Amygdala und MR-morphometrische Korrelate ängstlicher und depressiver Risikophänotypen

Hintergrund: Volumetrische Veränderungen der Amygdala sind insbesondere bei klinisch manifester Angststörung, aber auch im Rahmen von Depressionen in zahlreichen Studien beschrieben worden. Deutlich unklarer bleibt aktuell jedoch die Assoziation zwischen Volumenveränderungen der Amygdala und subklin...

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Main Author: Adamy, Ronja Luise
Contributors: Nenadić, Igor (Prof. Dr.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2024
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:Hintergrund: Volumetrische Veränderungen der Amygdala sind insbesondere bei klinisch manifester Angststörung, aber auch im Rahmen von Depressionen in zahlreichen Studien beschrieben worden. Deutlich unklarer bleibt aktuell jedoch die Assoziation zwischen Volumenveränderungen der Amygdala und subklinischen Phänotypen. Ausgehend von dem Standpunkt einer dimensionalen Ausprägung (reichend von Symptomfreiheit bis zu einer klinisch manifesten Störung) von Depressionen und Angststörungen, ist somit bislang nur unzureichend beschrieben, inwieweit dem funktionellen Spektrum ein morphometrisches Spektrum zugeordnet werden kann. Methodik: Hirnstrukturelle Veränderungen von insgesamt 591 Proband*innen (345 gesunde und 246 depressive Teilnehmende) wurden mittels hochauflösender in vivo MRT erhoben und mittels voxel-basierter Morphometrie analysiert. Mit Hilfe von Korrelations- und Interaktionsanalysen sowie von Mediations- und Moderationsmodellen wurde der Zusammenhang zwischen State- und Trait-Markern des affektiven und ängstlichen Störungsspektrums und volumetrischen Veränderungen untersucht. Ergebnisse: Eine Korrelation zwischen Amygdala-Volumen und State-Markern depressiver Symptome konnte nicht festgestellt werden. Ebenso wenig eine Korrelation zwischen Amygdala-Volumen und Neurotizismus als Trait-Risikofaktor für ängstliche und depressive Symptome. Auch eine mediierende oder moderierende Funktion des Neurotizismus im Zusammenhang zwischen Amygdala-Volumen und depressiven Symptomen zeigten sich in dieser Kohorte nicht. Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit erweitert die Resultate bisheriger Fall- Kontroll-Studien im Bereich der klinisch manifesten Angststörungen und Depressionen sowie Einzelstudien zu subklinischen Phänotypen. So dient sie der Vertiefung des Verständnisses eines dimensionalen Modells affektiver Symptome sowie deren Wechselwirkungen sowohl mit Funktion, Struktur und Volumen der Amygdala als auch mit Trait-Risikofaktoren wie dem Neurotizismus.
DOI:10.17192/z2024.0376