"Ich weiß ja EH noch nich was auf mich zukommt" Wissen und Nicht-Wissen in Schwangerenberatungsgesprächen

Wie in Ärzt*innen-Patient*innen-Gesprächen sind auch in geburtsvorbereitenden Gesprächen zwischen Hebammen bzw. Ärzt*innen und Schwangeren Aspekte der Wissensanzeige und -aushandlung sowie eine interaktive Etablierung von common ground von Bedeutung. Wenngleich in der Regel nicht die Behandlung eine...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie
1. Verfasser: Völker, Ina
Format: Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Philipps-Universität Marburg 2024
Online Zugang:Online Zugang
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Beschreibung
Zusammenfassung:Wie in Ärzt*innen-Patient*innen-Gesprächen sind auch in geburtsvorbereitenden Gesprächen zwischen Hebammen bzw. Ärzt*innen und Schwangeren Aspekte der Wissensanzeige und -aushandlung sowie eine interaktive Etablierung von common ground von Bedeutung. Wenngleich in der Regel nicht die Behandlung einer Erkrankung, sondern die Geburtsvorbereitung im Fokus steht, müssen die Interagierenden einander in solchen Gesprächen dennoch aufzeigen, über welches Wissen sie verfügen bzw. in welchem Bereich sie Wissensdefizite aufweisen. Dadurch können sie nicht nur die Relevanz bzw. Irrelevanz der Thematisierung bestimmter Informationen indizieren oder sich epistemisch positionieren, sondern zugleich eine optimale Vorbereitung beidseitig informierter Akteur*innen auf die Geburt sicherstellen. Der Beitrag untersucht die verschiedenen Verfahren der Anzeige von Wissen und Nicht-Wissen in geburtsvorbereitenden Gesprächen und zeigt diverse Funktionen dieser Wissensanzeigen auf. As in doctor-patient conversations, aspects of knowledge display or negotiation and the interactive establishment of common ground are also important in prenatal conversations between midwives or gynaecologists and pregnant women. While the focus in such conversations is typically not on treating an illness but on preparing for childbirth, the interactants must still indicate to each other what knowledge they possess or where they have knowledge deficits. This allows them not only to indicate the relevance or irrelevance of the thematization of certain information or to position themselves epistemically, but also ensures optimal preparation of mutually informed actors for the birth. This article examines the various procedures of displaying knowledge and non-knowledge in prenatal preparation conversations and highlights the diverse functions of these displays of knowledge.
DOI:10.17192/obst.2024.102.8641