Zusammenfassung:
Studienziel: Ziel der vorliegenden retrospektiven Matched Pair-
Studie war es, die klinischen Ergebnisse von Patienten nach
Kniegelenkersatz mit zwei verschiedenen Prothesen mit fixem
Polyethylen-Inlay und unterschiedlicher Operationsstrategie (Tibia
first vs. Femur first) zu vergleichen.
Methode: Im Rahmen der Studie wurden 30 Patienten zwischen
2003 und 2005 mit der fixed-bearing Prothese Innex FIXUC
versorgt. Im gleichen Zeitraum wurde bei 123 Patienten die
posterior stabilisierte Prothese NexGen LPS implantiert. Aus
dieser Gruppe wurden anhand der Parameter Alter, Geschlecht,
Größe, Gewicht und BMI 30 Patienten zu denen der Innex-Gruppe
gematcht. Alle Implantate wurden zementiert. Nur in zwei Fällen
der Innex-Gruppe wurde primär ein Patellarückflächenersatz
implantiert. Die klinische Nachuntersuchung wurde unter
Verwendung des UCLA-Aktivitässcores, Knee Society Scores,
Lequesne Knie Scores, einer visuellen Analog Skala für Schmerz
sowie dem Feller-Patella Score durchgeführt.
Ergebnisse: Drei Patienten der Innex-Gruppe konnten nicht
ausgewertet werden, so dass schließlich 27 Paare verblieben. Bei
einem durchschnittlichen Follow Up von 2 Jahren und 1 Monat
(Innex) bzw. 3 Jahren (NexGen) zeigten sich statistisch signifikante
Unterschiede (p < 0.05) zwischen beiden Prothesenmodellen im
UCLA Aktivitätsscore (4.9 vs. 5.9, p = 0.013), im Teil A des Knee
Society Score (78.9 vs. 91.0, p = 0.002) sowie im Gesamtscore
(153.9 vs. 173.2 p = 0.012), bezüglich der visuellen Analog Skala
(2.1 vs. 0.6, p = 0.003) und im Lequesne Score Knie (5.7 vs. 3.6, p
= 0.024) jeweils zugunsten der NexGen-Prothese. Keine statistisch
signifikanten Unterschiede (p < 0.05) fanden sich im Teil B
(Funktionsscore) des Knee Society Score sowie dem Feller-Patella
Score.
Schlussfolgerung: In der beschriebenen Konstellation ergeben sich
bei vergleichbarer Revisionsrate funktionelle Vorteile für den
NexGen LPS-Oberflächenersatz, bei dem zuerst die Schnitte des
Femurs und deren Rotationsausrichtung anhand der üblichen anatomischen Landmarken durchgeführt werden. Eine suffiziente
Patienten-Versorgung per Innex FIXUC ist jedoch ebenfalls
möglich.