Bestimmung der Propofolkonzentration in der Exspirationsluft während einer intravenösen Allgemeinanästhesie unter Berücksichtigung des Einflusses des Capnoperitoneums

Hintergrund Das intravenös applizierbare Hypnotikum Propofol kann in der Exspirationsluft bestimmt werden. Frühere Untersuchungen haben dabei eine gute Korrelation zwischen der Konzentration von Propofol in der Exspirationsluft und im Blutplasma gezeigt, wodurch die Messung der Konzentration in de...

Descrición completa

Gardado en:
Detalles Bibliográficos
Autor Principal: Backmund, Teresa
Outros autores: Wulf, Hinnerk (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Formato: Dissertation
Idioma:alemán
Publicado: Philipps-Universität Marburg 2023
Schlagworte:
Acceso en liña:Texto completo PDF
Tags: Engadir etiqueta
Sen Etiquetas, Sexa o primeiro en etiquetar este rexistro!
Descripción
Zusammenfassung:Hintergrund Das intravenös applizierbare Hypnotikum Propofol kann in der Exspirationsluft bestimmt werden. Frühere Untersuchungen haben dabei eine gute Korrelation zwischen der Konzentration von Propofol in der Exspirationsluft und im Blutplasma gezeigt, wodurch die Messung der Konzentration in der Exspirationsluft zur Vorhersage der Blutplasmakonzentration genutzt werden kann. Allerdings ist unklar, welchen Einfluss das Capnoperitoneum bei laparoskopischen Operationen auf die Konzentration von abgeatmeten Propofol nimmt. In dieser Untersuchung soll die Konzentration von Propofol in der Exspirationsluft während laparoskopischer Operationen bestimmt werden, um dessen Konzentration während des Capnoperitoneums und der Operationsanteile ohne Capnoperitoneum vergleichen zu können. Schließlich soll ermittelt werden, ob die Bestimmung der Propofolkonzentration in der Exspirationsluft unter dem Einfluss des Capnoperitoneums zuverlässig ist. Methoden Zwischen August 2020 und Oktober 2021 wurde bei n= 18 Patient:innen während einer laparoskopischen Operation fortlaufend die exspiratorische Propofolkonzentration bestimmt. Dafür wurde am Patient:innen- nahen Ende des Beatmungsschlauches über einen Probeentnahmeschlauch ein Teil der Exspirationsluft entnommen, welcher etwa minütlich zur Analyse in den „Edmon®“ geleitet wurde, einem MCC- IMS- Messverfahren, das die bettseitige Bestimmung der exspiratorischen Propofolkonzentration zulässt. Zusätzlich erfolgte zu definierten Zeitpunkten eine arterielle Blutentnahme zur Bestimmung der Propofolkonzentration im Blutplasma. Die während einer Operation routinemäßig erhobenen Vitalparameter sowie die Beatmungsparameter wurden mittels der CLINDEMON©- Software dokumentiert. Es wurden 183 Blutplasmaproben, davon 61 während des Capnoperitoneums analysiert. Propofol wurde in der Exspirationsluft bestimmt, von insgesamt 2065 Messzeitpunkten erfolgte die Analyse an 738 Zeitpunkten während des Capnoperitoneums. Die statistische Auswertung erfolgte mit R (Version 4.3.0) und Excel (MSO 2021, Version 2302). Das Verhältnis der Propofolkonzentrationen der Exspirationsluft zu den des Blutplasmas wurde, jeweils für die Zeit des Capnoperitoneums und die Zeit der Operation ohne Capnoperitoneum mittels Regressionsanalyse untersucht. Zusätzlich erfolgte eine Analyse der Messungen mit einer zeitlichen Verzögerung von einer bis zehn Minuten. Die Parameter, auf die das Capnoperitoneum einen Einfluss zeigte, wurden in einer weiteren Analyse ins Verhältnis zur exspiratorischen Propofolkonzentration gesetzt und diese auf Änderungen dessen untersucht. Ergebnisse Zur Untersuchung der Übereinstimmung der Propofolkonzentrationen in Exspirationsluft und Blutplasma fand eine Regressionsanalyse statt. Diese zeigte eine Korrelation von R²= 0,681 (p= 0,0180) für die gesamten Daten bzw. R²= 0,765 (p= 0,0127) bei einem zeitlichen Versatz von drei Minuten. Bei der Analyse der Korrelation der Propofolkonzentration in Exspirationsluft zu Blutplasma während des Capnoperitoneums („Capnoperitoneum“) und dem Operationsanteil ohne Capnoperitoneum („Kein Capnoperitoneum“) zeigte sich eine gute Korrelation mit r= 0,292, p= 0,0128 (Kein Capnoperitoneum) bzw. r= 0,527, p < 0,0001 (Capnoperitoneum). Bei einer zeitlichen Verzögerung von drei Minuten zeigte sich jedoch nur eine nicht signifikante Korrelation mit r= 0,064, p= 0,6031 (Kein Caponperitoneum) bzw. r= -0,044, p= 0,7398 (Capnoperitoneum). Zusammenfassung Mit IMS- MCC- Technologie ist die kontinuierliche, bettseitige Bestimmung der Propofolkonzentration in der Exspirationsluft möglich. Da eine gute Korrelation zur Konzentration im Blutplasma besteht, kann diese genutzt werden, um die Blutplasmakonzentration vorherzusagen. Das bereits in Allgemeinanästhesie validierte Verfahren mittels „Edmon®“ wurde im Rahmen dieser Studie im Hinblick auf mögliche Veränderungen während des Capnoperitoneums untersucht. Anhand der Daten von n= 18 Patient:innen konnte auch während des Capnoperitoneums eine gute Korrelation zwischen Propofolkonzentration in Exspirationsluft und Blutplasma gezeigt werden.
DOI:10.17192/z2023.0607