Zusammenfassung:
Einleitung
Die Bedeutung der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen nimmt stetig zu. Zu diesen Krankheiten gehören u.a. die COPD, das Asthma bronchiale und die Zystische Fibrose. Alle diese Krankheiten haben eine Mucus-Hypersekretion und eine Obstruktion der Atemwege mit einem deutlich erhöhten Entzündungsrisiko gemein.
Fragestellung
Ziel der Untersuchung war es neben der Etablierung und Optimierung eines ALI-Zellkultursystems herauszufinden, ob man eine mit TNF-α stimulierte Mucin-Hypersekretion mit dem TNF-α-Antikörper Infliximab hemmen kann.
Material und Methoden
In der Zellkultur wurden verschieden humane Atemwegsepithelzelllinien mit unterschiedlichen Medien versorgt. Weiterhin wurden die Bedingungen der Zellkultur, die Vorbereitung der ALI-Inserts, die Menge des Zellkulturmediums, die Häufigkeit der Zellversorgung und die Probengewinnung optimiert.
Zur Stimulation der Zellen wurden TNF-α, LPS von Pseudomonas aeruginosa und LT-α, zur Hemmung der TNF-α-Antikörper Infliximab verwendet.
Die Untersuchung der gewonnenen Zellsekretionen erfolgte mittels Western-Blot-Analyse.
Ergebnisse
TNF-α stimuliert dosis- und zeitabhängig die Mucin-Sekretion bei humanen Atemwegszelllinien. Die durch TNF-α induzierte Mucin-Sekretion kann mittels Infliximab gehemmt werden, auch wenn TNF-α von basal und Infliximab von apikal verabreicht werden.
Auch LT-α und LPS von Pseudomonas aeruginosa können eine Mucin-Sekretion auslösen, wobei sich die durch LT-α ausgelöste Hypersekretion durch Infliximab hemmen lässt, die durch LPS lässt sich auf diese Weise nicht hemmen.
Schlussfolgerung
Infliximab könnte bei topischer Anwendung, z.B. als Aerosol, die TNF-α-vermittelte Entzündungsreaktion und damit die Mucin-Hypersekretion bei chronischen Atemwegserkrankungen hemmen, ohne dabei die gravierenden Nebenwirkungen der systemischen Gabe auszulösen.