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Titel:Resultate nach radikaler Prostatektomie bei Patienten mit einem Prostatakarzinom Gleason 7-10
Autor:Fingas, Michaela
Weitere Beteiligte: Heidenreich, Axel (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2009
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2009/0739
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2009-07396
DOI: https://doi.org/10.17192/z2009.0739
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Results after radical prostatectomy in patients with a prostate cancer Gleason 7-10
Publikationsdatum:2010-01-26
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Therapeutic outcome, Gleason 7-10, Therapeutisches Outcome, Prostatakrebs, Radical prostatectomy, Gleason 7-10, Prostatektomie, High risk Prostatakarzinom, High risk prostate cancer

Zusammenfassung:
Patienten mit einem Gleason-Score 8-10 Prostatakarzinom galten und gelten teilweise auch heute unter anderem aufgrund hoher Rezidivraten und geringen tumorspezifischen Überlebens als weniger geeignete Kandidaten für eine radikale Prostatektomie als primäre Therapiemaßnahme. Ziel dieser Arbeit war die Analyse von tumorspezifischer Überlebenszeit und PSA-rezidivfreiem Überleben bei Patienten mit einem Gleason-Score 8-10 Prostatakarzinom nach radikaler Prostatektomie. Zum Vergleich wurden auch Patienten mit einem Gleason-Score von 7 Prostatakarzinom erfasst. Insgesamt wurden 489 Patienten aus zwei Patientenkollektiven der Universitätsklinik Marburg (n=106) resp. Köln (n=383) mit einer mittleren Follow up-Zeit von 23,1 ± 14,7 Monaten nachbeobachtet. 415 Patienten (84,9%) wiesen einen postoperativen Gleason-Score von 7, 32 (6,5%) und 42 Patienten (8,6%) einen postoperativen Gleason-Score von 8 resp. 9/10 auf. 53,3% der erfassten Studienpatienten wurden zusätzlich adjuvant therapiert (ADT, Radiatio, andere), worunter sich vorwiegend Patienten mit einem pN+-Status bzw. einem pT-Status ≥ pT3b befanden. Tumorspezifische Überlebenszeit und PSA-rezidivfreies Überleben wurden mittels Kaplan-Meier Methode/Logranktest berechnet. Das tumorspezifische Gesamtüberleben betrug 96,3% (5 verstorbene Patienten), das PSA-rezidivfreie Gesamtüberleben lag bei 54,5% (71 Patienten mit PSA Rezidiv). 243 Patienten (49,7%) wiesen ein Stadium pT2, 237 (48,5%) und 9 Patienten (1,8%) ein Stadium pT3 resp. pT4 auf. Patienten mit einem pT-Stadium < pT3b zeigten ein tumorspezifisches Überleben von 99,4%, wobei die Gleason-Score-spezifischen Unterschiede bezüglich des tumorspezifischen Überlebens hier aufgehoben waren. Präoperatives PSA und pN-Status verfehlten die Signifikanz als Prognosefaktoren knapp. Die radikale Prostatektomie scheint in frühen Tumorstadien mit Wahrung der Organgrenzen auch bei Patienten mit entdifferenzierten Prostatakarzinomen eine sinnvolle Behandlungsmethode zu sein. Patienten mit weiter fortgeschrittenen Prostatakarzinomen benötigen multimodale Therapiekonzepte. Es bedarf längerer Follow up-Zeiten sowie zusätzlicher Studienpatienten, um die vorgestellten Resultate zu verifizieren und weitere Prognosefaktoren herauszuarbeiten.


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