Zusammenfassung:
Neben der individuellen Mundhygiene ist die Passung von festsitzendem Zahnersatz,
die maßgeblich von der Qualität der Abformung abhängt, für die Tragedauer und somit
für die individuelle und soziale Wirtschaftlichkeit ausschlaggebend. Festsitzender Zahnersatz
wird weitgehend im indirekten Verfahren hergestellt. Die optimale Auswahl von
Abformmaterial und -methode ist primäre Voraussetzung für ein möglichst form- und
dimensionsneutrales Meistermodell der Patientensituation.
Zum Schutz von Behandler, zahnärztlichem Personal und Techniker ist nach der Unfallverhütungsvorschrift
VGB103 eine Desinfektion von Abformungen geboten. In der
Praxis haben sich hierzu Sprüh- und Tauchdesinfektionsverfahren bewährt.
Abformmaterialien können ihre Dimension durch Flüssigkeitsaufnahme oder Abgabe
von flüchtigen Bestandteilen verändern. Während hydrophobe Abformmaterialien unbedenklich
desinfiziert werden können, reagieren hydrophile Materialien wie Polyether
empfindlicher. Handelsübliche Desinfektionsmittel garantieren eine ausreichende Desinfektion
einer Abformung nach 10 Minuten. Studien belegen, dass
Polyethermaterialien bei längerer Tauchdesinfektion ihre Dimension verändern. Um den
klinischen Anforderungen besser zu entsprechen, wurden die klassischen
Polyethermaterialien chemisch und physikalisch weiterentwickelt. Es muss daher
geprüft werden, inwieweit diese Veränderungen einen Einfluss auf die Quellbereitschaft
und somit auf die unter Praxisbedingungen angewendete Desinfektion haben.