Überlieferungsbildung mit Geodaten : Überlegungen zur Bewertung von digitalen und analogen Unterlagen der Raumordnung und Landesplanung der SGD Nord in Koblenz : Transferarbeit des 55. wissenschaftlichen Lehrgangs an der Archivschule Marburg

Seit fast zwanzig Jahren diskutieren Archivare die Bewertung und Archivierung von Geodaten, also Daten mit Raumbezug, die vermehrt in digitaler Form vorliegen. Während die rechtlich relevanten Katasterunterlagen und Geobasisdaten der Vermessungsverwaltungen anfangs im Mittelpunkt standen, wendet sic...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:E-Papers der Archivschule Marburg – Hochschule für Archivwissenschaft (Band 25)
1. Verfasser: Schneider, Sabine
Format: Arbeit
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2023
Schlagworte:
Online Zugang:PDF-Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Seit fast zwanzig Jahren diskutieren Archivare die Bewertung und Archivierung von Geodaten, also Daten mit Raumbezug, die vermehrt in digitaler Form vorliegen. Während die rechtlich relevanten Katasterunterlagen und Geobasisdaten der Vermessungsverwaltungen anfangs im Mittelpunkt standen, wendet sich die Aufmerksamkeit nun auch den Geofachdaten zu. Dabei handelt es sich um Geodaten, die im Rahmen der Verwaltungsarbeit entstehen und in Geoinformationssystemen (GIS) – datenbankbasierten Fachverfahren zur kartographischen Darstellung und Auswertung der Geodaten – gespeichert werden. Im Gegensatz zu analogen Karten können Geodaten mithilfe von Methoden der Digital Humanities, die unter Geisteswissenschaftlern immer häufiger zum Einsatz kommen, auf vielfältigere Art und Weise ausgewertet werden und auch bei komplexen statistischen Fragen der Sozial-, Wirtschafts- oder Umweltgeschichte relevant sein. Ein GIS soll auch im Zentrum dieser Arbeit stehen: ROK 25 ist ein Rauminformationssystem, das im Referat 41 für Raumordnung und Landesplanung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) in Koblenz geführt wird, dessen Nutzung aber über das Internet allen Landesbehörden offensteht. Kreise und kreisfreie Städte sind als untere Planungsbehörden zudem editierberechtigt und können Daten über die von ihnen durchgeführten Verfahren selbstständig aktualisieren. ROK 25 wäre das bislang komplexeste Fachverfahren, das vom Landeshauptarchiv Koblenz (LHA) übernommen werden könnte. Die vorliegende Arbeit soll die Grundlagen dafür legen und den Einstieg in die zunächst komplex erscheinende Archivierung von Geodaten erleichtern. Im Mittelpunkt stehen einerseits das Fachverfahren selbst mit seinen Geodaten sowie konzeptionelle archivfachliche Überlegungen zur Überlieferungsbildung und Bewertung der Geodaten wie auch der Komplementärüberlieferung. Bei fünf Behördenbesuchen im Januar 2022 wurden Informationen über die Arbeit und Aktenführung des Referats 41, die Durchführung von Raumordnungsverfahren (Raumordnungsverfahren) im Allgemeinen, die Zusammensetzung der Geodaten und die Funktionsweise von ROK 25 gesammelt, worauf das zu erstellende Bewertungskonzept aufbauen kann. Dementsprechend ist die Transferarbeit in drei Hauptkapitel untergliedert: Die einführenden Grundlagenabschnitte sollen einen knappen technischen Überblick über Geodaten liefern sowie die Verwaltungspraxis in der Raumordnung und Landesplanung skizzieren. Im zweiten Teil steht die Anwendung von ROK 25 in der Verwaltungsarbeit im Mittelpunkt, während im dritten Kapitel der Umgang mit Geodaten aus archivischer Sicht thematisiert und konkrete Bewertungsvorschläge entwickelt werden sollen. Auch die rechtlichen Aspekte der Übernahme eines Fachverfahrens mit durchmischten Provenienzen sollen am Beispiel ROK 25 angesprochen werden, da in der Datenbank sowohl Daten von Kommunen als auch der SGD Nord als staatlicher Stelle enthalten sind. Aufgrund des vorgegebenen eingeschränkten Umfangs einer Transferarbeit wird auf technische Fragen der digitalen Langzeitarchivierung und Nutzung elektronischer Unterlagen weitgehend verzichtet.
DOI:10.17192/es2023.0180