Hypochondriespezifische Wahrnehmungsverzerrung

Theoretischer Hintergrund: Kognitiv-behaviorale Theorien zur Entstehung und Aufrechterhal-tung der Hypochondrie gehen davon aus, dass Patienten mit Hypochondrie eine erhöhte Aufmerksamkeit für krankheitsbezogene Informationen haben. Die vorliegende Studie streb-te an, diese Hypothese mit Hilfe eines...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Gottschalk, Anja
Beteiligte: Rief, Winfried (Prof. Dr.) (BetreuerIn (Doktorarbeit))
Format: Dissertation
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2008
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Theoretischer Hintergrund: Kognitiv-behaviorale Theorien zur Entstehung und Aufrechterhal-tung der Hypochondrie gehen davon aus, dass Patienten mit Hypochondrie eine erhöhte Aufmerksamkeit für krankheitsbezogene Informationen haben. Die vorliegende Studie streb-te an, diese Hypothese mit Hilfe eines modifizierten Strooptests zu überprüfen. Methode: 81 stationär behandelte Patienten und 19 gesunde Kontrollpersonen wurden un-tersucht. Bei 25 Patienten wurde eine Hypochondrie diagnostiziert, 20 weitere Patienten be-richteten subklinisch erhöhte Krankheitsangst, während bei den restlichen 36 als Teil der klinischen Kontrollgruppe keine Hypochondrie, jedoch eine vergleichbare psychische Komor-bidität bestand. Im Rahmen eines modifizierten Stroop-Interferenztests wurden allen Pro-banden sowohl krankheitsbezogene als auch neutrale Begriffe präsentiert. Ergebnisse: Es fanden sich Zusammenhänge zwischen den Reaktionszeiten im Strooptest und dem Alter der Probanden, jedoch keine spezifischen Effekte, d.h. keine Gruppenunter-schiede und keine Unterschiede zwischen den Wortgruppen. In der Teilstichprobe, der zuerst die neutralen Begriffe präsentiert wurden, fanden sich außerdem Zusammenhänge zwischen der bestehenden Psychopathologie und den Reaktionszeiten für beide Wortgruppen. Diskussion: Trotz methodischer Einschränkungen deuten die Ergebnisse dieser Studie darauf hin, dass Aufmerksamkeitsprozesse bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Krank-heitsangst möglicherweise eine geringere Rolle spielen, als bislang angenommen.
Umfang:128 Seiten
DOI:10.17192/z2009.0063