Religiosität als demographischer Faktor - Ein unterschätzter Zusammenhang?

Authors

  • Michaela Blume
  • Carsten Ramsel
  • Sven Graupner

DOI:

https://doi.org/10.17192/mjr.2007.11.3615

Abstract

In getrennten Diskursen werden derzeit in Wissenschaften und Gesellschaft zwei Themen immer wieder diskutiert: der demographische Wandel und die „Wiederkehr der Religionen“. Der Artikel zeigt anhand von Daten der ALLBUS-Befragung 2002  - aus denen wir ausgewählt und Schaubilder erstellt haben - auf, dass sich beide Phänomene (und eine Reihe weiterer Fragen) klären lassen, wenn der Zusammenhang zwischen Religiosität und Geburtenverhalten berücksichtigt wird.

References

i. Pippa Norris und Ronald Inglehart, „Sacred and Secular“, Cambridge University Press 2004, S. 231
ii. Ebda., S. 233 f.
iii. Ebda., S. 216 f., S. 235, S. 241
iv. Ebda., S. 231
v. Ebda., S. 70. (Religiöse Partizipation in Bildungs- und Sozialschichten), S. 232 (Fertilitätsrate)
vi. N gibt die Anzahl der Befragten an, die diese Frage beantwortet haben.
vii. Vgl. Abbildungen 4 und 5
viii. So etwa Meinhard Miegel in „Epochenwende“, Propyläen 2005, S. 183 ff.
ix. So vergleichen Norris und Inglehart die religiöse Praxis („religious participation“) nach Geburtsjahrgängen und
kommen zu dem Ergebnis, dass starker ein Rückgang religiöser Praxis nur in den postindustriellen Ländern erfolgt
sei, mit Anzeichen einer Trendumkehr etwa seit 1976. Entscheidend für die spätere religiöse Praxis seien die
sozioökonomischen Prägungen der ersten beiden Lebensjahrzehnte („formative years“), was mit unseren
Beobachtungen sehr gut übereinstimmt. Siehe Norris und Inglehart 2004, S. 77 ff., S. 231 f.
x. Thomas Luckmann, „Die unsichtbare Religion“, Suhrkamp 2005
xi. Herwig Birg, „Die Weltbevölkerung“, Beck 2004
Siehe auch: Herwig Birg, „Differentielle Reproduktion aus der Sicht der biographischen Theorie der Fertilität“, in:
„Fortpflanzung: Natur und Kultur im Wechselspiel“, Eckart Voland (Hrsg.), Suhrkamp 1992
xii. Birg 2004, S. 76
xiii. Ebda., S. 110
xiv. Ebda., S. 77
xv. Es sei erwähnt, dass beispielsweise in der biblischen Überlieferung das erste Gebot Gottes an den Menschen,
ergangen unmittelbar seiner Erschaffung, lautet: „Seid fruchtbar und mehret euch und machet Euch die Erde
untertan.“ (Gen 1,28). Die jüdische Tradition sieht in dieser Aufforderung darin entsprechend das erste von
insgesamt 613 Geboten.
xvi. Der sprichwörtliche schmale und breite Pfad, Jesus als „Weg, Wahrheit, Leben“ im Christentum, die „Halacha“ als
hebr. „(Lebens-)Weisung“ im Judentum, die „Scheriat“ als arab. „Weg zur Wasserquelle“ im Islam, der „mittlere
Weg“ und „achtfache Pfad“ im Buddhismus, der chinesische Begriff des „Dao“ (Weg, Pfad) etc.
xvii. Birg 2004, S. 117
xviii. Wenn sich wenig oder ziemlich religiöse Personen dann aber doch zu Kindern entschieden haben, haben sie etwas
häufiger große Familien als nicht religiöse, deutlich seltener aber als sehr religiöse (Abb. 14).
xix. Eine Darstellung verschiedener Erklärungsansätze z.B.: Gottfried Küenzlen, „Die Wiederkehr der Religionen“,
Olzog 2003
xx. So notiert das deutsche Nachrichtenmagazin SPIEGEL in seiner Ausgabe 03/2006 unter der Überschrift „Fatwa
gegen kurze Röcke“ verwundert, dass sich in Indien derzeit eine selbst gegenüber der Tradition verschärfenden
Sexualethik („verordnete Tugendhaftigkeit“) unter Hindus und Muslimen der Großstädte breitmache. „Ausgerechnet
in den weltoffenen Computermetropolen des Subkontinents macht sich neue Prüderie breit.“ (SPIEGEL 03/2006, S.
118)
xxi. Alan Wolfe, „The Transformation of American Religion“, Free Press 2003
xxii. Beispielhaft zu „Erweckungen“ und „freien Gemeinden“, die auch als „Jugendkirchen“ bezeichnet würden am
Beispiel Sachsen z.B. idea-spektrum 2/2006, „Warum völlig freie Gemeinden entstehen“, S. 22

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Published

2015-06-01

How to Cite

Blume, M., Ramsel, C., & Graupner, S. (2015). Religiosität als demographischer Faktor - Ein unterschätzter Zusammenhang?. Marburg Journal of Religion, 11(1). https://doi.org/10.17192/mjr.2007.11.3615

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