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Titel:Stellenwert der Höhenrekonstruktion und der anterioren Stabilisierung bei inkompletten Berstungsfrakturen der Lendenwirbelsäule – eine biomechanische Studie
Autor:Rotsch, Maya
Weitere Beteiligte: Oberkircher, Ludwig, (PD Dr. med.)
Veröffentlicht:2021
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2021/0165
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2021-01657
DOI: https://doi.org/10.17192/z2021.0165
DDC: Medizin
Publikationsdatum:2021-04-21
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
inkomplette Berstungsfrakturen, anteriore Höhenrekonstruktion, high-speed trauma,, thorakolumbaler Übergang, Lendenwirbelsäule, SpineJack, thoracolumbar burst fractures

Zusammenfassung:
Zu einer der häufigsten Wirbelkörperverletzungen bei jungen Menschen zählen die inkompletten Berstungsfrakturen im thorakolumbalen Übergang nach Hochrasanztraumen. Die Versorgung dieser Wirbelkörperfrakturen ohne neurologische Defizite wird zudem nach wie vor in der Literatur kontrovers diskutiert. Bei den aktuell propagierten Operationsmethoden wird zwischen einer reinen dorsalen Stabilisierung, einer ventralen Stabilisierung und einer Kombination aus beidem unterschieden. Es gibt verschiedene offene Methoden, sowie minimalinvasive Verfahren. Bei den unterschiedlichen Vorgehensweisen zeigte sich jedoch immer wieder ein relevanter Höhenverlust bei reiner dorsaler Stabilisierung im thorakolumablen Übergang und eine unzureichende ventralen Stabilisierung. Zudem zeigte sich bei einer zusätzlichen offenen ventralen Stabilisierung eine erhöhte perioperative Komplikationsrate. Die Datenlage ist zudem, vor allem was größere Fallzahlen betrifft, eher unzureichend. Die konkrete Zielsetzung dieser Arbeit war es, verschiedene Kombinationen aus minimalinvasiver Operationsmethodik mit einer perkutanen intravertebralen Reposition in Form des SpineJack® miteinander zu vergleichen, mit der Fragestellung, welche das erfolgreichste Outcome in der Höhenaufrichtung des Wirbelkörpers und zusätzlich der ventralen Stabilität bietet. Zudem sollte eine Methodik entwickelt werden, welche Wirbelkörperfrakturen standardisiert generieren kann. Hierzu wurden 28 humane Wirbelkörper Th11 bis L3 präpariert und kontrolliert Frakturen des Wirbelkörpers L1 generiert. Im Anschluss wurden die Frakturen mit vier verschieden kombinierten Operationsverfahren versorgt. Es wurde der SpineJack® mit und ohne Zement sowie eine dorsale minimalinvasive Operationsmethode kombiniert. Die Wirbelkörper wurden postoperativ mit einer hydraulischen Belastungsmaschine belastet und der Höhenverlust des Wirbelkörpers ventral, medial und dorsal ermittelt. Bei allen 28 Wirbelsäulen konnte mit einem sog. „Freefall-Tower“ eine Fraktur des LWK 1 erzielt werden. In allen Gruppen konnte bei der Einbringung des SpineJack® eine signifikante anatomische Höhenrekonstruktion gezeigt werden im Gegensatz zur alleinigen dorsalen Stabilisierung. Es zeigte sich somit, dass die dorsale Stabilisierung in der Kombination mit einer intravertebralen Rekonstruktion eines Wirbelkörpers ein erfolgreiches Operationsverfahren darstellt, welches gegebenenfalls auch als Alternative zur ventralen Wirbelkörperstabilisierung gesehen werden kann.76 Zusammenfassung Kritisch muss zum einen die doch weiterhin geringe Fallzahl, Messungenauigkeiten in der CT -graphischen Auswertung, sowie das mediane Alter der Kadaver von 64,9 ± 6.5 Jahren gesehen werden. Die Übertragbarkeit von Testergebnissen aus biomechanischen Kadaverstudien auf in vivo-Verhältnisse zeigt sich zudem erschwert. Es sollten noch weitere experimentelle und auch klinische Studien durchgeführt werden, um ein abschließendes Ergebnis der erfolgreichen operativen Versorgung von Berstungsfrakturen im thorakolumbalen Übergang treffen zu können.


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