Stellenwert der thorakalen Computertomographie bei postoperativer hämodynamischer Instabilität bei Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen - eine retrospektive Analyse

Einleitung: Nach einem herzchirurgischen Eingriff an der Herz-Lungen-Maschine können intrathorakale Nachblutungen, wie zum Beispiel ein Hämoperikard oder ein retrosternales Hämatom, zu einer hämodynamischen Instabilität des Patienten führen. Die Differentialdiagnose kann bei diesem vulnerablen Patie...

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Main Author: Gierth, Cornelia
Contributors: Wiesmann, Thomas (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2024
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Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Einleitung: Nach einem herzchirurgischen Eingriff an der Herz-Lungen-Maschine können intrathorakale Nachblutungen, wie zum Beispiel ein Hämoperikard oder ein retrosternales Hämatom, zu einer hämodynamischen Instabilität des Patienten führen. Die Differentialdiagnose kann bei diesem vulnerablen Patientengut mit anderen Hilfsmitteln wie Echokardiographie oder Röntgen Thorax erschwert sein. Die Computertomographie des Thorax bietet eine Möglichkeit, schwerwiegende Pathologien schnell zu bestätigen oder auszuschließen. Derzeit gibt es jedoch nur wenige Daten zur Häufigkeit relevanter Pathologien in der CT-Thorax bei symptomatischen Patienten nach herzchirurgischen Eingriffen. Ebenso fehlen Daten zum klinischen Outcome dieser Patienten sowie zu den therapeutischen Konsequenzen. Material und Methoden: In dieser retrospektiven monozentrischen Analyse über einen Zeitraum von 51 Monaten, wurden Patienten nach herzchirurgischem Eingriff an der Herz-Lungen-Maschine selektiert, die mit einem CT Thorax aufgrund einer hämodynamischen Instabilität untersucht worden sind. Die Indikationsstellungen der CT Thorax Untersuchungen wurden anhand der schriftlichen Anforderungen differenziert. Die Computertomographien wurden von einem Radiologen erneut ausgewertet. Die Häufigkeiten relevanter Befunde sowie klinische Interventionen bzw. Reoperationen wurden erfasst. Der intensivmedizinische Verlauf der Patienten sowie Röntgen Thorax Diagnostik und Echokardiographie wurden detailliert erhoben. Mittels statistischer Verfahren wurde geprüft, ob sich die Gruppe der reoperierten Patienten hinsichtlich spezifischer Merkmale von der Gruppe der nicht reoperierten Patienten unterscheidet. Ergebnisse: Während der Untersuchungsperiode wurden von 1695 Patienten, die einen herzchirurgischen Eingriff an der Herz-Lungen-Maschine erhalten, 60 Patienten identifiziert, die eine Computertomographie des Thorax aufgrund einer hämodynamischen Instabilität erhalten haben. 3 Patienten wurden aufgrund unvollständiger Akten ausgeschlossen. Von 57 Patienten hatten 11 Patienten Zeichen einer Perikardtamponade, 15 ein retrosternales Hämatom, 9 einen Hämatothorax, 2 Patienten eine pulmonale Embolie und 12 einen Pneumothorax. 23 Patienten wurden rethorakotomiert. 15 Patienten überlebten den Krankenhausaufenthalt nicht. Die Patienten, die reoperiert wurden, wiesen eine signifikant längere Operations- HLM und Ischämiezeit auf. Der ERC2 sowie der SOFA Score war tendenziell höher. Schlussfolgerung: In der Studie wird deutlich, dass sich in dem Studienkollektiv in Computertomographien des Thorax nach herzchirurgischem Eingriff eine große Anzahl an relevanten Pathologien findet. Weitere prospektive Untersuchungen werden benötigt um die Bedeutung der Computertomographie für diese Indikation zu klären.
DOI:10.17192/z2025.0036