Zusammenfassung:
Die wirtschaftliche Globalisierung prägt Standorte und bedingt einen zunehmenden Wettbewerb dieser Raumeinheiten. Wirtschaftliche Spezialisierung und die Ausbildung einer Hierarchie ist die Folge der Konkurrenzsituation. Der vergleichenden Metropolenforschung folgend sind in erster Linie Großstädte und urban geprägte Räume die Gewinner dieses Wettbewerbes. Neben den Global oder auch World Cities gelingt es aber auch kleinen, gut aufgestellten Raumeinheiten die Prozesse der Globalisierung für sich zu nutzen und sich in die urbanen Netzwerke gewinnbringend zu integrieren. Das Fürstentum Monaco stellt einen derartigen Wirtschaftsraum dar, der entgegen seinem prägenden limitierenden Faktor der Flächenknappheit eine äußerst dynamische Entwicklung erlebt. Das Image eines wirtschaftsfreundlichen Standortes bedingt einen enormen Flächendruck. Monaco, im Hinblick auf seine Flächenverfügbarkeit ohnehin bereits am Limit der Bebauung, zeichnet sich durch eine sehr aktive Bau- und Immobilienwirtschaft aus, die neben dem
Finanzdienstleistungsgewerbe und dem Tourismus ein weiteres wirtschaftliches Standbein darstellen, welches durch Abrisssanierungs- und Landgewinnungsmaßnahmen stetig um Nutzflächenwachstum bemüht sind. Die in Monaco zu beobachtende kontinuierliche Steigerung der Flächenkapazität sättigt den Markt jedoch nicht. Die Nachfrage lokaler sowie internationaler Interessenten bewirkt drastische Preissteigerungen, die einen Verdrängungsprozess in Gang setzen. Da in Monaco Flächenpreise in der Regel nicht reguliert sind, können nur finanzkräftige Akteure die notwendigen Mittel für ortsübliche Mieten oder Kaufpreise aufbringen. Vorwiegend internationale Finanzdienstleister sind die Gewinner, die in dem Prozess der Nutzungssukzession angestammte, lokale Gewerbetreibende vom Standort verdrängen. Das dargestellte Modell der Nutzungssukzession visualisiert und erläutert den Verdrängungsprozess idealtypisch.