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Titel:Lehrkunstdidaktik und Klafkis frühe Bildungsdidaktik. Unterrichtserprobung in drei Lehrstücken: Goethes "Italienische Reise" - Athen in der Ära des Perikles - Die Bassermanns. Bürgertum in Deutschland durch neun Generationen
Autor:Harder, Ulrike
Weitere Beteiligte: Berg, Hans Christoph (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2011
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2013/0104
DOI: https://doi.org/10.17192/z2013.0104
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2013-01043
DDC: Erziehung, Schul- und Bildungswesen
Titel (trans.):The Art of Teaching: "Lehrkunstdidaktik" and W. Klafki´s early Didactics of Education. Three examples tested in lessons. J.W. von Goethe: Italian Journey - Athens in the Age of Pericles - A Family History of German Middle Class Citizens in Nine Generations
Publikationsdatum:2013-03-19
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Didactics of Education, Lehrkunstdidaktik, Lehrstückunterricht, Goethes "Italienische Reise", Art of teaching, Wolfgang Klafki, Lehrstück, Wolfgang Klafki, Wolfgang Klafki, Bildungsdidaktik

Zusammenfassung:
Die Dissertation ist ein Beitrag zur Lehrkunstdidaktik. Lehrkunstdidaktik versteht sich als Bildungsdidaktik, die dem Bildungsanspruch von Martin Wagenschein und dem frühen Wolfgang Klafki folgt und exemplarisch-genetisch-dramaturgisch gestaltete Bildungsexempel, so genannte Lehrstücke, entwickelt. In der vorliegenden Dissertation geht es um die Frage, in welchem Verhältnis Klafkis Theorie der kategorialen Bildung zur didaktischen Analyse steht. Davon ausgehend, wird an drei im Oberstufenunterricht erprobten Lehrstücken untersucht, wie der Bildungsgehalt jeweils ermittelt werden kann.

Bibliographie / References

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  10. Gruppe 7: Ernst (S. 403 -465). Albert Bassermann sollte auf Wunsch der Kursleiterin wegen der historischen Komplexität der 9. Generation weggelassen werden. (Erster und Zweiter Weltkrieg waren Kursthemen für die 12/II).
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  21. Gegenwart geistig-dynamisch zu verstehen, heißt, sie im Hinblick auf den zu Erziehenden zum Ausgangspunkt der pädagogischen Überlegungen zu machen und von ihr aus den Bildungswert zu ermitteln, der in den Dimensionen von Vergangenheit und Zukunft liegt. Bildung und Erziehung, die sich als " eigenständig " versteht, steht weder im " Dienst " einer traditionellen Macht wie der Traditionalismus noch einer utopischen Idee (bzw. Ideologie) wie der Utopismus, noch passt sie sich den jeweiligen Bedingungen einer Gegenwart pragmatisch an wie der Aktualismus.
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  45. Kerényi, Karl (1966): Die Mythologie der Griechen, Bd. 1 + 2, München: dtv.
  46. Am Ende seines Kategorialbildungsaufsatzes hebt Klafki besonders die Bedeutung von Gegenwarts-und Zukunftsdimension hervor. Die oben zitierte erste der " zwei grundsätzlichen Folgerungen für die Frage der Auswahl der Bildungsinhalte und für die theoretische Didaktik " lautet: " Einzig und allein jene Inhalte, die den im Begriff der kategorialen Bildung geeinten Kriterien entsprechen, dürfen im Raum der Bildung einen zentralen Platz beanspruchen. Alles, was nicht repräsentativ für grundlegende Sachverhalte und Probleme ist, sondern nur Einzelwissen oder
  47. Schadewaldt, Wolfgang (1970): Die Rede des Perikles für die Gefallenen. Aus dem Geschichtswerk des Thukydides verdeutscht, in: ders.: Hellas und Hesperien, Gesammelte Schriften, 2. Aufl. Zürich/ Stuttgart 2. Aufl. 1970, Bd. 1, S. 593 – 600.
  48. Wehler, Hans-Ulrich: Die Zielutopie der " Bürgerlichen Gesellschaft " und die " Zivilgesellschaft " heute, in: P. Lundgreen (Hg.): Sozial-und Kulturgeschichte des Bürgertums. Eine Bilanz des Bielefelder Sonderforschungsbereichs (1986-1997), Göttingen 2000, S. 85 – 92.
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  51. Goethe, Johann Wolfgang (1789): Einfache Nachahmung der Natur, Manier, Styl, in: Versepen, Schriften, Maximen und Reflexionen, hg. von F. Apel u.a., Frankfurt/ M./ Leipzig: Insel 1998, S. 197 – 201.
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  53. Kollegiale Lehrkunstwerkstatt in der Volksschule. Ein Thurgauer Pilotmodell, Sulgen/Thurgau: Heer Druck AG.
  54. Die Entwicklung von Bildungsexempeln hat zur " Entdeckung " geführt, dass diese kategorialdidaktisch analysiert bzw. interpretiert werden können und dass damit ihr (kategorial bestimmter) Bildungsgehalt ermittelbar ist. " Analyseinstrument " ist die von Hans Christoph Berg anhand von Klafkis Kategorialbildungsaufsatz entwickelte " Kategorialtabelle " , die neben der Analyse auch zur Planung und Gestaltung eines Lehrstücks eingesetzt wird. 390 Die didaktische Analyse kann Vergleichbares aus den hier darglegten Gründen nicht leisten.
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  56. Wagenschein, Martin (1989): Erinnerungen für morgen. Eine pädagogische Autobiographie, 2., ergänzte und durchgesehene Aufl. Weinheim: Beltz (1. Aufl. 1983).
  57. Goethe, Johann Wolfgang (1795): Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie, in: ders.: Schriften zur Naturwissenschaft, Stuttgart: Reclam, 1977, S. 120 – 146.
  58. Klafki selbst hat die Idee, erziehungswissenschaftlich begründete Modelle entwickeln zu lassen, die auf der Theorie der kategorialen Bildung basieren, nach der Veröffentlichung seiner Dissertation nicht weiter verfolgt. Die Lehrkunstdidaktik nimmt also in gewisser Weise eine Spur auf, die sich sehr schnell verloren hat. 388 Sie führt, bildungstheoretisch gesehen, " zurück " zu Klafki als eine der sechs Sinn- Dimensionen, die Klafki als grundlegend für allgemeine Bildung ansieht. 389
  59. Kluge, Friedrich (1999): Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearb. von Elmar Seebold, 23. erweiterte Aufl. Berlin/ New York: de Gruyter.
  60. Klafki/ Braun 2007, S. 176 -180. In seinem Aufsatz " Exempel hochqualifizierter Unterrichtskultur " begründet Klafki bereits, warum er die Lehrkunstdidaktik als eine wesentliche Dimension allgemeiner Didaktik sieht (in: Berg/ Schulze 1997, S. 20.) 390 Vgl. Wildhirt 2008, S. 32.
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  62. Fachbereich Erziehungswissenschaften angenommen: 10.01.2012
  63. Sind damit die in dem Kapitel 2.4. " Problemstellung und Leitfrage " formulierten Zweifel an dem voreiligen Beiseitelegen der didaktischen Analyse ausgeräumt, kann die Lehrkunstdidaktik die didaktische Analyse also getrost ignorieren? Wenn sich die Lehrkunstdidaktik weiterentwickeln will, kann sie es nicht. Die didaktische Analyse mit ihrer starken Betonung von Gegenwarts-und Zukunftsbezug fordert heraus, Lehrstücke auf diese, für die Schülerinnen und Schüler wichtige Bedeutung hin zu prüfen. In welcher Form könnte das geschehen? Den Bildungsgehalt von Lehrstücken mithilfe des doppelten Tabellenkopfes doppelt im Hinblick auf die Theorie der kategorialen Bildung und die didaktische Analyse zu ermitteln, wie in dieser Arbeit gezeigt, führt, wie an den Ergebnissen abzulesen ist, zu Redundanzen und bringt nicht viel. Interessant und bereichernd für die Kategorialanalyse sind tatsächlich nur die Fragen nach der Gegenwarts-und Zukunftsbedeutung. Zu überlegen wäre, ob diese beiden Aspekte quasi isoliert herausgenommen werden sollten, um sie in die Kategorialtabelle zu integrieren. Da die Kategorialtabelle nicht nur eine Analyse-, sondern auch eine Planungstabelle darstellt, würden die Aspekte der Gegenwarts-und Zukunftsbedeutung bei der Komposition von Lehrstücken stärker berücksichtigt.
  64. Wagenschein: " Der Zusammenhang zwischen der Trägheit einer bewegten Masse und der Schwerkraft, der das Newtonsche Erklärungsprinzip ausmacht und der hier am exemplarischen, für die Geschichte der Naturwissenschaft geradezu " klassischen " Fall gewonnen wurde, ist ja ein theoretisches Deutungsprinzip, das uns nicht nur die Mondbewegung, sondern planetarische Bewegung überhaupt verständlich macht, darüber hinaus aber in allen ballistischen Erscheinungen eine Rolle spielt. " Goethes Italienische Reise: Die Italienische Reise als " klassisches " Beispiel für bildendes Reisen. Das Venedigkapitel zeigt beispielhaft Goethes Art, sich zu bilden. Goethes Besichtigung des Veroneser Amphitheaters ist für den Leser die " Urerfahrung " des goethischen Gestaltbildungsblickes.
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  82. Daraus ergibt sich, dass die dritte Dimension, die Dimension der Vergangenheit, im Hinblick auf die Gegenwart und Zukunft des jungen Menschen betrachtet werden muss. In Anlehnung an H. Nohl, E. Weniger und Th. Litt formuliert Klafki die auf die Dimension der Vergangenheit bezogenen pädagogischen Fragen folgendermaßen: " Was von den Inhalten der Vergangenheit ist in der Bildung notwendig, um jene Vertiefung und Vergeistigung zu bewirken, die den jungen Menschen in seiner Gegenwart und für seine Zukunft geistig wahrhaft frei macht und sittlich erweckt? Was an tradierten Inhalten muß angeeignet werden, damit der tiefere Gehalt der geschichtlichen Gegenwart und der nahenden Zukunft, soweit er der Reife des jungen Menschen angemessen ist, sich erschließe? Welches sind diéklassischen´diéklassischen´Werte und Gestalten, jene immer noch gültigen Grundhaltungen und Lebensformen, die uns und unserer Jugend auch heute noch sittliche Lebenshilfe leisten und sie zu sittlichem Aufschwung begeistern können? Wo sind die geschichtlichen Situationen, die bedeutenden Gegenwartsproblemen in ihrer Struktur verwandt sind und an deren deren´klassischen´deren´klassischen´Lösungen der junge Mensch die auch heute geforderte geistige Haltung erleben und sich der grundsätzlichen Lösbarkeit auch seiner Lebensaufgaben vergewissern kann? " (S.23f.)
  83. Nationen). Maßgeblich für das Verhältnis von Gegenwart und Zukunft ist, in Anlehnung an Schleiermacher, 384 die als befriedigend erlebte Gegenwart.
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  89. Die " eigenständige " Pädagogik stellt stattdessen in humanistischer Absicht den ihr anvertrauten jungen Menschen in den Mittelpunkt, um diesem zur " freien, menschlichen, geistigen und sittlichen Gestaltung " seines Lebens zu verhelfen. Die erzieherische Aufgabe der " eigenständigen " Pädagogik liegt dabei dem Anspruch nach in einer nicht nur individuellen, sondern auch sozial verstandenen Persönlichkeitsbildung.
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  98. Im Hinblick auf die Positionierung können die Auswertungstabellen zu den Lehrstücken Auskunft geben: Sie zeigen, dass es sowohl im Hinblick auf die Gegenwarts-als auch auf die Zukunftsbedeutung Verbindungenslinien zu allen Ebenen der Theorie der kategorialen Bildung gibt. Wollte man die beiden Aspekte in die Kategorialtabelle aufnehmen, müssten sie sich also jeweils längs am rechten Rand über alle drei Ebenen erstrecken.
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  115. Rohde, Dirk (2003): Was heißt " lebendiger " Unterricht? Faradays Kerze und Goethes Metamorphose der Pflanzen. Lehrkunstwerkstatt: Band V, Dissertation. Marburg: Tectum.
  116. Müller, Reimar (1976): Zu einigen Grundzügen der historischen und kulturellen Entwicklung in Griechenland im 5. und 4. Jahrhundert v. u. Z., in: ders. (Hg.): Der Mensch als Maß der Dinge. Studien zum griechischen Menschenbild in der Zeit der Blüte und Krise der Polis, Berlin: Akademie-Verlag, S. 15 – 29.
  117. Goethe, Johann Wolfgang (1807): Zur Morphologie, in: ders.: Schriften zur Naturwissenschaft, Stuttgart: Reclam 1977, S. 45 – 60.


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