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Titel:Vergleich des Einflusses von Bispektral-Index (BIS) versus gewichtsadaptierter Dosierung von Propofol zur Einleitung der Allgemeinanästhesie bei Erwachsenen auf die Herzfrequenz
Autor:Tappert, Scarlett Dominique
Weitere Beteiligte: Rüsch, Dirk (Prof. Dr. med)
Veröffentlicht:2019
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2019/0433
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2019-04330
DOI: https://doi.org/10.17192/z2019.0433
DDC: Medizin
Titel (trans.):Comparison of the influence of bispectral index (BIS) versus weight-adjusted propofol dosing on the induction of general anesthesia in adults on heart rate
Publikationsdatum:2020-06-25
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
heart rate, Propofol, Propofol, Hemodynamics, Bispectral-Index, Anästhesie, BIS-gesteuerte Narkoseeinleitung, Narkoseeinleitung, Bispectral index, Induction, Herzfequenz, Veränderung der Herzfrequenz, Anesthesia

Zusammenfassung:
Einleitung: Während der intravenösen Einleitung einer Allgemeinanästhesie unter Ver-wendung von Opioiden mit dem Einleitunsghypnotikum Propofol treten auch unter Standarddosierungen nicht selten passagere oder länger anhaltende Kreislaufdepressio-nen in Form von arteriellen Hypotensionen und Bradykardien auf. Der Beitrag einer individuellen Überdosierung von Propofol zu diesem Phänomen ist unbekannt. Weiter-hin werden, besonders bei unzureichender Narkosetiefe, Kreislaufreaktionen in Form von Hypertonien und Tachykardie beobachtet. Anders als klinische Zeichen ermöglicht die Elektroenzephalogramm-(EEG)-basierte, zerebrale Überwachung nicht nur die Er-fassung einer ausreichenden Narkosetiefe, sondern auch die Identifikation und Quanti-fizierung einer zu tiefen Narkose. Die aktuelle Datenlage, ob sich durch eine über den Bispektralen Index (BIS) gesteuerte Dosierung des Propofols bei der Einleitung der Allgemeinanästhesie das Ausmaß der Kreislaufreaktionen und im Speziellen das Auftre-ten von Bradykardien verringern lässt, ist lückenhaft. Patienten, Material und Methoden: In der vorliegenden Studie wurden daher 240 erwachsene Patienten, die sich elektiven Operationen unterzogen, randomisiert einer BIS-geführten (Zielbereich 40–60; BIS-Gruppe) Propofoldosierung oder einer ge-wichtsbezogenen (2 mg/kg KG; Standard-Gruppe) Propofoldosierung zugewiesen. Ver-glichen wurde als primäres Zielkriterium die Inzidenz der Patienten mit Bradykardie (Herzfrequenz < 60/min) während der Narkoseeinleitung. Zu den sekundären Zielpara-metern gehörte unter anderem die Inzidenz der Patienten mit Tachykardien. Ergebnisse: Die Patienten der BIS-Gruppe (n = 120) und der Standard-Gruppe (n = 115) unterschieden sich nicht hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens von Bradykardien (31 % vs. 39 %; p = 0,18). Die Zahl der Patienten mit auftretenden Ta-chykardien (3 % vs. 14 %; p = 0,01) als auch die Anzahl der tachykarden Ereignisse (1 % vs. 4 %; p = 0,002) war in der BIS-Gruppe signifikant niedriger im Vergleich zur Standard-Gruppe. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass bei nicht geriatrischen Pa-tienten die manuelle Propofolapplikation mittels BIS-Monitoring unter Verwendung des bei dieser Untersuchung gewählten Induktionsregimes im Vergleich zur manuellen ge-wichtsadaptierten Propofolgabe zur Einleitung einer Allgemeinanästhesie keine Reduk-tion von Bradykardien bewirkt.


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