Kontrastunterstützte Sonographie bei Lungenembolie : eine retrospektive Studie bei n=55 Patienten

In dieser Studie wurde bei n=55 Patienten mit dem klinischen Verdacht auf eine Lungenembolie (LE) eine kontrastunterstützte Sonographie (CEUS – contrast-enhanced ultrasound) des Thorax durchgeführt. Bei n=35 Patienten wurde eine Lungenembolie durch CT oder Szintigraphie gesichert (Gruppe A). Bei n=9...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Bartelt, Sybille
Beteiligte: Görg, Christian (Prof. Dr. med.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2013
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In dieser Studie wurde bei n=55 Patienten mit dem klinischen Verdacht auf eine Lungenembolie (LE) eine kontrastunterstützte Sonographie (CEUS – contrast-enhanced ultrasound) des Thorax durchgeführt. Bei n=35 Patienten wurde eine Lungenembolie durch CT oder Szintigraphie gesichert (Gruppe A). Bei n=9 Patienten lag eine tiefe Beinvenenthrombose (TBVT) ohne Diagnosesicherung einer Lungenembolie vor (Gruppe B). In n=11 Fällen fanden sich bei klinischem Verdacht auf eine Lungenembolie sonographische Befunde am Thorax ohne Diagnosesicherung und ohne Nachweis einer TBVT (Gruppe C). Ziel der Arbeit war es, charakteristische Muster der Lungenembolie in der CEUS anhand einer größeren Fallzahl zu beschreiben und den klinischen Stellenwert verschiedener CEUS-Muster zu ermitteln. Hierzu wurden klinische Aspekte wie z.B. ein vorliegender Pleuraerguss und das „Alter“ der Läsion (Zeitraum zwischen Symptombeginn und CEUS-Untersuchung) mittels einer retrospektiven Datenerhebung anhand der Krankenblätter ermittelt. Anschließend wurden diese Daten mit den Daten aus der CEUS- Untersuchung korreliert und mit Hilfe deskriptiver und vergleichender Statistik ausgewertet. Es lässt sich festhalten, dass sich bei durch Lungenembolie bedingten Läsionen in den meisten Fällen eine verlängerte Anflutungszeit als Hinweis auf eine fehlende bzw. bronchialarterielle Vaskularisation, sowie eine fehlende oder inhomogene Anreicherung des Kontrastmittels in den pulmonalen Läsionen darstellt. Dieses CEUS-Muster fand sich insgesamt bei 73% der Studienpatienten (n=40), in der Gruppe der gesicherten Lungenembolien (A) bei 80% (n=28). Der Vergleich der beiden Gruppen „typisches“ und „atypisches“ CEUS-Muster bei Patienten mit gesicherter Lungenembolie (Gruppe A) ergab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der untersuchten Aspekte (Patientenalter, Alter und Größe der Läsion, vorhandener Pleuraerguss). Pleurale Läsionen >1cm (größter Längsdurchmesser) zeigten in der Gruppe der gesicherten Lungenembolien signifikant häufiger eine vorhandene Vaskularisation in der CEUS als Läsionen <1cm- dieses kann durch die bessere Darstellbarkeit der Läsion an sich bedingt sein. Der Vergleich zwischen bronchialarteriell und pulmonalarteriell vaskularisierten Läsionen (Gruppe A) ergab ein signifikant gehäuftes Vorliegen eines Pleuraergusses bei pulmonalarterieller Vaskularisation. Ein Zusammenhang zwischen Vaskularisationstyp und dem Alter der Läsion konnte nicht nachgewiesen werden.Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass in dieser Arbeit verschiedene Darstellungen der Lungenembolie in der CEUS gezeigt werden konnten. Ein einziges typisches, spezifisches Bild der kontrastunterstützten Sonographie bei Lungenembolie gibt es nicht, vielmehr stellen sich je nach Alter und Ausdehnung des Befundes unterschiedliche Muster dar. Mithilfe der CEUS kann die Differenzierung zu pleuralen Läsionen anderer Genese gelingen, beispielsweise bei Pleuritis oder bei malignen peripheren Läsionen. Weitere Studien mit einer größeren Fallzahl und einem prospektiven Studiendesign wären zur Überprüfung der Ergebnisse erforderlich. Es bleibt festzustellen, dass die kontrastunterstützte Sonographie als zusätzliches, schnell verfügbares und unschädliches diagnostisches Mittel unter bestimmten Voraussetzungen einen Beitrag zur Diagnosestellung einer Lungenembolie leisten kann und sichere Aussagen über die Vaskularisation von Geweben treffen kann.
DOI:10.17192/z2013.0276