Vergleich der Messwerte der ultrasonometrischen Messung am Os Calcaneus von Patientinnen mit primärem MammaKarzinom und gesunden gleichaltrigen Frauen

Hintergrund Aktuelle klinische Studien zeigen die Möglichkeit eines inversen Zusammenhanges zwischen der Erkrankung an einem Mammakarzinom und Osteoporose. Der verbindende Faktor liegt möglicherweise im Östrogen- Stoffwechsel. Der postmenopausale Östrogenverlust ist der wichtigste Risikofaktor...

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Main Author: Ziller, May
Contributors: Hadji, Peyman (Prof.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2008
Subjects:
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Description
Summary:Hintergrund Aktuelle klinische Studien zeigen die Möglichkeit eines inversen Zusammenhanges zwischen der Erkrankung an einem Mammakarzinom und Osteoporose. Der verbindende Faktor liegt möglicherweise im Östrogen- Stoffwechsel. Der postmenopausale Östrogenverlust ist der wichtigste Risikofaktor der primären Osteoporose der Frau, während die kumulative Östrogenexpositionszeit ein Risikofaktor für die Erkrankung an einem Mammakarzinom ist. Ob sich diese inverse Beziehung in den Messwerten der quantitativen Ultrasonometrie (QUS) widerspiegelt ist bis dato nicht untersucht worden. Des Weiteren untersuchten wir zusätzliche Tumoreigenschaften wie TNM Status, Grading und Rezeptorstatus um einen möglichen Zusammenhang zwischen Östrogenen, Mammakarzinom und Messwerten der quantitativen Ultrasonometrie zu finden. Material und Methoden Die Datenerhebung erfolgte im Rahmen einer Querschnittsstudie und daraus durchgeführter matched per Analyse. Insgesamt wurden 2492 Frauen (Mittleres Alter ±SD, 54.4 ±10.3 Jahre) untersucht. Frauen mit Knochenstoffwechsel beeinflussenden Erkrankungen oder Knochenstoffwechsel beeinflussenden Medikamenten, außer einer HRT wurden von der Untersuchung ausgeschlossen. Die erhobenen Parameter der QUS Messung, Schallleitungsgeschwindigkeit (Speed of Sound, SOS), Breitbandultraschallabschwächung (Broadband Ultrasound Attenuation, BUA) und der gerätespezifische Stiffness Index (SI), wurden innerhalb der beiden Kollektive Mammakarzinom Patientinnen und gesunde Kontrollpatientinnen verglichen. Aufgrund starker Gruppenunterschiede zwischen beiden Kollektiven im Bezug auf die Variablen Alter, Größe, Gewicht, Body Mass Index, Östrogenexpositionszeit, Menopausenstatus, HRT und Stillzeit wurde eine matched pair Analyse durchgeführt. Ergebnisse Die Frauen mit einem Mammakarzinom waren in der Gesamtpopulation signifikant älter, schwerer und hatten einen höheren Body Mass Index als das Gesamtkollektiv der gesunden Frauen. Sie hatten mehrere Geburten pro Frau und eine längere Stillzeit, des Weiteren waren die Mammakarzinom Patientinnen älter zum Zeitpunkt der Menopause als die gesunden Vergleichspatientinnen. Dazu zeigte sich in den erhobenen Messwerten ein signifikant höherer Wert der Ultraschallleitungsgeschwindigkeit (SOS), des zscores und des Stiffness Index (SI). Nach matched pair Analyse konnte dieses für die SOS, den SI und den t- und z-score nachgewiesen werden (p<0.001). Die multiple lineare Regressionsanalyse ergab bei den Mammakarzinom Patientinnen im gematchten Kollektiv einen signifikant höheren SOS- Wert und SI Wert (p<0.001), höheres Körpergewicht (p<0.05) und eine längere Stilldauer (p<0.05). Während osteoporosebedingte Frakturen erniedrigt waren (p<0.001). Im Anschluss an die Berechnungen wurden die Messwerte der Patientinnen und der gesunden Kontrollen in Quartilen eingeteilt und die odds ratio innerhalb dieser Messwerte der QUS im Bezug auf die Erkrankung an einem Mammakarzinom berechnet (95% confidenz intervall). Es zeigte sich eine Erhöhung der Mammakarzinom Fälle vom zweiten zum vierten Quartil bei den Variablen SOS, SI und t-score. SOS 2.5 (1.4-4.3), 3.1 (1.8-5.3) und 4.7 (2.7-8.2), SI 1,8 (1,1-3,1), 2,3 (1,3- 3,9) und 2.9 (1.7-5.0), t-score 1.9 (1.1-3.2), 2.3 (1.3-3.9) und 2.9 (1.7-5.0). Schlussfolgerung Die Messwerte Schallleitungsgeschwindigkeit (SOS), Stiffness Index (SI) und t-und z-score der quantitativen Ultrasonometrie sind bei Frauen mit primärem Mammakarzinom auch nach matched pair Analyse signifikant höher als bei gesunden Vergleichs-Patientinnen. Dieser Zusammenhang wurde auch mittels multipler linearer Regressionsanalyse gezeigt. Dabei ergaben die zusätzlich erhobenen anamnestischen Daten wie Tumoreigenschaften (Rezeptoren, TNM, Grading) keinen signifikanten Zusammenhang, wobei hier die Fallzahlen in den einzelnen Subgruppen zu unterschiedlich und im Einzelfall zu gering für eine definitive Aussage waren. Nach Einteilung in Quartilen ergab die Berechnung der odds ratios bei den Messwerten SOS, SI und t-score eine größere Anzahl an Mammakarzinomfällen bei Frauen mit höheren Messwerten als in der Gruppe mit den niedrigsten Werten. Prospektive Studien mit höheren Fallzahlen sind notwendig um diesen Zusammenhang zu bestätigen. Die Zukunftsvision, die Messmethode als Screening-Verfahren für ein Mammakarzinom zu verwenden kann derzeit nicht empfohlen werden, da die Datendichte gering ist und Sensitivität (81%) und Spezifität ( 58 %) dafür zu gering sind. Bezüglich der Tumoreigenschaften wäre eine Datenerhebung mit einer höheren Fallzahl und einem ausgeglichenen Verhältnis innerhalb der einzelnen Untergruppen wünschenswert. Der grundlegende Mechanismus des gefundenen Zusammenhanges der erhobenen Messwerte und einer Erkrankung an einem Mammakarzinom konnte hier nicht gezeigt werden. Auch muss postuliert werden dass es weitere Einflussgrößen außer den kontrollierten Größen der Reproduktion, exogenem und endogener Östrogenexposition gibt.
Physical Description:130 Pages
DOI:10.17192/z2008.0338