Patienteneinschätzungen und Analyse der frühpostoperativen Rekonvaleszenz bei der laparoskopischen Cholezystektomie unter dem Aspekt einer ambulanten Durchführung

Die laparoskopische Cholezystektomie gehört zu den häufigsten minimal invasiven Operationen in der Viszeralchirurgie und etablierte sich als ein besonders standardisiertes und sicheres Verfahren mit einer geringen Eingriffsbelastung. Sie gilt seit Jahren als Goldstandard in der Behandlung der sym...

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Main Author: Firla, Margarete Johanna
Contributors: Klotter, Hans-Jörg (PD Dr. med.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2014
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Die laparoskopische Cholezystektomie gehört zu den häufigsten minimal invasiven Operationen in der Viszeralchirurgie und etablierte sich als ein besonders standardisiertes und sicheres Verfahren mit einer geringen Eingriffsbelastung. Sie gilt seit Jahren als Goldstandard in der Behandlung der symptomatischen Cholezystolithiasis. Die reduzierte Eingriffsbelastung der laparoskopischen Cholezystektomie wird durch viele positive Effekte in der Genesung des Patienten reflektiert. Von der Verkleinerung des Zugangsweges zur Abdominalhöhle mit einer geringen Traumatisierung der Bauchdecke und einem besseren kosmetischen Ergebnis beginnend, über eine erhebliche Reduktion der postoperativen Schmerzsymptomatik, geringe Rate an Wundheilungsstörungen bis zur Reduktion der Hospitalisationszeit sowie zur verkürzten Rekonvaleszenz mit einem schnelleren Rückkehr in das Alltags- und Berufsleben. Diese positiven Effekte der minimal invasiven Operationen brachten eine Tendenz im Gesundheitswesen zur Verlagerung einiger der viszeralchirurgischen Eingriffe in den ambulanten und tagesstationären Sektor. Ziel dieser prospektiven Beobachtungsstudie war es zu analysieren, ob eine elektive laparoskopische Cholezystektomie aus Sicht der Patienten als eine ambulante Operation betrachtet werden kann, sowie die Beurteilung der Rekonvaleszenz nach diesem Eingriff. Im Zeitraum eines Jahres, von 1. Oktober 2012 bis zum 30. September 2013 wurden 150 Patienten, der ASA I- und II- Gruppe in die Studie eingeschlossen, die einer elektiven laparoskopischen Cholezystektomie unterzogen wurden. Alle Patienten wurden postoperativ mindestens 2 Tage stationär überwacht. In dieser Studie wurde sowohl die Akzeptanz der Patienten hinsichtlich einer ambulanten Vorgehensweise in der präoperativen Phase untersucht, als auch der Operationsverlauf, der intraoperative Befund, Komplikationen sowie die postoperative Rekonvaleszenz. Hierbei wurden die wesentlichen Parameter der postoperativen Genesung, wie die Dynamik der postoperativen Schmerzsymptomatik, Übelkeit und Erbrechen, Zeitpunkt der ersten Mobilisation, der oralen Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme analysiert. Des Weiteren wurde der Zeitpunkt der subjektiven Entlassungsfähigkeit der Patienten im Hinblick auf den Gesamteindruck der Operation und der postoperativen Befindlichkeit evaluiert. Die vorliegende Studie konnte eine geringe Eingriffsbelastung der laparoskopischen Cholezystektomie mit einer raschen postoperativen Erholung belegen. Dennoch können die unmittelbaren postoperativen Begleiterscheinungen für die Patienten sehr belastend sein. Hier erwiesen sich die Schmerzsymptomatik und die postoperative Erschöpfung in Hinsicht auf eine ambulante Vorgehensweise als wesentlich limitierende Faktoren. Im Untersuchungszeitraum konnte beobachtet werden, dass postoperativ nur 20% der Patienten einer ambulanten Operation zustimmen würden. 74% der Patienten konnten sich dennoch bereits im Laufe des 1. postoperativen Tages als entlassungsfähig einstufen. Aus der Analyse ergibt sich, dass eine Reduktion der Hospitalisationszeit im Falle der elektiven laparoskopischen Cholezystektomie auf eine tagesstationäre Operation möglich und sogar seitens der Patienten gewünscht wird. Die ambulante Durchführung, auch wenn medizinisch in vielen Fällen vertretbar, soll allerdings nur den Patienten angeboten werden, die ein solches Verfahren wünschen und die strengen Selektionskriterien erfüllen.
DOI:10.17192/z2014.0694