerenden Folgen der sich seit Jahren verschärfenden
Finanzkrise wurden im Vorjahresbericht ausführlich dargestellt. Im
Berichtsjahr hat sich die Situation weiter verschlechtert. In vielen dezentralen
Bibliotheken kam eine geordnete Erwerbungspolitik praktisch zum Erliegen.
Um so wichtiger waren die von der Universitätsbibliothek ausgehenden
Impulse im Bereich der modernen elektronischen Medien. Zu nennen sind insbesondere
die Erweiterung des Angebots an CD-ROM-Datenbanken, die Beschleunigung
der Dokumentenlieferung durch den Einsatz elektronischer Lieferdienste
und der Aufbau des Marburger elektronischen Textarchivs (vgl. A 2.2 und
A 2.3). Damit wurde es auch den dezentralen Bibliotheken im Berichtsjahr
möglich, ihren Benutzerservice deutlich zu verbessern.
Konzeptionell hatte die Universitätsbibliothek ihre Vorstellungen
über die Weiterentwicklung des Bibliothekssystems im Bereich neue
Medien bereits im Vorjahr mit den dezentralen Einrichtungen der Universität
abgestimmt (s. Vorjahresbericht). Volle Unterstützung signalisierte
auch der Ständige Ausschuß für das Bibliothekswesen der
Universität (Beschluß vom 30.1.1997, s. C 1.3).
Darüber hinaus gab der StA IV klare Regeln für die Erwerbungskoordinierung
elektronischer Medien vor, die selbstverständlich auch dem Abstimmungsgebot
des Hessischen Universitätsgesetzes unterliegen. Er hob dabei insbesondere
auf solche Publikationen ab, die von Umfang und Anlage her auf Mehrfachnutzung
ausgelegt sind, also über die Universitätsbibliothek in das Rechnernetz
eingestellt und so einem größeren Benutzerkreis zugeführt
werden könnten. Der Ausschuß hält es in diesem Zusammenhang
für geboten,
... daß die Aktivitäten der Universität auf diesem Gebiet
aus sachlichen und wirtschaftlichen Gründen konsequent gebündelt
werden... Fachbereiche und fachbereichsfreie Einrichtungen sollten in derartigen
Fällen von sich aus Kontakt mit der UB aufnehmen, damit geprüft
werden kann, ob und unter welchen finanziellen Konditionen (z.B. Mischfinanzierung)
eine für die Informationsversorgung der Universität optimale
Regelung gefunden werden kann (Beschluß vom 30.1.1997, vgl. C 1.5).
Mit der angesprochenen Mischfinanzierung hat die Universitätsbibliothek
in den Vorjahren bereits gute Erfahrungen gemacht. Die Zahl entsprechender
Regelungen nahm 1997 weiter zu. Hinzu kamen CD-ROM-Produkte, die ausschließlich
von Fachbereichen finanziert werden (etwa die Chemical Abstracts on CD,
vgl. A 2.5.1), während sich die Universitätsbibliothek auf die
Präsentation der Datenbank via UMRnet konzentriert.
Seit dem Berichtsjahr akzeptiert die Universitätsbibliothek Belegexemplare
für Dissertationen auch in digitalisierter Form (vgl. A 2.3). Dies
geschah im Vorgriff auf sich abzeichnende entsprechende rechtliche Regelungen
und setzte das ausdrückliche Einverständnis der jeweiligen Fachbereiche
voraus. Der StA IV hat auf seiner Sitzung vom 30.1.97 die vorläufigen
Regelungen der Universitätsbibliothek zustimmend zur Kenntnis genommen
(vgl. C 1.4). Gleichzeitig schlug er aus sachlichen und Kostengründen
vor,
...daß baldmöglichst die Rechtsgrundlagen für eine entsprechende
Änderung der Promotionsordnungen geschaffen werden... Präsident,
Senat und StA II bittet er, in dieser Sache tätig zu werden und darauf
hinzuwirken, daß in den Rahmenbestimmungen der Philipps- Universität
für Promotionsordnungen auch die Möglichkeit eröffnet wird,
Belegexemplare in digitalisierter Form an die Universitätsbibliothek
abzuliefern.
Ergänzend hielt er es für angezeigt,
... die Marburger Dissertationen generell in den Aufbau des Marburger Elekronischen
Textarchivs einzubeziehen. Er empfiehlt den Fachbereichen, gegenüber
ihren Doktoranden darauf hinzuwirken, daß sie, unabhängig vom
gewählten Medium der Belegexemplare, auch eine den erforderlichen
technischen Standards entsprechende digitale Version an die Universitätsbibliothek
abliefern.
Der umfassende Ausbau der bibliothekarischen DV-Anwendungen der letzten
Jahre machte es im Berichtsjahr nötig, die letztmalig 1992 novellierte
Musterbenutzungsordnung für die dezentralen Bibliotheken an die neue
Entwicklung anzupassen. Auf seiner Sitzung vom 30.1.1997 verabschiedete
der StA IV entsprechend klare Bestimmungen für die Benutzung von PCs
(s. C 1.1, Neufassung der Ordnung insgesamt s. C 2).
Auch in die allgemeine Diskussion um ein neues Hessisches Hochschulgesetz
(HHG) schaltete sich der StA IV ein. Dabei lag ihm die Entwurfsfassung
des Gesetzes vom 20.3.1997 vor. Der Ausschuß plädierte entschieden
dafür, daß der neue § 53, "Informationsmanagement",
auch für die Zukunft explizit ein einheitliches Bibliothekssystem
vorsieht, dessen Aktivitäten die Leitung der Hochschulbibliothek
koordiniert (Sitzung vom 26.6.97, vgl. C 1.6).
Im übrigen befaßte sich der Ständige Ausschuß für
das Bibliothekswesen unter eigenen Tagesordnungs- bzw. Berichtspunkten
im Berichtsjahr u.a. mit
der immer schwieriger werdenden Lage von Universitätsbibliothek und
Bibliothekssystem (Stichwort Finanzkrise),
der Bibliothek des Japan-Zentrums (Besichtigung),
den erreichten Fortschritten bei der Anwendung der verschiedenen Module
von HEBIS-PICA und
dem Projekt der Universitätsbibliothek zur retrospektiven DV-Katalogisierung
des konventionellen Zentralen Alphabetischen Katalogs der Universität.
Aktuelle Entwicklungen bei HEBIS-PICA und das deutlich ausgebaute Angebot
der Universitätsbibliothek im Internet bestimmten auch die Sitzungen,
die regelmäßig mit den in den dezentralen Einrichtungen tätigen
Bibliothekarinnen und Bibliothekaren abgehalten werden. Zwei Ergebnisse
der flächendeckenden Einführung von PICA im Bibliothekssystem
verdienen in diesem Zusammenhang besondere Erwähnung:
Bisher haben 7 größere Bibliotheken ihre konventionellen alphabetischen
Zettelkataloge abgebrochen, mindestens drei weitere werden nach Abschluß
des Berichtsjahres folgen. Mußten 1994, also 1 Jahr vor PICA, für
das lokale Bibliothekssystem noch knapp 210.000 Titelkarten pro Jahr gedruckt
werden - im übrigen ein kostenloser Service der Universitätsbibliothek
-, reduzierte sich das Zettelaufkommen für die im Berichtsjahr erstellten
Titelaufnahmen auf rund 114.000 Einheiten.
Rund 20 dezentrale Bibliotheken beteiligen sich inzwischen mit eigenen
kleineren oder auch umfassenden Vorhaben am Retrokonprojekt der Universitätsbibliothek.
Eine relativ hohe Rate vermißter Bücher mußten einige
dezentrale Bibliotheken leider bei Revisionen im Berichtsjahr beklagen.
Eine besonders bedenkliche Schwundrate stellte die Bibliothek des Fachbereichs
Theologie fest. Zur Abhilfe wurden in Zusammenarbeit mit der Technischen
Abteilung der Zentralverwaltung eine Reihe von Baumaßnahmen zur Diebstahlsicherung
ausgearbeitet.
Auf die gemeinsame Einrichtung einer Bibliothek Geschichtswissenschaften
einigten sich erfreulicherweise gegen Ende des Berichtsjahres der Fachbereich
Geschichtswissenschaften und das Hessische Landesamt für geschichtliche
Landeskunde. Vier der fünf Einzelbibliotheken des Fachbereichs und
die Bibliotheken des Hessischen Landesamtes und der Mitteldeutschen Forschungsstelle
sollen zu einer größeren leistungsfähigen Einheit zusammengefaßt
werden. Die wichtige strukturelle Verbesserung, bei der nur die Bibliothek
des Instituts für alte Geschichte außen vor bleibt, war seit
langem überfällig. Erste Maßnahmen zur baulichen Realisierung
konnten bereits im Berichtsjahr durchgeführt werden.
Zwei Publikationen, mit denen die Universitätsbibliothek die bibliothekarische
Situation am Ort dokumentiert, wurden im Berichtsjahr überarbeitet.
Mehrere Auflagen erlebt hat bereits "Bibliotheken in Marburg",
ein Wegweiser durch die Vielfalt der einschlägigen lokalen Einrichtungen.
Die im Berichtsjahr überarbeitete 5. Auflage ist zum Jahresende erschienen.
Gleichzeitig ist sie als Datenbank über die Internetseite der Universitätsbibliothek
abfragbar und wird laufend aktualisiert. Eine Verknüpfung zum lokalen
WebOPC ist in der Weise vorgesehen, daß man zu recherchierten Bestandsangaben
bei Bedarf direkt ermitteln kann, wo sich die besitzende Bibliothek befindet
und welche Öffnungszeiten und Benutzungsmöglichkeiten sie bietet.
Die vom Referenten für Öffentlichkeitsarbeit der Universitätsbibliothek
aktualisierten "Grundlagen des Bibliothekssystems der Philipps-Universität"
geben eine Übersicht über die wichtigsten bibliotheksrelevanten
Gesetze, Erlasse und Empfehlungen überregionaler Forschungsorganisationen
und über die einschlägigen Beschlüsse und Verfügungen
der Gremien und Organe der Philipps-Universität. Sie fassen damit
die Leitlinien für die Weiterentwicklung des Marburger Bibliothekssystems
zusammen. Diese grundlegende Textsammlung wird nicht nochmals in Papierform
herausgegeben. Sie wird ebenfalls laufend aktualisiert und ist über
die Internet-Seite der Universitätsbibliothek zugänglich.
3.2 Regionale Literaturversorgung (HEBIS)
Auch 1997 stand für den HEBIS-Verbund der weitere Ausbau des
PICA- Systems im Vordergrund. Die Universitätsbibliothek Marburg und
daran anschließend einige Fachbereichs- bzw. Institutsbibliotheken
haben als erste im Verbund im April 1997 zur Verbesserung der Erwerbungskoordinierung
mit der Bestellkatalogisierung begonnen. In der Universitätsbibliothek
wurde darüber hinaus seit Mitte des Berichtsjahres das vorhandene
Erwerbungsmodul (ACQ) zur Generierung von Bestell- und Inventarzetteln
genutzt. Die erstellten Parametertabellen und die sonstigen Konfigurationsfiles
wurden den Pilotanwendern in Kassel bzw. Frankfurt zum Aufbau des Testsystems
zur Verfügung gestellt. Das Lokalsystem Marburg blieb auch 1997 das
katalogisierungsaktivste und steuerte mit 167.722 neuen Exemplardaten 25,9%
der Neuaufnahmen des Verbundes bei (Frankfurt: 20,1%; Mainz: 17%; Gießen:
14,8%; Darmstadt: 13,4% und Kassel: 8,7%).
Der OpenCat mit integrierter Bestellfunktion und Zielthekenwahl wurde seit
Beginn des Berichtsjahres im Routinebetrieb genutzt und wird weiter neben
dem Web-OPC angeboten werden, der nach der Freigabe der deutschen Version
seitens PICA in den letzten Tagen des Jahres 1997 implementiert wurde.
Zu einem immer gravierenderen Problem wurden im Verlaufe des Jahres die
veralteten Zeitschriftenbestandsangaben (Stand März 1995), die die
Benutzer bei der Vielzahl der zwischenzeitlich erfolgten Zeitschriftenabbestellungen
und Standortänderungen mehr und mehr in die Irre führten. Ende
des Jahres konnte hier endlich Abhilfe geschaffen werden, die Zeitschriftendaten
wurden durch Einspielung der Updates im Zentralsystem auf den aktuellen
Stand gebracht.
Die fehlenden Fremddaten (DNB, HEBIS-Fremddatei) erschwerten auch im Berichtsjahr
ganz erheblich die laufende Katalogisierung der Neuzugänge und die
verschiedenen Retrokonversionprojekte. Gegen Ende des Berichtsjahres wurde
allerdings mit der Einspielung der aktuellen DB-Daten begonnen, so daß
1998 hier zumindest mit einer partiellen Verbesserung der Situation gerechnet
werden kann.
Auch die bereits für 1996 geplante Einführung der gemeinsamen
verbundweiten Sacherschließung mußte auf Grund des weiteren
Fehlens der Schlagwortnormdatei erneut verschoben werden. Ebenso konnten
die Arbeiten an dem Fernleihmodul noch nicht abgeschlossen werden, so daß
der Start einer automatisierten Fernleihe innerhalb des Verbundes auf das
Frühjahr 1998 verschoben werden mußte.
Die online-Katalogisierung in der ZDB litt weiter unter fortbestehenden
Verbindungsproblemen. Arbeitsunterbrechungen durch Verbindungsabbrüche
und langwierige Einlogprozeduren behinderten die tägliche Arbeit.
Schon seit langem angemahnte Softwareverbesserungen einzelner LBS-Module
sind auch in wesentlichen Punkten bisher nicht oder nur unzureichend realisiert
worden. Dies betrifft insbesondere die Funktionsweise des fam-Befehls im
OPAC, der in der jetzigen Form das Auffinden der einzelnen ausleihbaren
Bände eines mehrbändigen Werkes in einer größeren
Schriftenreihe praktisch unmöglich macht, sowie einzelne Teile des
Ausleihmoduls.
Der Titelkartendruck für im PICA-System erfaßte Titel konnte
im Berichtsjahr aufgenommen werden. Es wurden vor allem für die dezentralen
Bibliotheken ca. 180.000 Titelkarten von Titelaufnahmen der Jahre 1996
und 1997 erstellt, die zur Fortführung der vorhandenen Zettelkataloge
verwendet wurden.
4. ÖFFENTLICHKEITSARBEITT
Wie in den Vorjahren machten Ausstellungstätigkeiten (s. Abschnitt
4.1.1.), neue Publikationen (s. Abschnitt 4.2.1.) sowie zahlreiche Benutzereinführungen
und Schulungen (Hausführungen, Einführungen in das DV-Angebot
der UB u.a.m.) einen Großteil der Öffentlichkeitsarbeit der
UB aus.
Die Pressearbeit wurde gegenüber den Vorjahren intensiviert. Seit
Beginn des Berichtsjahres werden die Pressemitteilungen der UB in das elektronische
Textarchiv der UB integriert und somit über das WWW-Angebot der UB
zur Nutzung bereitgestellt.
Am 14. und 22. November fanden im Rahmen der 'Tage der Forschung' in der
Restaurierungswerkstatt der UB sehr gut besuchte Veranstaltungen zum Thema
"Restaurierung von Büchern und Handschriften - Bibliothekarische
Aufgabe und Sicherung von Kulturgut" statt, in denen die Teilnehmer
über Probleme der Bestandserhaltung, Buchpflegemaßnahmen und
aufwendigen Restaurierungsarbeiten informiert wurden.
Zur 'Öffentlichkeitsarbeit nach innen', d.h. vor allem zur Information
und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gehörten wie
in den Vorjahren Abteilungs- und Arbeitsgruppensitzungen, das '8-9-Info'
und die 'MBI. Marburger Bibliotheksinformationen' (vgl. Jahresbericht 1995,
S. 58).
Das umfangreiche WWW-Angebot der UB, seit 1996 zentraler Bestandteil der
Öffentlichkeitsarbeit der UB, wurde im Laufe des Berichtsjahres weiter
ausgebaut und fand, wie an ständig steigenden Zugriffszahlen erkennbar,
starkes Interesse. Die konzeptionelle und strukturelle Pflege der WWW-Seiten
obliegen wie im Vorjahr einer 'WWW-Redaktionsgruppe'; die Zuständigkeit
für die inhaltliche Pflege einzelner Informationsseiten (neue Inhalte
und Aktualisierung vorhandener Dateien) wurde im Laufe des Berichtsjahres
in die Verantwortlichkeit der Abteilungen und Sachgebiete bzw. der dort
jeweils zuständigen Mitarbeiter gegeben.
4.1 Veranstaltungen
4.1.1 Ausstellungen
Von bzw. in der Universitätsbibliothek wurden im Berichtsjahr
die folgenden Ausstellungen gezeigt:
Es begann vor hundert Jahren. Die ersten Frauen an der Universität
Marburg und die Studentinnenvereinigungen bis zur "Gleichschaltung"
im Jahre 1934. Ingeborg Schnack zum 100. Geburtstag (21. 1. - 27. 2. m.
V.): Ausstellung von Frau Dr. h. c. Margret Lemberg, Marburg, in Zusammenarbeit
mit der UB
NUMEN. Die Darstellung des Heiligen in der Kunst der großen Religionen.
Eine ost-westliche Synopse (4. 3. - 6. 4.): Foto-Ausstellung von Dr. Gerhart
Kegel, Nieste bei Kassel, in Zusammenarbeit mit der Religionskundlichen
Sammlung der Philipps-Universität
Auf den Spuren Alexander von Humboldts in Rußland. Expeditionen der
DAMU (Deutsche Assoziation der Absolventen und Freunde der Moskauer Lomonossow-Universität
e. V., Berlin) in den Ural und den Altai. Photographien von Jürgen
Strauss (15. 4. - 17. 5.): Ausstellung der DAMU in Zusammenarbeit mit der
UB
Christian Ludwig Gerling (1788 - 1864) - Professor der Mathematik, Physik,
Astronomie und Geodät (31. 5. - 29. 6.): Ausstellung des Fachbereiches
Physik in Zusammenarbeit mit der UB und dem Katasteramt Marburg
Alte Postkarten als Kulturspiegel. Aus der Sammlung der Universitätsbibliothek
Torun (10. 7. - 25. 8. m. V.): Ausstellung der Universitätsbibliothek
Thorn
Märchenbilder - Deutschlandbilder. Die Kinder- und Hausmärchen
der Brüder Grimm in Illustrationen aus zwei Jahrhunderten (9. 9. -
28. 10. m. V.): Ausstellung der Brüder Grimm-Gesellschaft, Kassel,
und des Brüder Grimm-Museums Kassel in Zusammenarbeit mit der UB.
4.1.2 Beteiligung an Ausstellungen
Für folgende Ausstellungen wurden von der Universitätsbibliothek
Leihgaben zur Verfügung gestellt:
ErdenGötter. Fürst und Hofstaat in der Frühen Neuzeit im
Spiegel von Marburger Bibliotheks- und Archivbeständen (Marburg, Universitätsmuseum;
19. 1. - 2. 3.): 79 Leihgaben
Adolph Freiherr von Knigge in Kassel. Dem Bürgerfreund, Aufklärer
und Völkerlehrer zum 200. Todestag (Kassel, Stadtmuseum; 24. 11. 1996
- 16. 3. 1997 m. V.): 2 Leihgaben. Vgl. Jahresbericht 1996, S. 56
Philipp Melanchthon 1497 - 1997 (Marburg, Hess. Staatsarchiv; 17. 2. -
27. 3.): 1 Leihgabe
Italienische Miniaturbücher (Marburg, Universitäts-Buchhandlung
N. G. Elwert; 30. 4. - 18. 5.): 12 Leihgaben
Moritz der Gelehrte. Ein Renaissancefürst in Europa (Lemgo, Schloß
Brake: Weserrenaissance-Museum; 19. 10. 1997 - 1. 2. 1998): 2 Leihgaben
Kurt Wildhagen. Der Weise von Heidelberg (Heidelberg, Kurpfälzisches
Museum; 5. 1.1997 - 18. 1. 1998): 1 Leihgabe
Werra Kalibergbau-Museum Heringen: Dauer-Ausstellung (ab November 1997):
2 Leihgaben (sog. Salzbände)
4.2 Veröffentlichungen
4.2.1 Veröffentlichungen der Universitätsbibliothek
und bibliotheks- fachliche Publikationen ihrer Mitarbeiter
Ahornblätter. Marburger Beiträge zur Kanada-Forschung.
Bd. 10. Marburg 1997. (Schriften der Universitätsbibliothek Marburg.
79).
Barth, Dirk: Ein 'bibliothekarischer Außenseiter'. Peter Scheibert
und die Bibliotheken. In: Peter Scheibert zum Gedächtnis. Nachrufe
- Erinnerungen - Würdigungen. Hrsg. von Inge Auerbach und Hans Lemberg.
Marburg 1997. (Schriften der Universitätsbibliothek Marburg. 80),
S. 51-62.
Barth, Dirk: Katalogisierungsnormen in wissenschaftlichen Bibliotheken.
Entwicklungen und Tendenzen. In: Qualitätssicherung und Rationalisierungspotentiale
in der Archivarbeit. Beiträge des 2. Archivwissenschaftlichen Kolloquiums
der Archivschule Marburg. Hrsg. von Karsten Uhde. Marburg 1997. (Veröffentlichungen
der Archivschule Marburg - Institut für Archivwissenschaft. 27), S.
137-152.
Barth, Dirk: Vom zweischichtigen Bibliothekssystem zur kooperativen Einschichtigkeit.
Der Marburger Weg. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie.
Jg. 44 (1997), S. 495-522.
Bibliographie Bildungsgeschichte. Hrsg. vom Deutschen Institut für
Internationale Pädagogische Forschung, Bibliothek für Bildungsgeschichtliche
Forschung, Berlin, in Kooperation mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften (Akademievorhaben Jahresberichte für deutsche Geschichte),
der Bundesstaatlichen Bibliothek beim Landesschulrat für Niederösterreich,
dem Pestalozzianum Zürich, der Bibliothek Erziehungswissenschaft der
Philipps-Universität Marburg und der Abt. für Historische Pädagogik
an der Universität Klagenfurt. Redaktionskollegium: Susanne Barkowski,
Christa Förster, Max Furrer, Dietmar Haubfleisch, Christian Ritzi
und Johannes Thomassen. Baltmannsweiler. Jg. 3 (1996/97).
Bredehorn, Uwe: Höfisches in Buchgestalt. Zum Bestand in der Universitätsbibliothek
Marburg. In: ErdenGötter. Fürst und Hofstaat in der Frühen
Neuzeit im Spiegel von Marburger Bibliotheks- und Archivbeständen.
Ein Katalog. Hrsg. von Jörg Jochen Berns, Frank Druffner, Ulrich Schütte
und Brigitte Walbe. Marburg 1997. (Schriften der Universitätsbibliothek
Marburg. 77), S. XIX-XXXII.
Die Grundlagen des Bibliothekssystems der Philipps-Universität Marburg.
Eine Textsammlung. Grundlegend überarbeitete und erweiterte elektronische
Neuausgabe der gedruckten 2. Aufl. von 1985. Hrsg. von Dietmar Haubfleisch.
Marburg 1997 ff.: http://archiv.ub.uni-marburg.de/ubtexte/grlmain.html
Erdengötter. Fürst und Hofstaat in der Frühen Neuzeit im
Spiegel von Marburger Bibliotheks- und Archivbeständen. Ein Katalog.
Hrsg. von Jörg Jochen Berns, Frank Druffner, Ulrich Schütte und
Brigitte Walbe. Marburg 1997. (Schriften der Universitätsbibliothek
Marburg. 77).
Es begann vor hundert Jahren. Die ersten Frauen an der Universität
Marburg und die Studentinnenvereinigungen bis zur "Gleichschaltung"
im Jahre 1934. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek Marburg
vom 21. Januar bis 23. Februar 1997. Marburg 1997. (Schriften der Universitätsbibliothek
Marburg. 76).
Fliedner, Stephan: Durch Direktbestellung wesentlich schneller. Neue Dienstleistungen
an der UB Marburg für Dokumentlieferung. Service etwas teurer. In:
Marburger Universitätszeitung vom 30.01.1997.
Fliedner, Stephan: Elektronische Dissertationen an der UB Marburg. In:
Bibliotheksdienst. Jg. 31 (1997); auch: Berlin 1997: http://www.dbi- berlin.de/dbi_pub/bd_art/97_09_08.htm
Hähner, Ulrike / Brakhage, Gesine: Marburger UB restauriert Bücher
und Handschriften. In: Marburger Universitätszeitung vom 04.12.1997,
S. 7.
Haubfleisch, Dietmar: Adolf-Reichwein-Archiv jetzt in der Bibliothek für
Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) in Berlin. Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0015.html;
u.d.T. "Adolf-Reichwein- Archiv jetzt in Berlin" auch in: Rund-Brief
der Historischen Kommission der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft.
Jg. 6 (1997), Heft 2: November 1997, S. 57-59.
Haubfleisch, Dietmar: Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
1997/I. In: Rund-Brief der Historischen Kommission der Deutschen Gesellschaft
für Erziehungswissenschaft. Jg. 6 (1997), Heft 1: Mai, S. 81-105.;
durchges. Ausgabe: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni- marburg.de/sonst/1997/0012.html
Haubfleisch, Dietmar: Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
1997/II. In: Rund-Brief der Historischen Kommission der Deutschen Gesellschaft
für Erziehungswissenschaft. Jg. 6 (1997), Heft 2: November, S. 68-98.;
durchges. Ausgabe: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni- marburg.de/sonst/1997/0016.html
Haubfleisch, Dietmar: http://www.ub.uni-marburg.de - Die Universitätsbibliothek
Marburg im World Wide Web (WWW). Ein Werkstattbericht. In: Hessens Bibliotheken
arbeiten zusammen. Hessischer Bibliothekstag 1997 in Korbach, Offenbach
1997, S. 122-128.; leicht überarbeitet auch: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1997/0014.html
Lemberg, Margret: Otto der Schütz. Literatur, Kunst und Politik. Ein
Bilderzyklus in der Alten Aula der Philipps-Universität Marburg. Marburg
1997. (Schriften der Universitätsbibliothek Marburg. 82)
Marburger Bibliographie: Katalog der an der Philipps-Universität entstandenen
wissenschaftlichen Publikationen. Bd. 22: Berichtszeitraum 1995. Zusammengestellt
und herausgegeben von der Universitätsbibliothek Marburg. Redaktion
Heino Krüger. Marburg 1997.
Peter Scheibert zum Gedächtnis. Nachrufe - Erinnerungen - Würdigungen.
Hrsg. von Inge Auerbach und Hans Lemberg. Marburg 1997. (Schriften der
Universitätsbibliothek Marburg, 80)
Selected Issues of East Asian Economies - Japanese and German Perspectives.
Joint International Symposium of Tokyo University, Tokyo and Philipps-
Universität, Marburg, June 1996. Horst Zimmermann, Editor. Marburg
1997. (Schriften der Universitätsbibliothek. 81)
Siebert, Irmgard: Jacob Burckhardt - Ein Kunsthistoriker auf Reisen. In:
alma mater philippina, WS 1997/98, S. 16-20; ohne Abbildungen und mit einem
erweiterten Anmerkungsteil auch: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/
1997/0009.html
Siebert, Irmgard: Retrospektive Konversion: 2. Fortbildungstagung des DBI.
In: Bibliotheksdienst. Jg. 31 (1997), S. 2372-2377.
Siebert, Irmgard: Möglichst gut - möglichst viel - möglichst
wirtschaftlich: Retrokonversion in der Universitätsbibliothek Marburg.
In: Retrokonversion im Verbund. Referate und Materialien aus einer Fortbildungsveranstaltung
des Deutschen Bibliotheksinstituts [am 8. und 9. September 1997]. Red.:
Kirsten Hoferer. Berlin 1997 (DBI-Materialien, 165). S. 47-62; ohne Anlagen
auch: Marburg 1997: http://archiv.ub.uni- marburg.de/sonst/1997/0017.html
4.2.2 Veröffentlichungen über die
Universitätsbibliothek (mit Nachträgen aus dem Jahr 1996) (Auswahl)
Abts, Markus: Der lange Weg eines Buches ins Bibliotheksregal der
Uni. In: Oberhessische Presse vom 27.09.1997.
Badouin, Uwe: Groß, bedeutend und unbekannt: Marburgerin untersucht
Bilderzyklus. In: Oberhessische Presse vom 11.12.1997
Badouin, Uwe: Studenten spüren den "Erdengöttern" nach.
Ausstellung im Marburger Universitätsmuseum bis 2. März. In:
Oberhessische Presse vom 21.01.1997.
Berg, Michaela: Märchen prägen das Deutschlandbild. In: Oberhessische
Presse vom 11.09.1997.
Bohnke, Brigitte: Die erste Frau an der Universität hörte Vorlesungen
über die Anfänge des Frauenstudiums. "Zäher und mutiger
Kampf". In: Oberhessische Presse vom 23.01.1997.
"Christian Ludwig Gerling (1788 - 1864). Professor der Mathematik,
Physik, Astronomie und Geodät" [Ausstellung]. In: Bibliotheksdienst,
Jg. 31 (1997), S. 1186.
Cordes, Gesa: Mit bunten Illustrationen zum Erfolg. Grimmsche Dokumentation
der Volkspoesie war einst ein Ladenhüter / Ausstellung in Marburger
Unibibliothek. In: Frankfurter Rundschau vom 18.09.1997.
Ehrecke, Wolfgang: "Bald müssen wir die Bücher hier enger
zusammenstellen". Ausweichmagazin der Marbuger Uni-Bibliothek befindet
sich in der Universitätsstraße. In: Oberhessische Presse vom
27.06.1997.
Finanznot an der Universität: Zeitschriftenregale bleiben leer. Von
Andreax Kamberi, Wolfgang Steininger, Gerhard Pfaff und Karsten Bauer.
In: Oberhessische Presse vom 28.11.1997, S. 12.
Führung durch die Restaurierungswerkstatt der UB Marburg: Vorbeugende
Bestandspflege und Sanierung schwer lädierter Bücher machen viel
Arbeit. In: Wetzlarer Neue Zeitung vom 23.11.1997, S. 25 und In: Marburger
Neue Zeitung vom 23.11.1997.
Gehrke, Heidrun: Ausstellung: "Alte Postkarten als Kulturspiegel".
In: Hinterländer Anzeiger vom 15.07.1997, S. 15.
Gräf, Holger Thomas: [Rez.:] Erdengötter. Fürst und Hofstaat
in der Frühen Neuzeit im Spiegel der Marburger Bibliotheks- und Archivbestände.
Hrsg. von Jörg Jochen Berns u.a., (Schriften der Universitätsbibliothek
Marburg, 77). Marburg 1997. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte.
Jg. 47 (1997), S. 409-411.
Hitzeroth, Manfred: Geographen, Politologen und Anglisten beschäftigen
sich mit dem Thema "Kanada". Band 10 der "Ahorn-Blätter"
mit acht wissenschaftlichen Artikeln erschienen. In: Oberhessische Presse
vom 20.02.1997.
Hitzeroth, Manfred: Bibliographie: Universität zieht Bilanz. Das Verzeichnis
der wissenschaftlichen Schriften soll Fachbereichen Selbstdarstellung ermöglichen.
In: Oberhessische Presse vom 03.12.1997.
Jäger, Lorenz: Die Chronistin: Zum Tod von Ingeborg Schnack. In: Frankfurter
Allgemeine Zeitung vom 06.11.1997, S. 44.
Kaesler, Dirk: Akademisches Elend. Am Beispiel der Marburger Unibibliotheken
analysiert der Soziologe Dirk Kaesler, was den Hochschulen wirklich fehlt:
Geld, aber auch Ehrlichkeit. In: Die Woche vom 05.12.1997, S. 12; u.d.T.
"Der genaue Blick scheidet echte Bedürfnisse von vorgeschobenen"
auch in: Marburger Neue Zeitung vom 14.12.1997.
Kanada-Studien in den deutschsprachigen Ländern. In: Kanada Kultur-
Information Sonderausgabe Oktober 1997.
Konrad, Mirko: Universitätsbibliothek stellt alte Postkarten aus.
In: Oberhessische Presse vom 14.07.1997.
Metz-Becker, Marita: Leere Bibliotheksregale sind in Marburg ein jahrhundertealtes
Problem. Sparsamer Landgraf verzichtete 1804 auf den Ankauf eines wertvollen
Nachlasses. In: Oberhessische Presse vom 27.12.1997, S. 3.
Nagel, Anne: [Rez.:] Es begann vor hundert Jahren. Die ersten Frauen an
der Universität Marburg und die Studentinnenvereinigungen bis zur
"Gleichschaltung" im Jahre 1934. Eine Ausstellung der Universitätsbibliothek
Marburg vom 21. Januar bis 23. Februar 1934. Ausstellung und Katalog: Margret
Lemberg (Schriften der Universitätsbibliothek Marburg, 76). Marburg
1997. In: Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Jg. 47 (1997),
S. 414f.
Neuerscheinung aus der Schriftenreihe der Universitätsbibliothek:
Margret Lemberg beschreibt den Bilderzyklus von "Otto dem Schützen".
In: Marburger Neue Zeitung vom 16.12.1997.
Neumann, Gabi: Adolf-Reichwein-Archiv ist aus der Unibibliothek nach Berlin
umgezogen. In: Oberhessische Presse vom 03.07.1997.
Urban, Birte: Dr. Ingeborg Schnacks Leben für Wissenschaft. In: Oberhessische
Presse vom 05.11.1997, S. 5.
Urban, Birte: In der Universitätsbibliothek umsonst im Internet surfen.
Zweischneidig: Internetanschluß ist offen sowohl für Wissenschaft
als auch Spaß. In: Oberhessische Presse vom 06.03.1997.
Urban, Birte: Studenten spenden Zeitschrift für Bibliothek. In: Oberhessische
Presse vom 16.05.1997.
Wilhelm, Sybille: Hörsaalhindernisse. Die ersten Frauen an der Universität
Marburg. Ausstellung in der Unibibliothek zeigt den mühsamen Weg zum
Frauenstudium. In: Express. Marburger Magazin. Jg. 15 (1997), Heft 5: 31.01.-
06.02.1997, S. 12.
Zum Bibliotheksbestand
Cordes, Gesa: Adolf-Reichwein-Archiv. 800 Briefe und 300 Schriften
nach Berlin. In: Frankfurter Rundschau vom 03.07.1997.
Haubfleisch, Dietmar: Elisabeth Rotten (1882 - 1964) - eine (fast) vergessene
Reformpädagogin. - In: "etwas erzählen". Die lebensgeschichtliche
Dimension in der Pädagogik. Bruno Schonig zum 60. Geburtstag. Hrsg.
von Inge Hansen-Schaberg. Baltmannsweiler 1997, S. 114 - 131; ausführlichere
Fassung im elektronischen Textarchiv der UB Marburg unter der Adresse:
http://www.archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1996/0010.html [Erwähnung
des Gutachtens zur Dissertation E. Rottens von Paul Natorp in dessen Nachlaß
(Ms. 831)]
Jacobi, Andrea: Frauen in Marburg (31. Folge): Dora Rade. 1868 - 1945.
- In: Studier mal Marburg. Jg. 22, H. 1 (Jan. 1997), S. 22. [Wiedergabe
eines Dora-Rade- Porträts nach einer Vorlage aus dem Teilnachlaß
Johannes Rathje (Ms. 858/148,4) ]
Kessler, Wolfgang: Waclaw Aleksander Maciejowski und Savigny. - In: Europa
in der Frühen Neuzeit. Festschrift für Günter Mühlpfordt.
Bd 3. Weimar, Köln, Wien 1997, S. 571 - 578. [Auswertung und Abdruck
der im Nachlaß F. C. v. Savigny enthaltenen Briefe von W.A. Maciejowski
(Ms. 725/844-847) ]
Kramer-Mills, Hartmut: Wilhelminische Moderne und das fremde Christentum.
Zur Wirkungsgeschichte von Friedrich Naumanns "Briefe über Religion".
(Neukirchen-Vluyn 1997.) X, 246 S. (Neukirchener theologische Dissertationen
und Habilitationen. Bd 18) Universität Greifswald, theol. Diss. WS
1996/97. [Berücksichtigung von Ms. 691/401 (F. Naumann an W. Herrmann,
1. 12. 1894)]
Kroeger, Matthias: Friedrich Gogarten. Leben und Werk in zeitgeschichtlicher
Perspektive - mit zahlreichen Dokumenten und Materialien. Bd 1. Stuttgart,
Berlin, Köln (1997). 424 S. [Auswertung der in der UB vorhandenen
Korrespondenz Friedrich Gogartens mit Paul Natorp (in Ms. 831) und Martin
Rade (in Ms. 839)]
Moscati, Laura: Savigny a Roma - In: Rivista di storia del diritto italiano.
Anno/Vol 69, 1996, S. 29 - 48. [Auswertung von Materialien aus dem Nachlaß
Savigny (insbesondere aus Ms. 979)]
Moscati, Laura: Savigny in Italien. (Übersetzt von Mathias Reiman
und Thomas Perler.) - In: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte.
Jg. 19, 1997, S. 17 - 30. [Auswertung von Materialien aus dem Nachlaß
F. C. v. Savigny (insbesondere aus Ms. 725 und Ms. 925)]
Rathje, Johannes: Mein Leben. Aufgezeichnet für meine Kinder und Enkel.
Herausgegeben und kommentiert von Matthias Wolfes. - In: Mitteilungen der
Ernst-Troeltsch-Gesellschaft. 10, 1997, S. 12 - 170. [Gekürzter Abdruck
der Lebenserinnerungen des Rade-Biographen Johannes Rathje (Ms. 858/153)
mit Einleitung und Anmerkungen.]
Ried, Christine, und Klingelhöfer, Helmut (Bearb.): Repertorien des
Hessischen Staatsarchivs Marburg: Bestand 340 Justi. 2. erw. Aufl. Marburg
1996. 64 S. [Mitberücksichtigung der in der UB vorhandenen Justi'schen
Nachlaßmaterialien und Autographen (Ms. 811 u. a.).]
Wiefel-Jenner, Katharina: Rudolf Ottos Liturgik. Göttingen 1997. 332
S. (Veröffentlichungen zur Liturgik, Hymnologie und theologischen
Kirchenmusikforschung. 31.) Universität Hamburg, theol. Diss. 1994
[Auswertung von Materialien aus dem Nachlaß Rudolf Otto (Ms. 797
u. a.)]
5. AUSLANDSBEZIEHUNGEN
Die bestehenden Kontakte zu den Bibliotheken der Partneruniversitäten
der Philipps-Universität Marburg Wroclaw (Polen), Waterloo, Ont. (Kanada)
und Maribor (Slowenien) wurden im Berichtsjahr nach Kräften weiter
gepflegt.
Die informellen Beziehungen zur polnischen Universitätsbibliothek
Torun (Thorn) konnten durch die Übernahme der Ausstellung Alte
Postkarten als Kulturspiegel. Aus der Sammlung der Universitätsbibliothek
Torun gefestigt werden.
Der Mitarbeiteraustausch mit der Stadt- und Universitätsbibliothek
Bern hat sich im Berichtsjahr erfreulich weiter entwickelt. Der stellvertretende
Bibliotheksleiter und die Restauratorin des Hauses besuchten 1997 die Partnerbibliothek,
während sich eine Schweizer Kollegin zu einem Austauschaufenthalt
in Marburg aufhielt.
[1] FOCUS 25/1997, S.147.
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[2] Vgl. u.a. Gert Kaiser: Ich und mein Magnum cum laude. Die etwas
andere Art Babynahrung: Deutsche Universitäten im Warentest. In: Frankfurter
Allgemeine Zeitung vom 30.6.1997: "Denn es soll möglichst genau
der Durchschnitt zwischen Mensaessen, Bibliotheksöffnungen, Lebenshaltungskosten
am Studienort und Forschungsprofil ermittelt werden, um so den Rang einer
Universität festzustellen."
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[3] Test-Verlierer. In: STERN Nr.40 vom 20.11.1997, S. 264: "Bei
älteren Marburger Semestern hatte der "Uni-Test" [von FOCUS]
schon bei seinem Erscheinen im Sommer Staunen ausgelöst: Die angeblich
mit Computern gut ausgestattete anglistische Fakultät etwa muß
ihre studentischen Rechner in Wahrheit mit allen anderen Geisteswissenschaften
teilen. Die belobigte Marburger Universitäts-Bibliothek mußte
zwischen 1994 und 1996 aus Geldmangel allein 704 Zeitschriftenabonnements
kündigen."
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[4] FOCUS 19/1997, S.187.
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[5] Vgl. dazu u.a. Gunter Dokter und Marcus Heidecke: Bibliotheksranking.
Ein Vergleich von Universitätsbibliotheken im Kielwasser des FOCUS-Uni-Tests.
In: Bibliotheksdienst. 31.1997. S.1946-1972.
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[6] Damit ist die Zahl der Kaufzeitschriften in diesem Zeitraum
von über 3.500 um ca. 45% auf 2.164 gesunken.
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[7] SPIEGEL 49/1997, S.49.
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[8] Finanznot an der Universität: Zeitschriftenregale bleiben
leer. In: Oberhessische Presse vom 28.11.1997.
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[9] Vgl. Akademisches Elend. Am Beispiel der Marburger Unibibliotheken
analysiert der Soziologe Dirk Kaesler, was den Hochschulen wirklich fehlt:
Geld, aber auch Ehrlichkeit. In: DIE WOCHE vom 5.12.1997 sowie einen Bericht
im Deutschlandfunk vom 7.12.1997.
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[10] Frankfurter Allgemeine vom 26.11.1997, S.2.
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[11] Entwurf des Hessischen Landeshaushalts 1998/99.
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[12] Hessische Landesregierung. Presse- Information Nr. 218/1997
vom 28.11.1997.
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[13] Vgl. dazu ausführlich Dirk Barth: Vom zweischichtigen
Bibliothekssystem zur kooperativen Einschichtigkeit. Der Marburger Weg.
In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Jg. 44 (1997),
S. 495-522.
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