Minimal-invasive Behandlungen der Aortenklappenstenose: eine aktuelle Vergleichsanalyse

Hintergrund und Ziel der Studie: Die aktuelle Studienlage setzt die TAVI gerade für Patienten mit hohem und mittlerem Operationsrisiko hinsichtlich vieler Outcomes mit dem chirurgischen AKE gleich. Es wurde jedoch noch kein Vergleich zwischen transfemoraler kathetergestützten Aortenklappen-implantat...

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Main Author: Glück, Alannah
Contributors: Andrási-Wensauer, Terézia B. (PD PhD Dr. med.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2024
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Hintergrund und Ziel der Studie: Die aktuelle Studienlage setzt die TAVI gerade für Patienten mit hohem und mittlerem Operationsrisiko hinsichtlich vieler Outcomes mit dem chirurgischen AKE gleich. Es wurde jedoch noch kein Vergleich zwischen transfemoraler kathetergestützten Aortenklappen-implantation (TF-TAVI) und chirurgischem Aortenklappenersatz mittels partieller oberer Ministernotomie validiert. Ziel unserer Studie ist es, das klinische Ergebnis inklusive der Mortalität und der intrahospitalen Morbidität sowie im Rahmen einer Pilotstudie die Lebensqualität von AKS-Patienten, die eine TF-TAVI oder einen MIC-AKE erhalten haben, näher zu beleuchten. Methoden: Es wurden Daten von 197 Patienten, die im Untersuchungszeitraum in unserer Einrichtung behandelt wurden, zum Ausgangszeitpunkt, periprozedural sowie postprozedural retrospektiv erhoben: 137 TF-TAVI- und 60-MIC-AKE-Patienten. Die Propensity Scoring-Methode wurde verwendet um zwei Gruppen in einem 1:1-Verhältnis zu erstellen. Eine Beurteilung der Lebensqualität anhand des SF-36-Fragebogens wurde im Rahmen der ambulanten postprozeduralen Kontrollen durchgeführt. Der Fragebogen wurde sowohl anhand einer eigens definierten Kategorisierung als auch anhand des Schlüssels RAND 36-Item Health Survey Scoring System ausgewertet. Ergebnisse: Nach dem Propensity Matching blieb die TF-TAVI im Vergleich zum MIC-AKE mit einer kürzeren Eingriffsdauer (136 ± 50 vs. 298 ± 36 min, p > 0.01), einem kürzeren Intensivaufenthalt (2.68 ± 2.70 vs. 4.29 ± 2.43 Tage, p > 0.01), geringen Mengen an transfundierten Erythrozytenkonzentraten (0.46 ± 2.05 vs. 1.60 ± 2.00 IU, p = 0.02) sowie häufigeren Blockereignissen (42.9 % vs. 0 %, p < 0.01) und Schrittmacherimplantationsraten (17.1 % vs. 0 %, p < 0.05) assoziiert. Die MIC-AKE-Patienten zeigten eine bessere postprozedurale Lebensqualität, insbesondere in den Kategorien körperliche Funktionsfähigkeit (TAVI 43,75 Pkte vs. MIC-AKE 78,13 Pkte, p < 0,005), Alltagseinschränkungen durch den körperlichen Gesundheitszustand (TAVI 26,67 Pkte vs. MIC-AKE 56,25 Pkte, p < 0,005) sowie Fatigue (TAVI 39 Pkte vs. MIC-AKE 54,69 Pkte, p < 0,05). Fazit: Obwohl der MIC-AKE mit geringeren Raten von Schrittmacherimplantation und paravalvulärer Leckage ein besseres technisches Ergebnis liefert als die TF-TAVI, ist er nach wie vor mit einem höheren Bedarf an Transfusionen, einer längeren Beatmungs- und einer längeren Beatmungs- und Intensivaufenthaltsdauer assoziiert. Der chirurgische Aortenklappenersatz mittels Mini-Sternotomie zeigte in der Pilotstudie im Vergleich zur TF-TAVI ein besseres Ergebnis hinsichtlich der Lebensqualität in allen untersuchten Kategorien, sodass hier der Bedarf nach weiterer vergleichender Forschung gesehen wird.
Physical Description:113 Pages
DOI:10.17192/z2024.0393