Qualitative und Quantitative Untersuchung des Schmeckvermögens vor und nach einer 14-tägigen mechanischen Zungenreinigung

In dieser Studie wurde erstmalig mit Hilfe eines Instruments, dem Ora Brush (Zungenschaber plus Zungenbürste), durch zweimal tägliche Zungenreinigung über 14 Tage eine signifikante Besserung des Schmeckvermögens und eine Abnahme des Zungenbelags gezeigt. Das Schmeckvermögen wurde vor und nach 14-tä...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Cornelius, Magdalene
Beteiligte: Steinbach-Hundt, Silke (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2023
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In dieser Studie wurde erstmalig mit Hilfe eines Instruments, dem Ora Brush (Zungenschaber plus Zungenbürste), durch zweimal tägliche Zungenreinigung über 14 Tage eine signifikante Besserung des Schmeckvermögens und eine Abnahme des Zungenbelags gezeigt. Das Schmeckvermögen wurde vor und nach 14-tägiger Zungenreinigung mittels Schmeckstreifen nach Mueller et al. (2003) getestet, der Zungenbelag mittels WTCI (Winkel tongue coating Index) (Winkel EG et al;) gemessen. Zusätzlich wurde das Schmeckvermögen und der Zungenbelag auf einer VAS (Visuelle Analogskala) von den Probanden vor und nach einer Zungenreinigung subjektiv eingeschätzt. Es wurden 50 gesunde Nichtraucher und 15 Raucher im Alter zwischen 20-91 Jahren eingeschlossen. Bei den Nichtrauchern waren 50% zwischen 20-44 Jahren und 50 % zwischen 45-91 Jahren. Bei den Rauchern waren 60% zwischen 20-44 Jahren und 40 % zwischen 45-91 Jahren. Bei den Nichtrauchern (n= 50) zeigte sich unabhängig vom Geschlecht eine Besserung für alle Schmecktestwerte („süß“, „sauer“, „salzig“, „bitter“, „gesamt“). Signifikant war die Besserung im Gesamtschmeckwert und für die Qualität „sauer“. Wurde die Altersgruppe 20-44 Jahre und 45-90 Jahre verglichen, dann profitierten die älteren Probanden (45-90 Jahre) von der Zungenreinigung (MTC) signifikant mehr als die jüngeren Probanden. Zudem profitierten vor allem die gesunden Nichtraucher die schlechtere Vorwerte im Schmecktest hatten vom Zungenreinigen. Bei den Rauchern (n= 15) fanden sich in der Einschätzung des subjektiven Schmeckvermögens mittels VAS, im Schmecktest „gesamt“ und in allen Schmeckqualitäten niedrigere Werte als in der Gruppe der Nichtraucher. Im Gegensatz zu den Nichtrauchern besserte sich subjektiv der Zungenbelag und der Mundgeruch. In der Testung besserten sich die Raucher/innen für die Schmecktestwerte „sauer“ und „süß“ nach einer 14-tägigen Zungenreinigung mittels MTC signifikant. Es profitierten unabhängig vom Geschlecht die Raucher/-innen am meisten, die vor der 14-tägigen Zungenreinigung ein niedriges Schmeckvermögen hatten. Die Hauptbeschwerde bei der Anwendung des (Ora Brush®) war der Würgereiz mit 26%. Insgesamt wurden Komplikationen wie Blutungen der Zungenoberfläche, Brennen und Irritationen nur sehr selten angegeben. Komplikationen wurden bei Nichtrauchern auf einer VAS (0= keine; 100= sehr häufig) im Durchschnitt mit 6.5 ± 4.6, bei den Rauchern im Durchschnitt mit 6.3 ± 14.4 auf einer VAS angegeben. Da insgesamt ein Nutzen durch die Zungenreinigung mithilfe des (Ora Brush®) beobachtet werden konnte und die Anwendung leicht durchzuführen und nebenwirkungsarm war, wäre es vor diesem Hintergrund sinnvoll, diese sowohl bei jungen als auch insbesondere bei älteren Personen zum festen Bestandteil der täglichen Mundpflege einzuführen.
Umfang:119 Seiten
DOI:10.17192/z2023.0352