Impact of a DSS-supported medication review on the safety of drug therapy and quality of life in patients with antithrombotic therapy
The use of antithrombotic therapy in patients, particularly those with multiple comorbidities, presents a significant challenge in the management of drug therapy. Polypharmacy is a prevalent phenomenon among this patient population, giving rise to concerns about Drug-Related Problems, which have the...
Main Author: | |
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2025
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Die Verordnung von Antithrombotika, insbesondere bei Patienten mit multiplen Komorbiditäten, stellt eine erhebliche Herausforderung für die Arzneimitteltherapiesicherheit dar. Polypharmazie ist in dieser Patientengruppe häufig anzutreffen und erhöht das Risiko arzneimittelbezogener Probleme, die sowohl die Sicherheit als auch die Wirksamkeit der Therapie beeinträchtigen können. Um diese Risiken zu minimieren, empfiehlt es sich, diesen Patienten eine systematische Medikationsanalyse in Kombination mit einer pharmazeutischen Betreuung anzubieten. Die vorliegende prospektive, interventionelle Studie präsentiert ein Konzept für Medikationsanalysen, das sich in deutschen öffentlichen Apotheken umsetzen lässt und die pharmazeutische Beratung sowie die Arzneimitteltherapiesicherheit fördert. Angesichts der Komplexität dieser Aufgabe im Apothekenalltag wurde ein Entscheidungsunterstützungssystem (Decision Support System, DSS) eingesetzt, um dessen Eignung zur Unterstützung durch Apotheker durchgeführter Medikationsanalysen zu evaluieren. Primäres Ziel der Studie war es, den Einfluss von Apothekern auf die Reduktion arzneimittelbezogener Probleme zu untersuchen. Die Studie fokussierte auf Patienten, die mindestens ein antithrombotisches Medikament im Rahmen ihrer Polymedikation einnahmen. Als sekundäre Endpunkte wurden die Reduktion des Blutungsrisikos, die Verbesserung der Lebensqualität sowie der Therapieadhärenz der Patienten definiert. Zusätzlich wurde eine externe Evaluierung des implementierten Entscheidungsunterstützungssystems durchgeführt, um die korrekte Datenerfassung sowie die Plausibilität der erhobenen Daten zu überprüfen. Die Studienpopulation umfasste erwachsene Patienten, die mindestens drei verschiedene Medikamente zur Langzeittherapie einnahmen, darunter mindestens ein antithrombotisches Arzneimittel. Diese Patienten waren über einen Zeitraum von sechs Monaten Kunden in einer von acht ausgewählten Apotheken. Der Medikationsanalyseprozess wurde gemäß den relevanten Leitlinien der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) durchgeführt, was eine initiale Anamnese in Form eines "Brown-Bag-Gesprächs" sowie ein abschließendes Beratungsgespräch innerhalb von vier Wochen umfasste. Falls erforderlich, wurden in diesem Gespräch Anpassungen der Arzneimitteltherapie vorgenommen. Anschließend wurden die Ergebnisse mit denen eines strukturierten Nachfolgegesprächs verglichen, welches ein bis sechs Monate nach der initialen Beratung stattfand. Die Analyse der Daten von 87 Patienten (Durchschnittsalter 71 Jahre, 47 Frauen, 40 Männer) mithilfe des Entscheidungsunterstützungssystems identifizierte insgesamt 234 ABP, was einem Durchschnitt von 2,7 ABP pro Patienten zu Beginn der Studie entspricht. Von diesen Problemen standen 26,1% im Zusammenhang mit der antithrombotischen Medikation und 73,9% mit der Begleitmedikation. Nach Durchführung der Medikationsanalysen wurde eine Reduktion der arzneimittelbezogenen Probleme um 43,2% festgestellt, was einer Verringerung um 1,2 pro Patienten entspricht. Zudem führte die Intervention zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität der Patienten (gemessen mittels des EQ-5D-5L-Fragebogens; p < 0,001) und einer Steigerung der Therapieadhärenz (gemessen mittels des A14-Fragebogens; p < 0,001). Ein externer Auditor bestätigte eine Übereinstimmungsrate von 93,8% bei der korrekten Datenerfassung sowie eine Übereinstimmung von 91,7% bei der Plausibilitätskontrolle der Daten. Hinsichtlich des Blutungsrisikos wurde kein signifikanter Effekt festgestellt. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass DSS-unterstützte, strukturierte Medikationsanalysen, die von Apothekern durchgeführt werden, zur Reduktion arzneimittelbezogener Probleme beitragen und die Lebensqualität sowie die Therapieadhärenz der Patienten signifikant verbessern können.