Developing and implementing an intervention model for chronic osteomyelitis prevention in rural Rwanda through early detection of osteomyelitis at community and primary healthcare levels and evaluating the impact of the model.

Osteomyelitis, a bacterial infection of bone and bone marrow, frequently affects children and adolescents in underdeveloped regions. Without prompt diagnosis and treatment, it can rapidly become chronic, leading to severe health and socioeconomic consequences. A pilot project in Rwanda’s Nyamasheke...

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Main Author: Nsengiyumva, Jean Paul
Contributors: Schuler, Peter (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:English
Published: Philipps-Universität Marburg 2025
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Online Access:PDF Full Text
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Osteomyelitis, eine bakterielle Entzündung von Knochen und Knochenmark, betrifft in unterentwickelten Regionen häufig Kinder und Jugendliche. Ohne frühzeitige Diagnose und Behandlung kann sie schnell chronisch werden, was zu schwerwiegenden gesundheitlichen und sozio-ökonomischen Folgen führt. Ein Pilotprojekt im Nyamasheke Distrikt in Ruanda zielte darauf ab, durch ein Präventionsprogramm die Entwicklung chronischer Osteomyelitis zu reduzieren. In Phase I des Public Health Projektes wurde festgestellt, dass 28% der Operationen auf Osteomyelitis zurückzuführen waren, wobei 86,9% dieser Eingriffe aufgrund chronischer Verläufe erfolgten. Ursachen waren mangelndes Wissen über die Krankheit, unzureichende Zusammenarbeit zwischen Gesundheitseinrichtungen. Zudem suchten über 40% der Patienten traditionelle Heiler auf. In Phase II wurde ein umfassendes Schulungsprogramm entwickelt, um das Wissen über Osteomyelitis zu erweitern, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die Zusammenarbeit der Gesundheitsdienstleister zu verbessern. Zwischen April 2021 und November 2023 wurden etwa 2.300 Community Health Workers und das Personal aller 20 Gesundheitszentren und der zwei Krankenhäuser im Distrikt geschult, um die Frühsymptome der akuten Osteomyelitis zu erkennen und betroffene Kinder schnellstmöglich in Krankenhäuser zu überweisen. Phase III umfasste die Auswertung der gesammelten Daten. Es stellte sich heraus, dass das Hauptziel des Projekts erreicht worden war. Im Vergleich zur Analyse aus Phase I konnte die Rate chronischer Osteomyelitis im Nyamasheke Distrikt von 87,9 % auf 41,3 % gesenkt werden. Der Vergleich von Patienten aus dem Nyamasheke Distrikt mit Patienten aus den benachbarten Distrikten, in denen das Gesundheitspersonal nicht geschult war, zeigte, dass im Nyamasheke Distrikt mit geschultem Gesundheitspersonal Osteomyelitis im akuten Stadium bei 58,7 % erkannt wurde, in den benachbarten Distrikten hingegen nur bei 32,1 %. Dementsprechend war die Rate chronischer Osteomyelitis-Patienten im Nyamasheke Distrikt mit 41,3 % deutlich niedriger als bei 67,9 % chronisch infizierter Patienten in den benachbarten Distrikten.