Deutschsprachige Literaturwerke auf der Bühne in China: zur Frage der Adaption aus interkultureller Perspektive

Diese Dissertation beschäftigt sich mit der Adaption deutschsprachiger Literaturwerke im chinesischen Theater; der Fokus liegt dabei auf dem Sprechtheater vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass in China ursprünglich nur das traditionelle Musiktheater existier...

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Main Author: Lu,Jiayuan
Contributors: Kaulen, Heinrich (Prof.Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2018
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Diese Dissertation beschäftigt sich mit der Adaption deutschsprachiger Literaturwerke im chinesischen Theater; der Fokus liegt dabei auf dem Sprechtheater vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass in China ursprünglich nur das traditionelle Musiktheater existierte. Das Sprechtheater ist eine aus dem Westen eingeführte Theaterkategorie, die sich durch Bemühungen der chinesischen Theaterkünstler schließlich in China etablieren konnte. In dieser Arbeit wird die Adaption deutschsprachiger Literaturwerke anhand von Texten und Aufführungen von ihren Anfängen bis in die Gegenwart eingehend untersucht, um der zentralen Frage nachzugehen, wie die Theaterkünstler in China bei der interkulturellen Adaption mit der eigenen und der fremden Kultur umgehen. Zugleich wird ein Einblick in die Rezeptionsgeschichte deutschsprachiger Literaturwerke im chinesischen Theater gegeben. Genauer betrachtet ist diese Untersuchung der Adaption in zwei Phasen gegliedert: die erste dieser Phasen ist die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, die zweite die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Den Wendepunkt stellt dabei die Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 dar. In der ersten Phase werden die in China publizierten Theaterstücke genau untersucht, wobei hier ihr Text im Mittelpunkt steht. Die deutschsprachigen Originale und die adaptierten Theatertexte werden im Hinblick auf Handlung, Figuren, Sprache, Religion, Sitten und Gebräuche miteinander verglichen. Durch Vergleichsstudien wird verdeutlicht, wie die deutschsprachige Literatur im chinesischen Kontext rezipiert und benutzt wird. Die zweite Ebene dieser Dissertation stellt die Untersuchung der Adaption in der zweiten Phase von 1949 bis zur Gegenwart dar. Zwischen den 1950er- und den 1970er-Jahren erlebte das Sprechtheater in China aus politischen Gründen eine schwierige Zeit. In dieser Phase ist die Zahl der durch interkulturelle Adaption inszenierten Theaterstücke stark gesunken. Erst seit der Durchführung der Reform- und Öffnungspolitik 1978 begannen solche Stücke wieder aufzublühen, da ab diesem Zeitpunkt der kulturelle Austausch zwischen China und dem Ausland immer intensiver wurde. Zu dieser Phase stehen die behandelten Materialien vor allem in Form von Video-Materialien oder Notizen aus den persönlichen Eindrücken der Autorin beim Besuch der Theaterstücke zur Verfügung. Als beobachtende Zuschauerin hat die Autorin eine Aufführungsanalyse durchgeführt. Diese basiert auf ihrer eigenen ästhetischen Erfahrung beider Theaterkulturen und auf den gesammelten Interview-Materialien der Regisseure, die sich mit der interkulturellen Adaption in China beschäftigen, sowie auf Kommentaren der behandelten Aufführungen in Theaterzeitschriften und im Internet. Anhand von Beispielen wird veranschaulicht, wie die deutschsprachigen Literaturwerke in der neuen Zeit, und zwar seit 1976, dem Ende der Kulturrevolution in China, rezipiert und inszeniert werden und welche neuen Merkmale und Trends dabei festzustellen sind. Die Untersuchung konzentriert sich vor allem auf die Bühne, Kostüme, Musik und Schauspielkunst.
Physical Description:197 Pages
DOI:10.17192/z2018.0228