Prognostische Bedeutung zentraler Schlafapnoen bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz

Aufgrund widersprüchlicher Ergebnisse hinsichtlich der Prognose von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz in Abhängigkeit von dem Vorliegen einer zentralen Schlafapnoe wurde das Patientenregister SAHERZ gegründet. Im Rahmen dieser Promotionsarbeit wurden die bis Dezember 2013 vorhandenen Verlau...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Sosnovskaya, Antonina
Beteiligte: Grimm, W. (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2016
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Aufgrund widersprüchlicher Ergebnisse hinsichtlich der Prognose von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz in Abhängigkeit von dem Vorliegen einer zentralen Schlafapnoe wurde das Patientenregister SAHERZ gegründet. Im Rahmen dieser Promotionsarbeit wurden die bis Dezember 2013 vorhandenen Verlaufsuntersuchungen von 300 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, welche zwischen August 2007 und Juni 2011 eine Polysomnographie erhielten und in dieses Patientenregister eingeschlossen wurden, hinsichtlich des herztransplantationsfreien Überlebens ausgewertet. Nach Anwendung definierter Ein- und Ausschlusskriterien gingen die Daten von 267 Patienten mit Herzinsuffizienz im NYHA-Stadium I bis III in die Analyse ein. Bei 57% der Patienten lag keine oder nur eine milde zentrale Schlafapnoe vor (AHI ≤ 15), 18 % hatten eine mittelgradige zentrale Schlafapnoe (AHI zwischen 15 und 30) und 25% litten an einer schweren Form der zentralen Schlafapnoe (AHI > 30). Das Patientenkollektiv war hinsichtlich der Häufigkeit einer zentralen Schlafapnoe mit anderen Arbeiten vergleichbar, je nach Literaturangabe leiden zwischen 21% bis 82% der Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zusätzlich an einer zentralen Schlafapnoe [25,26]. Die durchschnittliche Verlaufsbeobachtungszeit betrug 43±18 Monate. Während dieses Zeitraums wurde bei 4 Patienten eine Herztransplantation durchgeführt und 67 Patienten verstarben. Mittels multivariater Cox-Regressionsanalyse wurden ein höheres Patientenalter, männliches Geschlecht, chronische Nierenerkrankung und eine verminderte linksventrikuläre Ejektionsfraktion als prädiktive Risikofaktoren für ein herztransplantationsfreies Überleben identifiziert. Das Vorliegen einer zentralen Schlafapnoe war hingegen kein unabhängiger prädiktiver Faktor für ein herztransplantationsfreies Überleben. Weil Patienten mit mittelgradiger oder schwerer zentraler Schlafapnoe sich hinsichtlich des herztransplantationsfreien Überlebens nicht von Patienten ohne zentrale Schlafapnoe unterschieden, stützt dies die Hypothese, dass die zentrale Schlafapnoe weniger im Sinne eines eigenständigen prognostisch relevanten Risikofaktors sondern eher als Marker für den Schweregrad der Herzerkrankung zu interpretieren ist.
Umfang:40 Seiten
DOI:10.17192/z2016.0220