Kosog, Herbert: Die Juden von Roth. Leicht gekürzte und um eine Nachbemerkung von Dietmar Haubfleisch erw. Fassung des zuerst in: Heimatwelt. Aus Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. von der Gemeindeverwaltung Weimar, 5. Heft, Weimar 1979, S. 11-21 erschienenen Aufsatzes. Marburg 1998: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1998/0012.html



Die Juden von Roth

Von Herbert Kosog

Leicht gekürzte und um eine Nachbemerkung von Dietmar Haubfleisch erw. Fassung des zuerst in: Heimatwelt. Aus Vergangenheit und Gegenwart, hrsg. von der Gemeindeverwaltung Weimar, 5. Heft, Weimar 1979, S. 11-21 erschienenen Aufsatzes

Im August 1942 erhielt der Bürgermeister von Roth eine Mahnung wegen der bisher noch nicht erfolgten Abgangsmeldung der zu evakuierenden Juden. Es handelte sich um die dritte Zwangsmaßnahme im Landkreis Marburg. Ihr fielen die restlichen Juden von Roth zum Opfer, nämlich die Familien Lilienfeld, Stern und Weiler mit insgesamt 10 Personen, unter denen sich 2 Kinder befanden. Hermann Levi Israel war dem Abtransport durch seinen kurz zuvor eingetretenen Tod entgangen. Die Wohnungen wurden abgeschlossen, die Schlüssel von dem Bürgermeister in Verwahrung genommen. Die Evakuierung erfolgte durch die Gestapo.

Am 6. September, kurz vor 9 Uhr früh, bestiegen die Zwangsausgesiedelten in Niederwalgern den Zug, um im Marburger Hauptbahnhof dem Sammeltransport zugeteilt zu werden, der die Unglücklichen in das Konzentrationslager Theresienstadt überführte. Damit war eine mehrhundertjährige Geschichte des Judentums unseres Raumes gewaltsam zu Ende gegangen.

Die ersten Nachrichten über die Anwesenheit von Juden im "Eigen" stammen aus dem Jahr 1611. Am 1. März d.J. befahlen die Schenken zu Schweinsberg dem Schultheißen Philip Kottwitz in Roth, die Juden des Eigens zu sich zu bestellen und ihnen zu befehlen, sofern sie weiter unter dem schenkischen Schutz wohnen wollten, die christlichen Gottesdienste zu den Festzeiten zu besuchen und die "Predigten vnsers wahren christlichen glaubens anzuhören". Sollten sie sich weigern, müßten sie das Land verlassen. Darauf sandten die Juden des Eigens, mit denen von Schweinsberg zusammen, eine Bittschrift an die Junker, sie nicht zu beschweren und in ihrem Glauben zu lassen, wie es auf allen kaiserlichen Reichstagen "Babthisthen, Lutherischen vnd Hebrenischen" beurkundet worden wäre.

Erst durch das Gesetz vom 29. Oktober 1833 erhielten die Juden die volle Gleichstellung mit den Christen, Rechte und Pflichten betreffend. Bis zum Jahre 1818 mußten sie, falls sie sich in einem Ort niederlassen wollten, um Ausstellung eines Schutzbriefes durch die Standesherrschaft, also durch die Schenken, bemühen und nach Genehmigung der Aufnahme das jährliche Schutzgeld, eine Judensteuer, bezahlen.

Dieses Recht war den Schenken am 27. Januar 1332 durch den Kaiser Ludwig zugestanden worden. Es wurde ihnen jedoch im 18. Jahrhundert durch die hessische Landesherrschaft streitig gemacht.Dagegen erhoben die Schenken Einspruch. Am 17. Juli 1713 wurde durch den kaiserlichen Notar Johannes Wilhelmus Hentzerling ein Instrument aufgesetzt. Dieses erhärtete durch Zeugenvernehmung die Stellung der Juden im Eigen. Die Vernehmung der Zeugen erfolgte im Beisein des schenkischen Gesamtschultheißen "zum Rothgen", Johann Bindewald, und der vereidigten Bewohner von Roth Johannes Eidam und Ludwig Erlemann in der Oberstube des über der Lahn neben der Mühle gelegenen Wirtshauses. Die betagten Zeugen, nämlich Ruppert Damm, Gerichtsschöpf zu Allna, Johannes Merten, Gerichtsschöpf zu Elnhausen, Johannes Wentz, Einwohner zu Oberweimar, Georg Wentz und Hans Greyff, Gerichtsschöpfen zu Röthgen sagten übereinstimmend aus, daß die Schenken, soweit sie denken könnten, allein das Recht der Aufnahme und der Einziehung des Schutzgeldes besessen hätten. Wenn die Juden nun doppelte Zahlungen zu leisten hätten, würden sie wohl das Land verlassen müssen.

Der Streit zwischen dem Fiskus und den Schenken zog sich jahrelang hin. Am 26. November 1779 endlich kam es zu einem Vergleich. Danach durften die Schenken keinen Schutzbrief ausstellen und kein Schutzgeld verlangen, bevor der betreffende Jude nicht den von der Landesherrschaft ausgestellten Schutzbrief vorgezeigt hätte. Auf der anderen Seite durfte aber den Schenken "kein untüchtiger oder unanständiger Jude" aufgedrängt werden. Das Schutzgeld für beide Herrschaften belief sich auf je 2 - 6 Goldgulden jährlich. Verarmten Juden wurde gelegentlich auf Antrag die Zahlung erlassen.

Erst vom Jahre 1674 an waren Namen in unserem Raum wohnhaft gewesener Juden aufzufinden. Das älteste Zeugnis dafür stammt allerdings nicht aus dem Eigen, sondern aus Niederweimar. Es handelte sich um die "bettelarme" Familie des Juden Jacob. 1698 wird in Roth Simon Abraham erwähnt. 4 Jahre später erscheint in Allna die Familie Meyer. Argenstein und Oberweimar beherbergten ebenfalls schon frühzeitig jüdischen Familien. 1729 lebten in Roth 13 Schutzjuden, und um 1736 im gesamten Schenkisch Eigen 57 Personen jüdischen Glaubens. Ein Jahr später erhob die Gemeinde Roth Vorstellung "wegen der bey ihnen hauffen weiß eingeschlichenen Juden". Im Dorf lebten bereits 11 Familien mit 55 Angehörigen. Die Juden würden sich so stark vermehren, "daß beynahe so Viele wie Christen" im Ort wären. Wenn es so weiter ginge, würden die letzteren bald ruiniert sein. Die Gemeinde bat daher den Schwedenkönig und den Landgrafen zu Hessen-Kassel, Friedrich I., die keinen herrschaftlichen Schutz besitzenden Juden "bis auf eine leidliche Zahl" des Landes zu verweisen.

Ein Beweis für die Kinderfreundlichkeit der Judengemeinde lieferten die Eintragungen in das Geburtenregister. In der Zeit von 1824 bis 1847 wurden allein in Roth 139 jüdische Geburten registriert.

Über die im Eigen und Reizberg ansässig gewesenen Juden liegen laut Unterlagen im Staatsarchiv Marburg zahlreiche statistische und namentliche Aufstellungen vor. Die letzteren anzuführen, würde den Rahmen der Abhandlung sprengen. Es muß daher eine Beschränkung auf zahlenmäßigeAngaben vorgenommen werden:


1611 Juden in Roth anwesend, aber Anzahl unbekannt
1698 5 (Niederweimar 1674: 4; Argenstein 1690: 1)
1700 6 (Allna 1702: 5)
1710 34 (Allna 1710: 7; Argenstein 1710: 8)
1737 55 (Argenstein 1732: 2)
1825 35 (Oberweimar 1825: 5)
1852 33 (Oberweimar 1852: 4)
1861 43 (Synagogengemeinde Roth, mit Fronhausen und Lohra: 101, von den 5 Synagogengemeinden im Kreis Marburg, nach der Stadt Marburg die zweitstärkste; Oberweimar: 1; 3 Familien - Höxter, Bergenstein oder Birkenstein und Stern - werden bis zum Jahre 1939 in mehreren Generationen, seit 1825 in Roth nachweisbar, vertreten. Von ihnen stellten Mitglieder der Familie Höxter mehrmals den Gemeindeältesten)
1900 45
1933 31
1937 21
1940 12
1941 11 (dazu 20 aus Neustadt zugewiesene Juden)
1942 10 (im August deportiert)

Während die Juden von Fronhausen zum großen Teil zu den Begüterten zählten, lebten die meisten Juden in Roth in ärmlichen Verhältnissen. Im 18. Jahrhundert strickten die Judenweiber Strümpfe und verkauften sie. Einige lebten vom Betteln. Verbreitet war der unkonzessionierte Nothandel und der feilschende Viehhandel. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts versuchte die Behörde, die Juden dem Ackerbau und einem achtbaren Gewerbe zuzuführen. Ein Erfolg dieser Bemühungen war bei den Jugendlichen nur sehr allmählich zu spüren. Metzgerei und Handel mit Vieh, Fellen oder Getreide waren am meisten verbreitet. Andere hausierten auf Märkten mit Kleinwaren, auch von Haus zu Haus. Durch Fleiß und kaufmännisches Geschick erwarben einige Juden auch bescheidenen Grundbesitz.

Auf Grund einer kurfürstlichen Verordnung vom 30. Dezember 1823, die gemeinheitlichen Verhältnisse der Israeliten betreffend, fand für Roth, Fronhausen und Lohra die Zusammenlegung zu einer Synagogengemeinde, mit Sitz und Bethaus (Synagoge) in Roth, unter der Leitung eines Gemeindeältesten statt. Aus einer Klage der Ehefrau des Marburger Kaufmanns Aron Lucas gegen die israelitische Gemeinde Roth wegen angeblich widerrechtlich abgeforderter Klassensteuer geht hervor, daß zu dieser Zeit die Synagogengemeinde Roth nicht nur diese selbst, Fronhausen und Lohra, sondern auch die von Marburg und Ockershausen umfaßte. Dieser Zustand dauerte allerdings nur einige Jahre, etwa von 1850 - 53. Dann trennten sich Marburg und Ockershausen wieder von Roth. Eine Neuorganisation fand 1880 statt. Von da an bildeten Roth einerseits und Fronhausen/Lohra andererseits selbständige Synagogengemeinden.

Die kultischen Einrichtungen der jüdischen Gemeinde zu Roth bestanden aus einer Synagoge mit angebautem Bad, einer Religionsschule und einem eigenen Friedhof.


Die Synagoge zu Roth

1823 erließ der Kurfürst Wilhelm II. eine Verordnung über die gemeinheitlichen Verhältnisse der Israeliten. Darin waren auch Bestimmungen über die Ordnung in den Synagogen vorhanden. Auf sie mußte immer wieder hingewiesen werden, weil es öfter unter den Gemeindemitgliedern zu Lärm und Streitereien im Gottesdienst kam. Rabbiner und Gemeindeälteste waren befugt, zur Aufrechterhaltung der Ordnung Strafen bis zu 3 Pfund Wachs zu verhängen, die bei Unvermögenheit des Bestraften in eine Gefängnisstrafe umgewandelt werden konnten.

Vom Jahre 1883 liegt ein Inventarbericht vor. Danach gehörten zur inneren Ausstattung der Synagoge: 2 Thoras (Gesetzbücher) mit Umhängemänteln, 4 Vorhänge des Thoraschrankes, 2 Altardecken, 2 Steh- und 2 Hängeleuchter, 5 kleine Wandleuchter, 2 Gebetbücher, 1 Posaune (sie gehörte zur Ausgestaltung des Gottesdienstes am Neujahrstage und an den Bußtagen), das Buch Esther, auf Pergament geschrieben.

Die "Synagogengemeinde Roth" besaß auch ein eigenes Siegel. Es zeigte unter dem Text zwei gekreuzte Zweige.

Für den Vorbeter im Gottesdienst am Versöhnungstage, Jessel Ziegelstein, waren in der Rechnung 30 Mark eingesetzt. Der Landrat monierte die Höhe der Rechnung. Synagogenältester Höxter erklärte aber, daß die Aufgaben des Vorbeters nicht jeder bewältigen könnte. Der Mann müßte nicht nur religiös und fähig sein, einen untadeligen Lebenswandel führen, sondern auch an diesem Tage von früh 6 Uhr bis abends 6 Uhr, abgesehen von einer kleinen Pause, ununterbrochen beten und singen.

Im Herbst 1832 wurde die an die Wohnung des Israeliten Marcus Wescher angebaute Synagoge eingeäschert. Der Wiederaufbau und die Neueinrichtung gestalteten sich wegen der Uneinigkeit über die Kostenregelung zwischen Roth und Fronhausen/Lohra schwierig. Fronhausen verlangte den Neuaufbau in ihrem Dorf, wogegen Roth argumentierte, daß die Synagoge immer daselbst gestanden hätte. Es drohte die Trennung der Gemeinde. Schließlich kam es aber doch zum Bau in Roth. Die Gesamtkosten betrugen 510 Rthlr. 11 alb. 6 2/3 kr.. Bei dem Gemeindeeinnehmer Heuser (Ruppert) von Niederweimar wurde ein Kapital von 400 Rthlrn. Aufgenommen. Noch während der Bauarbeiten stellten die Fronhäuser erneut den Antrag auf Trennung. Die Rother Juden protestierten energisch, die Synagoge wäre fast fertig, allein aber könnten sie die Kosten nicht aufbringen. Der Kreisrat lehnte die Trennung wegen der geringen Zahl der Synagogenmitglieder in den einzelnen Orten ab.

Wegen der neu aufgenommenen Schuld kam es 1858 zu neuen Schwierigkeiten. Heuser hatte das Kapital der Witwe des Anschel Löwenstein zu Fronhausen cediert, d.h. die Schuld abgetreten. Die Frau ließ nun das Geld durch Lion Seligmann zu Fronhausen von der Synagogengemeinde Roth einklagen. Schließlich kam es zum Vergleich. Lion verzichtete auf die aufgelaufenen Zinsen, die Gemeinde hatte aber das gesamte Kapital auf einmal abgetragen. - Die Synagoge wurde zwar fertiggestellt, war aber bereits 1873 baufällig, wurde daher mehrmals repariert.

Die Judenprogrome der Nationalsozialisten machten auch vor der Synagoge zu Roth nicht halt. In der "Kristallnacht" vom 8./9. November 1938 wurden von auswärtigen, judenfeindlichen Kräften die Fenster des Gebäudes eingeworfen und die Inneneinrichtung zerstört. Von den 12 Synagogen des Landkreises Marburg wurden in der schicksalsschweren Nacht 3 total zerstört, abgesehen von der Synagoge zu Marburg selbst. Während also die Synagoge zu Roth zu den besonders in Mitleidenschaft gezogenen Gebäuden gehörte, wurde an den Judenhäusern und deren Bewohnern keine Gewalttaten verübt.

Die durch die Zerstörung verursachten Aufräumungskosten von 30 RM verpflichtet sich der Gemeindeälteste Hermann Israel Höchster von dem Kaufgeld der Synagoge an die Gemeindekasse zu erstatten. Am 9. Februar 1939 verkaufte die jüdische Gemeinde die Synagoge mit dem Badehaus an Schreinermeister Paul Hormel und Landwirt Konrad Eidam. Beide einigten sich über die Verteilung des Besitzes. Das Gebäude diente 1949 als Aufbewahrungsraum für Bretter.


Die jüdische Religionsschule

Bereits um das Ende des 17. Jahrhunderts muß in Roth eine jüdische Schule bestanden haben; denn 1738 bat der Judenlehrer in Roth, Simon Abraham, 86 Jahre alt, für sich und seine Frau um Schutz ohne Schutzgeldzahlung. Bereits ein Jahrzuvor wurde berichtet, daß beide sich vom Betteln ernähren müßten. Wegen seines Alters und "blöden Gesichts" konnte Abraham das Amt nicht mehr ausüben. Das Gesuch wurde seitens des Schenken und der Landesherrschaft genehmigt.

Über die schulischen Verhältnisse fanden sich bis zum Jahre 1817 keine Nachrichten in den Archiven. Von 1817 - 1818 stand in Roth und Fronhausen - der Unterricht wurde abwechselnd in beiden Orten durchgeführt - der israelitische Lehrer Salomon David aus Röhrenfurt, Kreis Melsungen. Da dieser aber keine Prüfung vorweisen konnte, mußte er wieder entlassen werden. 1819 bescheinigte das Amt Fronhausen, daß von 1818 - 1819 David Beren aus Böhmen in Roth und Fronhausen isr. Schullehrer war. 1822 diente für kurze Zeit Salomon Münster, zuvor in Nordeck gestanden, der isr. Gemeinde als Schullehrer. Da er aber bei der Prüfung "durchaus keine Fähigkeiten zum Lehrer gezeigt hatte", mußte er auf Befehl des Vorstehers aus dem Amte scheiden. Nachdem Salomon David im Darmstädtischen eine Prüfung abgelegt hatte, erfolgte 1824 durch die Synagogengemeinde die erneute Annahme. Weil er sich aber als Vorsänger untauglich erwies, stellte die Gemeinde Juda Katz aus Londorf zusätzlich ein, was wegen der zusätzlichen finanziellen Belastung unter den Gemeindemitgliedern zu starken Protesten führte. Anscheinend waren die Zwistigkeiten Anlaß für die Entlassung des David. 1830 beantragte Seligmann Lion zu Fronhausen, den Samuel Buxbaum aus Niederurf als Privatlehrer für seine Kinder annehmen zu dürfen. Ein Jahr später durfte auf Bitten der Synagogengemeinde Buxbaum den Unterricht in beiden Gemeinden übernehmen. Da die Genehmigung nur für 1 Jahr galt, trat 1832 Samuel Goldschmidt aus Wolfhagen das Amt als Religionslehrer an. Auf Grund eines lobenden Urteils des Kreisrates Hille wurde die Lehrererlaubnis bis 1834 verlängert. G. durfte weder ein Gewerbe oder Handel ausüben, noch sich verheiraten. Da aber Goldschmidt trotz Mahnungen keine vorgeschriebene Prüfung ablegte, mußte er entlassen werden.

Verhandlungen, Wolf Plaut aus Reichensachsen als Lehrer und Vorsänger anzunehmen, zogen sich jahrelang hin. Sie scheiterten schließlich wegen Mangels eines Prüfungsnachweises. Erst 1843 zog ein neuer Vorsänger und Lehrer in Roth ein. Er bekam aus der israelitischen Gemeindekasse jährlich 60 Reichsthaler und von den Eltern ein Schulgeld von 5 Silbergroschen für das erste und 3 Sgr. 9hlr. für jedes weitere Kind einer Familie.

Die Kinder wurden reihum in Privathäusern unterrichtet. 1844 bemühte sich Jonas Gabriel, so hieß der aus Neustadt gekommene Lehrer, um die Stellung einer Schulstube, Heizung und Ausstattung. Diese neue Forderung erregte den Unwillen der Gemeinde. Einen besonderen Raum zu schaffen, wäre die Gemeinde nicht verbunden. Auf Grund der Weigerung verließ Gabriel im Oktober 1844 Roth und nahm eine Stelle in Lollar an.

1847 wurde Jacob Kalb, bisher Religionslehrer und Vorsängerin Schwarzenborn, eingestellt. Er erhielt 75 Rthlr. Jahresgehalt, dazu ein freies Schullokal mit Heizung. Das Schulgeld der Eltern floß in die isr. Gemeindekasse, wovon Lokal und Heizung bestritten wurden. Im Laufe seiner Amtszeit übernahm Kalb auch den Elementarunterricht. 1849 bat Kalb um seine Entlassung, da es seine Gesundheit nicht gestatten würde, täglich an drei Orten zu unterrichten. Die Wege wären beschwerlich, die Orte z.T. nur über Äcker zu erreichen. 5 Jahre blieb die Stelle unbesetzt. Trotz aller Bemühungen zeigte kein Kandidat Lust zur Übernahme. Schließlich gelang es, Moses Plaut aus Rauschenberg zu verpflichten, mit Wohnsitz in Fronhausen. Die Gemeindemitglieder von Roth beschwerten sich, daß ihre Kinder die neugegründete Judenschule in Fronhausen besuchen sollten. Sowohl die Rother als auch die Lohraer streikten. Plaut zeigte auch wenig Lust zu seinem Beruf. Auf alle mögliche Weise versuchte er, seine Entlassung zu erzwingen. Sie erfolgt bereits nach halbjährigem Dienst.

Levi Elsasser aus Halsdorf wurde für kurze Zeit sein Nachfolger. Ihm ging schon kein guter Ruf voraus. Er war ein Straffälliger und aus Halsdorf davongelaufen. Auch in Fronhausen liefen bald Klagen über ihn ein. Er würde gegen Anordnungen Widerstand leisten, hätte Holz gestohlen, sich auf offener Straße mit einer Frau geprügelt. In der Synagoge herrschten tolle Zustände. Dort wurde gebrummt, gelacht, und mitgebrachte Maikäfer kurvten durch den Raum. Die Synagoge gliche einem Narrenhaus. Im Sommer 1855 erfolgte die Versetzung des Elsassers nach Schweinsberg.

Bis zur Wiederbesetzung der Stelle besuchten die jüdischen Kinder die christliche Schule. Lediglich sonntags erhielten sie zwei Religionsstunden durch den Marburger isr. Lehrer Isaac Rulf. 1857 wurde die Stelle wieder neu besetzt durch den Schulamtskandidaten Moses Brandes aus Rotenburg, der zuvor in Nieder-Ohmen, Kreis Alsfeld, tätig gewesen war. Ihm ging ein guter Ruf und eine vorzügliche Lehrbefähigung voraus. Sein Gehalt wurde auf 100 Rthlr. und freie Wohnung festgesetzt. Er hatte vom 1. März bis Ende Oktober jeden Tag in Roth und Fronhausen Schule zu halten, in den Wintermonaten jedoch jeweils über den anderen Tag. Falls den Lohraer Kindern der Weg aus Witterungsgründen zu schwer fiele, mußte Brandes dort jeden Sonntag Religionsunterricht halten. Die Bestallung erfolgte zunächst auf 2 Jahre. Wohnsitz war Roth. Anläßlich einer Schulvisitation am 17. Dez. 1858 wurden ihm lobenswerte Leistungen, tadelloser Lebenswandel und gutes Einvernehmen mit der Gemeinde bescheinigt. Die Schülerzahl betrug zu dieser Zeit 20, nämlich 9 in Roth, 7 in Fronhausen, und 4 in Lohra. Der Unterricht erfolgte am Vormittag in Roth, am Nachmittag in Fronhausen. In jedem Ort war ein Schulzimmer gemietet worden. Im Februar 1863 erfolgte die definitive Anstellung. Doch bereits im April des Jahres wurde Brandes nach Halsdorf versetzt. Bis zur Neubesetzung der Stelle erteilte Lehrer Epstein, und nach ihm Wolf Plaut, beide aus Treis/Lumda, Religionsunterricht. 1864 wurde provisorisch auf 2 Jahre Salomon Aschenbrand aus Westerburg verpflichtet. Er erhielt auf sein Gesuch ausnahmsweise die Erlaubnis zum Viehschächten. Er war verheiratet und hatte 3 Kinder. Von ihm wird berichtet, daß er unter"ungewöhnlicher Armut und erschreckender Not" litt. 1866 erfolgte die endgültige Anstellung.

Nach dem Austritt der jüdischen Familien von Fronhausen und Lohra aus der Gesamtgemeinde im Jahre 1881 konnte die israelitische Gemeinde Roth allein die Schule nicht mehr unterhalten und beantragte Aufhebung. Das geschah 1882. Von da an besuchten die jüdischen Kinder die örtliche Volksschule.


Der Judenfriedhof zu Roth

Daß ein solcher bereits im 18. Jahrhundert bestanden hat, beweist die Erwähnung von Judengräbern auf dem Geiersberg anläßlich eines Hutestreites zwischen Roth und Belnhausen. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts kam es zwischen den drei jüdischen Gemeinden zu starken Auseinandersetzungen wegen Kostenbeteiligung an einer Erweiterung des gemeinsamen Friedhofes in Roth, zumal Fronhausen 1873 eine eigene Begräbnisstätte angelegt und bereits mehrere Beerdigungen dort vorgenommen hatte. Über den Ausgang des Streites konnten keine Angaben in den Unterlagen gefunden werden.

Bis zum Jahre 1939 liegen keine Nachrichten vor. Ab diesem Zeitpunkt durften Juden nicht mehr in Roth, sondern nur noch auf dem jüdischen Friedhof zu Marburg beerdigt werden.

Der Rother Friedhof besaß eine Größe von 25 a, wovon 17 belegt und 8 unbelegt waren. Am 28. Oktober 1940 bat der Landrat den Regierungspräsidenten in Kassel, die Schließung des Totenhofes auszusprechen, da keine Beerdigungen mehr stattfänden. Der nicht belegte Teil wäre für Wirtschaftszwecke vorgesehen, da der Amtsarzt des Gesundheitsamtes in Marburg bestätigt hätte, daß keine Bedenken bestünden, den nicht belegten Teil als Ackerland zu verwenden. Der belegte Teil sollte eingezäunt und 30 Jahre lang in seinem gegenwärtigen Zustand belassen werden. Die Säkularisierung, d.h. die Verweltlichung, wurde am 17. Januar 1941 ausgesprochen. Es wurde bestimmt, Grabsteine mit wissenschaftlichem Wert aufzubewahren, die anderen aber fortzuschaffen oder anderweitig zu verwenden.

Im Dezember 1942 wurden von der jüdischen Vereinigung in Frankfurt von dem unbelegten Teil des Totenhofes 16 a an die Anlieger Johann Weimar und Adam Hettche zu gleichen Teilen verkauft. Auf Wunsch eines jüdischen amerikanischen Offiziers war der Friedhof 1945 in Ordnung gebracht worden. Aber bereits einige Jahre später glich er einer Wüstenei. Bei einer 1948 durchgeführten Besichtigung durch die "Jüdische Betreuungsstelle für Stadt- und Landkreis Gießen" als Beauftragte des Wiesbadener Innenministeriums war festgestellt worden, daß zahlreiche Grabsteine umlagen oder ganz fehlten, der Friedhof mit Gestrüpp überwuchert und keine Umzäunung vorhanden waren. Der Bürgermeister wurdeaufgefordert, die Mißstände beseitigen zu lassen. Noch im gleichen Jahr nahm die Grabsteinfirma Hobach, Neukirchen am Knüll, die Instandsetzungsarbeiten für rund 700 DM vor. Eine erneute Besichtigung 1949 ergab 43 in Ordnung befindliche Grabsteine. Weitere Betreuungsarbeiten waren hinfort Sache der Gemeinde Roth. Dafür erhielt sie staatliche Zuschüsse, z. B. 1969 446 DM. Über die Verwendung der zugeteilten Mittel waren jeweils Nachweisungen einzureichen [...].


Der Vernichtung entgangen

Nur wenigen, besser gestellten israelitischen Gliedern der Gemeinde Roth war es gelungen, nach der Überwindung großer Schwierigkeiten und Aufbietung erheblicher finanzieller Opfer durch Auswanderung dem furchtbaren Schicksal der Mehrzahl ihrer Glaubensgenossen zu entrinnen. Soweit feststellbar, konnten auswandern:

1936 Händler Erwin Höchster nach Johannesburg/Südafrika
1937 Händlerin Clara Stern mit ihren zwei Söhnen nach USA
1938 Händler Marcus Roth mit drei Kindern nach USA
Hilda Stern, geb. Bachenheimer, ohne Beruf, nach USA
Toni Roth, geb. Stern, nach USA
1939 Trude Höchster, ohne Beruf, nach England
Nathan Nathan, nach Bolivien
1940 Gustav Israel Wertheim, über Belgien nach Übersee

Reminiszenz

Die Grabstätten auf dem Geiersberg, ein Bündel Gemeindeakten von Roth und zahlreiche, im Gemeindearchiv lagernde jüdische Gebetbücher, von denen die wertvollsten allerdings bereits durch einen Beauftragten der jüdischen Gemeinde Marburg abgeholt wurden, sind noch verbliebene Zeugnisse eines Abschnittes der Ortsgeschichte von Roth, sind noch Erinnerung an Menschen, die in unserer Zeit durch leidvolle, nachtdunkle Straßen geführt wurden.




Nachbemerkung

Von Dietmar Haubfleisch

Der Autor des voranstehenden Beitrages, Herbert Kosog, lebte von 1904 bis 1983 und war von Beruf Lehrer. Nach dem 2. Weltkrieg verschlug es Kosog aus seiner Heimat in Schlesien nach Bernsfeld (im damaligen Kreis Alsfeld und heutigen Vogelsbergkreis). Hier arbeitete er als Lehrer und begann sich neben vielfältigen anderen ehrenamtlichen kulturellen Tätigkeiten intensiv mit der oberhessischen Heimatgeschichte zu beschäftigen. Kosog war Mitarbeiter des Alsfelder Geschichts- und Altertumsvereins, publizierte zahlreiche historische Arbeiten, viele davon in den Mitteilungen des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld. Er war beteiligt am Ordnen einiger Kommunalarchive, so der Archive von Grünberg, Bürstadt, Fritzlar, Bernfeld, Bleienrod, Elpenrod. Zudem arbeitete er mit an der Erstellung der Archivordnung in Groß-Gerau, Michelstadt, Meringshausen und Sachsenhausen (Kreis Arolsen). Nach seiner Pensionierung zog Kosog Ende der 60er Jahre nach Niederweimar. Auch hier beschäftigte er sich intensiv mit der Heimatgeschichte. Er übernahm die Pflege des Gemeindearchivs, sichtete insbes. im Gemeindearchiv und im Staatsarchiv Marburg Quellen zur Geschichte der Gemeinde Weimar und veröffentlichte einige der Ergebnisse seiner Studien im "Mitteilungsblatt der Gemeinde Weimar" bzw. in "Heimatwelt. Aus Vergangenheit und Gegenwart unserer Gemeinde", die von 1977 bis 1997 - bis zum letzten Heft wurden hier Herbert Kosog und Heinrich Ehlich als Bearbeiter genannt - als unregelmäßige Beilage des "Mitteilungsblatts" erschien.

Kosogs im "Mitteilungsblatt der Gemeinde Weimar" bzw. in der "Heimatwelt" erschienene Beiträge, so auch der hier vorliegende über die Geschichte der "Juden von Roth", basieren auf Archivalien, die sich im Archiv der Gemeinde Weimar bzw. im Staatsarchiv Marburg befinden. Mit Blick auf die primär anvisierte Leserschaft, die Einwohner der Gemeinde Weimar, beinhalten Kosogs Beiträge keine Fußnoten und geben auch im Text selbst keine exakten Quellenangaben - was die Überprüfung seiner Angaben bzw. die Nutzung seiner Arbeiten als Ausgangsbasis für eigene Archivarbeiten leider erheblich erschwert.

Doch trotz dieser Problematik und trotz einiger fehlerhafter Detailinformationen sei hier auf die Bedeutung des Beitrages hingewiesen:

1967 schrieb der Marburger Volkskundler Alfred Höck - als vermutlich erste Veröffentlichung zur Geschichte der Juden in Roth - einen kurzen Beitrag in "Hessenland" über den Grabstein von Esther Löwenstein auf dem jüdischen Friedhof von Roth (s. unten). 1971 publizierte Paul Arnsberg in seinem zweibändigen Standardwerk über "Die jüdischen Gemeinden in Hessen" grundlegende Basisangaben zur Geschichte der Rother Juden (s. unten). 1979 - also im gleichen Jahr wie Kosogs Beitrag - nannte Ulrich Reuling in seinem "Historischen Ortslexikon Marburg" (s. unten) einige Basisdaten zum Thema.

In den 80er und vor allem den 90er Jahren folgten dann mehrere Publikationen, in der die Geschichte der Juden von Roth thematisiert wird: insbes. sei hier auf Arbeiten von Barbara Händler-Lachmann - teilweise mit Ulrich Schütt bzw. Harald Händler - (s. unten) und von Thea Altaras (s. unten) hingewiesen; doch diese Arbeiten konzentrieren sich nahezu aussschließlich auf die Geschichte der Juden von 1933 bis 1945 bzw. auf das Schicksal der Synagogen in Hessen seit 1945. Und wenn in den neueren Publikationen auf die Geschichte der Juden in Roth vor 1933 hingewiesen wird, basieren diese Hinweise in der Regel auf dem hier vorliegenden Beitrag von Kosog.

Eine umfassendere auf Archivalien basierende, über Kosogs Beitrag hinausgehende Publikation über die Geschichte der Juden in Roth seit ihren Anfängen ist auch nahezu 20 Jahre nach Kosogs Aufsatz "Die Juden von Roth" ein Desiderat.


Literatur

  1. Zu Herbert Kosog

    Forscher aus Leidenschaft. Herbert Kosog starb im Alter von 79 Jahren, in: Oberhessische Presse, Marburg, vom 22.03.1983; wieder in: Heimatwelt. Aus Vergangenheit und Gegenwart unserer Gemeinde [hrsg. von der Gemeinde Weimar durch Herbert Kosog und Heinrich Ehlich], Weimar, Heft 23.1988, S. 24.

    Zum Gedenken an Herbert Kosog, in: Mitteilungen des Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld, 13. Reihe, Nr. 2: Juli 1983, S. 17f.


  2. Zur Geschichte der Juden von Roth

    ALTARAS, Thea: Synagogen in Hessen - Was geschah seit 1945?, Königstein 1988 (S. 106f. und S. 201 (Foto)).

    ALTARAS, Thea: Das jüdische Rituelle Tauchbad; und: Synagogen in Hessen - Was geschah seit 1945?, Teil II, Königstein 1994 (S. 103).

    ARNSBERG, Paul: Die jüdischen Gemeinden in Hessen, Bd. 2, Frankfurt 1971 (S. 236f.).

    BACHMANN, Ewald: Das Prinzip Hoffnung. Drei ehemalige Synagogen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. In: Spirita. Zeitschrift für Religionswissenschaft, Jg. 3 (1989), Januar-Heft, S. 48-51.

    BERMAN, Gerald S.: Alaska als Zuflucht [für Juden]. In: Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 92 (1987), S. 247-258

    Historisches Ortslexikon Marburg. Ehemaliger Landkreis und kreisfreie Stadt. Berab. von Ulrich REULING (=Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, 3), Marburg 1979 (S. 258f.).

    HÄNDLER-LACHMANN, Barbara / SCHÜTT, Ulrich: "Ich seh se heute noch, wie se da ruff machten." Die Geschichte der jüdischen Familie Ransenberg. In: Landkreis Marburg- Biedenkopf Jahrbuch 1991, Marburg 1991, S. 111-123 (S. 122).

    HÄNDLER-LACHMANN, Barbara / SCHÜTT, Ulrich: "unbekannt verzogen" oder "weggemacht". Schicksale der Juden im alten Landkreis Marburg 1933-1945, Marburg 1992.

    HÄNDLER-LACHMANN, Barbara: Jüdische Friedhöfe und Synagogen. In: Kulturführer Marburg-Biedenkopf. Ausschnitte aus der kulturhistorischen Vielfalt eines Landekreises. Hrsg. vom Kreisausschuß des Landkreises Marburg-Biedenkopf. 2., überarb. Aufl. Marburg 1995, S. 137-145 (S. 142).

    HÄNDLER-LACHMANN, Barbara / HÄNDLER, Harald: Purim, Purim, ihr liebe Leut, wißt ihr was Purim bedeut? Jüdisches Leben im Landkreis Marburg im 20. Jahrhundert, Marburg 1995.

    HÖCK, Alfred: Grabinschrift einer jüdischen Frau. Ein ehrenvoller Nachruf für Esther Löwenstein / Auf dem Friedhof von Roth. In: Hessenland, Jg. 15 (1967), Folge 13, o.S.

    HÖCK, Alfred: Juden im Marburger und Kirchhainer Gebiet nach einer Übersicht aus dem Jahre 1838. In: Heimatjahrbuch 1979. Kreis Marburg-Biedenkopf, Marburg 1978, S. 144-146.

    Sehenswertes Marburg-Biedenkopf. Stand: Januar 1993. Hrsg. vom Fremdenverkehrsverband Marburg-Biedenkopf e.V., Marburg 1993 (S. 24).

    SIEBURG, Dankward: Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Neustadt. In: Landkreis Marburg-Biedenkopf Jahrbuch 1990, Marburg 1990, S. 116-147 (S. 142).

    ZIPPERT, Christian: Erinnerung um der Zukunft willen. Ansprache anläßlich der Übergabe der wiederhergestellten Synagoge in Roth an die Öffentlichkeit am 10. März 1998. Marburg 1998: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1998/0007/welcome.html - auch als: Zippert, Christian: Erinnerung um der Zukunft willen. Ansprache anläßlich der Übergabe der wiederhergestellten Synagoge in Roth an die Öffentlichkeit am 10. März 1998, hrsg. vom Kreisausschuß Kulturamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Marburg 1998; auch in: Eröffnung der ehemaligen Synagoge Roth am 10. März 1998. Pressespiegel - Reden - Ansprachen. Zusammengestellt vom Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V., Weimar 1998, o.S.

    ZIPPERT, Christian: Remembrance for the sake of the future. Speech on the occasion of the opening to the public of the restored synagogue in Roth on 10 March 1998. Marburg 1998: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1998/0008/welcome.html - also as: Zippert, Christian: Remembrance for the sake of the future. Speech on the occasion of the opening to the public of the restored synagogue in Roth on 10 March 1998. Ed. by Kreisausschuß Kulturamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Marburg 1998 .