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Titel:Stellenwert der kontrastmittelunterstützten Sonographie (KUS) in der Diagnostik von echoreichen Milzherden: Eine retrospektive klinisch-sonographische Studie
Autor:Blank, Valentin
Weitere Beteiligte: Görg, C. (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2016
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2016/0789
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2016-07891
DOI: https://doi.org/10.17192/z2016.0789
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Quantitative analysis of the uptake from ultrasound contrast agents (CEUS) in hyper-echoic splenic lesions
Publikationsdatum:2016-11-30
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Dokument

Schlagwörter:
Ultrasound, Milz, Contrast agent, Splenic lesion, Kontrastmittel, Ultraschall

Zusammenfassung:
Einleitung: Fokale Milzläsionen sind selten. Sie werden im Ultraschall vorwiegend nach ihrer Echogenität eingeteilt. Eine Differenzierung nach ihrer Dignität ist oft schwierig. Besonders bei echoreichen, vermeintlich gutartigen Läsionen wird oft auf eine histologische Sicherung verzichtet und die Läsion verlaufskontrolliert. Ziel dieser Arbeit war die Detektion prognostisch relevanter Faktoren zur Dignitätseinschätzung fokaler echoreicher Milzherde. Das Kontrastmittelverhalten der Läsionen wurde quantitativ bestimmt. Material und Methoden: In die retrospektive, klinisch-sonographische Studie konnten 51 echoreiche Milzläsionen (26 Frauen, 25 Männer) eingeschlossen werden. Es wurden soziodemographische, B-Bild morphologische und kontrastmittelspezifische Daten erhoben. Das Kontrastmittelverhalten der Läsionen wurde quantitativ in 7 Zeitintervallen analysiert. Die Dignitätszuordnung der Läsionen erfolgte bei 14 Patienten (27,5 %) durch eine histopathologische Befundung (bevorzugter Referenzstandard) und bei 37 Patienten (72,5 %) durch bildgebende Follow-up- Untersuchungen mit Größenbestimmung der Läsionen. Ergebnisse: Sowohl benigne (n=34; 66,7 %) als auch maligne (n=17; 33,3 %) Milzläsionen zeigten in der Kontrastmittelsonographie im Schnitt ein Hypoenhancement. Bei den malignen Milzläsionen kam es im Vergleich zu den benignen Läsionen zu einer signifikant geringeren Kontrastmittelaufnahme (p = 0,001). Zeigte eine Läsion in der kontrastmittelunterstützten Sonographie in mindestens einem Zeitintervall ein Iso- oder Hyperenhancement, so stand dies hoch signifikant für eine benigne Läsion (p = 0,0004). Eine positive Tumoranamnese (p=0,01), ein im B-Bild inhomogener Milzherd (p=0,02) und das männliche Geschlecht (p=0,04) waren signifikant mit einer malignen Milzläsion korreliert. Schlussfolgerung: Maligne Milzläsionen werden in der Literatur übereinstimmend mit einem echoärmeren Kontrastmittelenhancement im Vergleich zu benignen Läsionen beschrieben. Hierbei kann die quantitative Analyse der KUS weiterhelfen. Es fehlen bisher jedoch geeignete Cut-off -Werte zur eindeutigen Dignitätszuordnung. In Zusammenschau der Befunde der Kontrastmittelsonographie, der Tumoranamnese, der Homogenität im B-Bild und des Patientengeschlechts kann die Dignität einer im Ultraschall entdeckten fokalen echoreichen Milzläsion in vielen Fällen gelingen.


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