Entwicklung der Hornhautendothelzelldichte (ECD)in der frühen postoperativen Phase nach Kataraktchirurgie in Abhängigkeit von der Verwendung einer hydroxypropylmethylcellulose-haltigen viskoelastischen Substanz versus Balanced Salt Solution während der Intraokularlinsen-Implantation

Operative Eingriffe am Vorderabschnitt des Auges verursachen einen erhöhten Hornhautendothelzellverlust. Der intraoperative Einsatz viskoelastischer Substanzen wie dem in dieser Studie verwendeten Z-Celcoat® dient unter anderem der Protektion des vulnerablen Hornhautendothels. In dieser prospektive...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Manojlovic, Irena
Beteiligte: Sekundo, Walter (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2014
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Operative Eingriffe am Vorderabschnitt des Auges verursachen einen erhöhten Hornhautendothelzellverlust. Der intraoperative Einsatz viskoelastischer Substanzen wie dem in dieser Studie verwendeten Z-Celcoat® dient unter anderem der Protektion des vulnerablen Hornhautendothels. In dieser prospektiven Studie wurde die Entwicklung der Endothelzelldichte (ECD) in der frühen postoperativen Phase nach Kataraktchirurgie in Abhängigkeit von der Verwendung der viskoelastischen Substanz Z-Celcoat® während der Intraokularlinsen-Implantation untersucht. Alle Probanden unterzogen sich einer ambulanten Katarakt-Operation mittels Phakoemulsifikation und anschließender Implantation einer einteiligen Hinterkammerlinse des Typs CT-Asphina® 409M (Fa Zeiss) oder des Typs CT-Asphina® 409MV (FA Zeiss) durch den gleichen erfahrenen Operateur. In der BSS plus®-Stichprobe wurde die Intraokularlinsen-Implantation nur unter fortlaufender BSS plus®-Infusion und ohne Einsatz der viskoelastischen Substanz Z-Celcoat® durchgeführt. 97 Augen von 69 Patienten wurden so operiert. Bei Stichprobe 2 wurde die Intraokularlinse unter Verwendung der viskoelastischen Substanz Z-Celcoat® implantiert. Auf diese Weise wurden 87 Augen von 62 Patienten operiert. Im Ergebnis gab es keinen signifikanten Unterschied der postoperativen ECD zwischen den beiden Stichproben. Die durchschnittliche ECD betrug präoperativ 2506 ± 310 Zellen/mm2 (BSS plus®) versus 2429 ± 262 Zellen/mm2 (Z-Celcoat®) und postoperativ nach einer Woche 2348 ± 347 Zellen/mm2 (BSS plus®) versus 2297 ± 352 Zellen/mm2 (Z-Celcoat®). Das entsprach einem prozentualen Endothelzellverlust nach einer Woche in Höhe von 6,31% in der BSS plus®-Stichprobe und 5,43% in der Z-Celcoat®-Stichprobe. Bei der Sechs-Wochen-Kontrolle war ein weiterer Abfall der ECD in Höhe von 1,49% versus 1,09% zu verzeichnen. Die genannten Messwerte bestätigten die aufgestellte Nullhypothese dieser Arbeit: „Es gibt keinen signifikanten Unterschied im Verlust der Endothelzelldichte in Abhängigkeit von der Verwendung der viskoelastischen Substanz Z-Celcoat® während der Intraokularlinsen-Implantation“. Somit konnte aufgezeigt werden, dass ein erfahrener Kataraktchirurg bei Katarakten mit normalem Härtegrad und Augen ohne anatomische Besonderheiten alternativ zur Intraokularlinsen-Implantation unter Viskoelastika-Schutz die Intraokularlinse auch unter fortlaufender Infusion mittels BSS plus® (Balanced salt solution) durchführen kann, da es zu keinem signifikant höheren Hornhautendothelzellverlust kommt. Von Vorteil sind hierbei die geringere Wahrscheinlichkeit eines postoperativen Augendruckanstieges sowie die kürzere OP-Dauer.
DOI:10.17192/z2015.0053