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Titel:Prämedikation mit Etoricoxib und Tapentadol und deren Auswirkung auf die Reduktion postoperativer Schmerzen
Autor:Peupelmann, Sabine
Weitere Beteiligte: Eberhart, Leopold (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2016
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2016/0937
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2016-09379
DOI: https://doi.org/10.17192/z2016.0937
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Preoperative application of Etoricoxib and Tapentadol and the influence on the reduction of postoperative pain
Publikationsdatum:2017-01-12
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by/4.0

Dokument

Schlagwörter:
Tapentadol, Etoricoxib, Etoricoxib, postoperative pain, Schmerz, postoperativer Schmerz, Tapentadol

Zusammenfassung:
In der modernen Schmerztherapie gewinnen Patientenzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit immer mehr an Bedeutung. Bei der Vielzahl von Analgetika ist es daher notwendig, deren Verwendung im Rahmen von Standard Operating Procedures regelmäßig zu evaluieren. Auch gilt es, die Zufriedenheit der Behandelten in die Auswertungen einzubeziehen, da der Erfolg einer medizinischen Maßnahme aus Patientensicht mit einer konsequenten Behandlung ihrer Beschwerden einhergeht und somit dem Image von Kliniken dient. Zielsetzung der Studie war es, die Auswirkung einer präoperativen Gabe von 90 mg Etoricoxib und 100 mg Tapentadol auf die Reduktion postoperativer Schmerzen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich im Vergleich zu einer standardisierten perioperativen Routine-Schmerztherapie (Metamizol/Piritramid/Ibuprofen) zu beurteilen. Zudem wurden die Dimensionen Körperliche Beschwerden, Autonomie und Schmerzen mit Hilfe des PPP33-Fragebogens ausgewertet. Die Patienten wurden innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach den Operationen zu ihren Schmerzen im Operationsgebiet befragt. Messinstrument war die numerische Ratingskala. Dabei sollten sie angeben: je einen Wert für den unmittelbar postoperativen Schmerz, für Schmerzen im Verlauf sowie zum aktuellen Befragungszeitpunkt. Des Weiteren erhielten die Patienten den PPP33-Fragebogen, der im Universitätsklinikum Marburg als Routine-Befragungsinstrument zur Bewertung perioperativer Qualität während eines Krankenhausaufenthaltes dient. Es ergaben sich 734 vollständig auswertbare Datensätze. Bei einem Anteil von 39 % weiblichen Patienten und 61 % männlichen Patienten mit einer Altersspanne von 18 bis 92 Jahren erhielten 315 Personen Etoricoxib und Tapentadol in Kombination. Mit einem p-Wert von 0,0006 ergab sich daraus eine signifikante Reduktion postoperativer Schmerzen. Bezüglich der Schmerzen im Verlauf, der aktuellen Schmerzen sowie des postoperativen Analgetikaverbrauchs war keine signifikante Reduktion zu erkennen. Auch kam es nach Prämedikation mit Etoricoxib und Tapentadol weder zu einer Verminderung postoperativer körperlicher Beschwerden, noch zu einer Steigerung der empfundenen Autonomie während des Krankenhausaufenthaltes. Als Konsequenz aus den Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass im Weiteren noch der Anteil jedes einzelnen Medikamentes an der postoperativen Schmerzreduktion untersucht werden muss, um bestenfalls die Schmerzmittel auf eines reduzieren zu können, das ein Patient während seines Krankenhausaufenthaltes zur konsequenten Schmerztherapie erhält. Ziel für die Zukunft sollte es sein, medikamentöse Regime so anzupassen und regelmäßig zu überprüfen, dass diese zu einer optimalen Analgesie beitragen. Weiterhin sollten die Behandlungsstrategien die perioperative Qualität sowie das Wohlbefinden der Patienten im Rahmen des Krankenhausaufenthaltes steigern und so den Bedürfnissen und Erwartungen der Patienten gerecht werden.

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