Neugeborenenerstversorgung in einer Kinderklinik nach Simulationstraining in Newborn Life Support

Die vorliegende Studie untersucht die kurz- und langfristigen Effekte auf die Versorgung von Neugeborenen, nachdem eine nahezu vollständige Schulung des daran beteiligten Teams ein Simulationstraining absolvierte. Hierzu wurden einerseits prä- und postinterventionell aufgezeichnete Videos hinsichtli...

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Shranjeno v:
Bibliografske podrobnosti
Glavni avtor: Gamer, Ann-Kathrin
Drugi avtorji: Leonhardt, Andreas (PD Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Jezik:nemščina
Izdano: Philipps-Universität Marburg 2024
Teme:
Online dostop:PDF-Volltext
Oznake: Označite
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Opis
Izvleček:Die vorliegende Studie untersucht die kurz- und langfristigen Effekte auf die Versorgung von Neugeborenen, nachdem eine nahezu vollständige Schulung des daran beteiligten Teams ein Simulationstraining absolvierte. Hierzu wurden einerseits prä- und postinterventionell aufgezeichnete Videos hinsichtlich verschiedener Faktoren analysiert. Weiterhin wurden neonatale Morbiditäts- und Mortalitätsparameter gemessen, indem die Geburtenprotokolle in einem fixen Zeitraum vor und nach der Intervention analysiert wurden. Es konnte gezeigt werden, dass das durchgeführte neonatale Simulationstraining insbesondere auf die Teamleistung einen signifikanten, positiven Effekt hatte. Die Teilnehmer verbesserten sich in ihrer Zusammenarbeit als Team, optimierten ihre Kommunikation und lernten, besser Prioritäten zu setzten und mögliche Komplikationen zu antizipieren und zu lösen. Auch in Bezug auf die Selbsteinschätzung zeigte sich bei den Teilnehmern ein positiver Zusammenhang mit dem Simulationstraining. Dies ist insbesondere wichtig, da eine realistische Selbsteinschätzung erstens zu einer besseren Zusammenarbeit im Team führt und zweitens zu einer Verbesserung der eigenen Leistung durch gezieltes Training eigener Schwachstellen und Einsetzen eigener Stärken führen kann. Die Daten deuten darauf hin, dass besonders Assistenzärzte mit fortgeschrittener Berufserfahrung von einem solchen Simulationstraining profitieren können. Hieraus ergibt sich eine Zielgruppe, die es in Zukunft gilt, im Rahmen solcher Trainings bevorzugt zu fördern. Bezüglich der langfristigen Veränderungen in der Erstversorgung der Neugeborenen lässt sich kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen den erhobenen Veränderungen und dem absolvierten Simulationstraining beweisen. Es gibt jedoch Hinweise, dass die zuvor auffällig häufig durchgeführte Maßnahme Absaugen im Verlauf rückläufig war, ebenso wie eine verkürzte Dauer des stationären Aufenthaltes festgestellt wurde. Es handelt sich hierbei um eine der ersten Studien überhaupt, die Hinweise für einen Effekt eines Simulationstrainings auf die Therapieerfolge zeigen konnten. Dieser Effekt mag auf den ersten Blick gering erscheinen, was vor allem auf die geringe Fallzahl notwendig gewordener Interventionen zurückzuführen ist, die die Beurteilbarkeit hier deutlich einschränkt. Es ergeben sich aus dieser Studie jedoch eindeutige Hinweise für die Effektivität von Simulationstrainings, die es im Rahmen Studien mit größeren Fallzahlen zu bestätigen gilt. Insbesondere im Bereich der langfristigen Veränderungen werden weitere Follow-Up Studien empfohlen.
DOI:10.17192/z2024.0158