Vergleich der hämatopoetischen Rekonstitution und der Supportivtherapie nach erster und zweiter Hochdosischemotherapie und autologer Blutstammzelltransplantation bei Patienten mit Multiplem Myelom

In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 44 Patienten (19 Frauen, 25 Männer) retrospektiv analysiert, die an einem MM erkrankt waren und die mit einer Tandem-HDCT gefolgt von einer ASZT behandelt wurden. Hauptaspekte der Arbeit waren der Vergleich der hämatopoetischen Rekonstitution über das...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Prasnikar, Nicole
Beteiligte: Schwella, Nimrod (Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2010
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:In der vorliegenden Arbeit wurden die Daten von 44 Patienten (19 Frauen, 25 Männer) retrospektiv analysiert, die an einem MM erkrankt waren und die mit einer Tandem-HDCT gefolgt von einer ASZT behandelt wurden. Hauptaspekte der Arbeit waren der Vergleich der hämatopoetischen Rekonstitution über das Engraftment der Leukozyten und Thrombozyten sowie der Vergleich hinsichtlich der Dauer des Krankenhausaufenthaltes, der Anzahl der Tage mit Fieber und mit antibiotischer Therapie und der Anzahl der transfundierten Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate in der Posttransplantationsphase nach 1. und 2. HDCT/ASZT. Zum Zeitpunkt der Diagnose betrug das Alter der Patienten im Median 55 Jahre (38-65). Die meisten Patienten (72%) erhielten zur Induktion eine Kombinationschemotherapie mit Vincristin, Adriamycin und Dexamethason (VAD). Der Zeitabschnitt von der Diagnosestellung bis zur Mobilisation der peripheren Blutstammzellen belief sich im Median auf 6 Monate (1,2-52). Zur Mobilisation erhielten die meisten Patienten (64%) Cyclophosphamid in einer medianen Dosis von 2,0 g/m2 (0,4-4,0) plus G-CSF. Mittels Leukapherese wurden 12 Tage (9-18) nach Beginn der Mobilisation im Median 8,8 x 106 CD34+ Zellen/kg (3,1-34,0 x 106) gesammelt. Nach der 1. HDCT wurden im Median 5,2 x 106 CD34+ Zellen/kg (2,5-25,0 x 106) und nach der 2. HDCT im Median 4,6 x 106 CD34+ Zellen/kg (1,0-17,4 x 106) reinjiziert. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen dem 1. und 2. Zyklus HDCT/ASZT hinsichtlich des Engraftments der Leukozyten >1000/µl im Median an Tag 13 (8-24) vs. Tag 12 (9-39) und des Engraftments der Thrombozyten >20000/µl im Median an Tag 13 (8-26) vs. Tag 14 (8-22) eruiert. Die mediane Anzahl der transfundierten Erythrozytenkonzentrate betrug 2 (0-8) nach der 1. HDCT/ASZT im Vergleich zu 0 (0-12) nach der 2. HDCT/ASZT. Der Unterschied war nicht signifikant. Die Anzahl der transfundierten Thrombozytenkonzentrate nach 1. und 2. HDCT/ASZT ergab keinen signifikanten Unterschied: im Median 1 (0-11) vs. 1 (0-12). Im Vergleich der 1. und 2. HDCT/ASZT wurden die Patienten im Median 8 Tage (0-26) vs. 7 Tage (0-47) antibiotisch behandelt, dieser Unter-schied war nicht signifikant. Zwischen beiden Gruppen gab es auch keinen signifikanten Unterschied hinsichtlich der medianen Dauer des Krankenhausaufenthaltes: 21 Tage (16-30) vs. 21 Tage (12-47). Zusammenfassend ergibt der Vergleich der Zeit bis zur hämatopoetischen Rekonstitution und des Aufwands supportivtherapeutischer Maßnahmen und der Dauer des stationären Posttransplantationsaufenthaltes zwischen der ersten und zweiten HDCT/ASZT keine signifikanten Unterschiede. Somit ist auch der 2. Zyklus der Tandem-Transplantation bei Patienten mit MM ohne signifikante Toxizität sicher durchzuführen.
DOI:10.17192/z2010.0684