Einfluss von Koffein auf die laparoskopische manuelle Geschicklichkeit

Koffeinkonsum führt zu Tremor, der wiederum einen negativen Einfluss auf feinmotorische Fertigkeiten eines Chirurgen haben könnte. Es gibt Hinweise in der Literatur, dass eine vollständige Koffeinabstinenz von Chirurgen an einem Tag sinnvoll ist, an dem sie noch eine feinmotorisch anspruchsvolle Ope...

Deskribapen osoa

Gorde:
Xehetasun bibliografikoak
Egile nagusia: Gerdes, Anna
Beste egile batzuk: Hoffmann, Sebastian (Prof. Dr.) (Tesi aholkularia)
Formatua: Dissertation
Hizkuntza:alemana
Argitaratua: Philipps-Universität Marburg 2015
Gaiak:
Sarrera elektronikoa:PDF testu osoa
Etiketak: Etiketa erantsi
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Deskribapena
Gaia:Koffeinkonsum führt zu Tremor, der wiederum einen negativen Einfluss auf feinmotorische Fertigkeiten eines Chirurgen haben könnte. Es gibt Hinweise in der Literatur, dass eine vollständige Koffeinabstinenz von Chirurgen an einem Tag sinnvoll ist, an dem sie noch eine feinmotorisch anspruchsvolle Operation durchführen müssen. Chirurgen trinken häufig in Operationspausen Kaffee. In dieser Studie wurde geprüft, ob dieses Verhalten einen negativen Einfluss auf die Operationsfertigkeiten hat, unabhängig davon, ob der Chirurg zuvor bereits Kaffee getrunken hat. Die feinmotorischen operativen Fertigkeiten von 107 Probanden wurden mittels zweier standardisierter und validierter laparoskopischer Übungen („Lifting&Grasping“=Heben und Greifen; „Clip Applying“=Clipanwendung) an einem Laparoskopiesimulator (LapSim®, Göteborg/Schweden) vor und 30 Minuten nach Applikation von Koffein (Verumgruppe) bzw. Placebo (Kontrollgruppe) prospektiv randomisiert untersucht. Einflussfaktoren (Alter, Geschlecht, laparoskopische Erfahrung, Nikotinkonsum, Kaffeekonsum vor Studienteilnahme) wurden durch einen standardisierten Fragebogen erfasst und auf gleiche Verteilung in der Verum- und Placebogruppe getestet. Aus beiden Übungen wurden Messparameter erfasst, deren Differenzen und ein daraus errechneter „Effekt“ (Score) mit dem t-Test für unverbundene Stichproben zum Signifikanzniveau 5% auf Unterschiede in der Verum- und Placebogruppe getestet wurden. Ergebnisse: Sowohl in der Verum- als auch in der Placebogruppe zeigte sich in der Übung „Lifting&Grasping“ von der ersten zur zweiten Messung eine Leistungsverbesserung, welche in der Übung „Clip Applying“ nicht messbar war. 30 Minuten nach Kaffeekonsum unterschieden sich die beiden Gruppen nicht hinsichtlich des Zielparameters „Effekt“ („Lifting&Grasping“: p=0,079 und „Clip Applying“: p=0,511), ebenso wie im Vergleich der Differenzen der manuellen Einzelparameter. Nach der vorliegenden Studie führt ein zusätzlicher Koffeinkonsum in Operationspausen nach morgendlichem Kaffeekonsum nicht zu einer weiteren nachweisbaren Verschlechterung der feinmotorischen Fertigkeiten und ist damit irrelevant. Folglich dürfen Chirurgen weiter Kaffee zwischen Operationen trinken, wenn sie am gleichen Tag bereits Kaffee getrunken haben.
DOI:10.17192/z2015.0088