MUSE - music and stress fMRI study on the stress response and the stress-reducing effect of music - an analysis based on physiological and neuronal data

In der fMRT-Pilotstudie ”MUSE - Musik und Stresserleben” werden die akustischen Stimuli Musik und Naturgeräusche als Mittel zur Stressreduktion evaluiert. Somit konnten Ergebnisse früherer Arbeiten zum stressreduzierenden Einfluss von Musik und Naturgeräuschen durch neuronale Daten flankiert werden...

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Main Author: Heiland, Jan Otto
Contributors: Jansen, Andreas (Univ.-Prof. Dr. rer. nat.) (Thesis advisor)
Format: Doctoral Thesis
Language:German
Published: Philipps-Universität Marburg 2024
Subjects:
Online Access:PDF Full Text
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Description
Summary:In der fMRT-Pilotstudie ”MUSE - Musik und Stresserleben” werden die akustischen Stimuli Musik und Naturgeräusche als Mittel zur Stressreduktion evaluiert. Somit konnten Ergebnisse früherer Arbeiten zum stressreduzierenden Einfluss von Musik und Naturgeräuschen durch neuronale Daten flankiert werden. Da Stress als wichtiger Risikofaktor für organische und psychische Erkrankungen bekannt ist, entsteht mit der Erforschung von Möglichkeiten der Stressreduktion ein wichtiger Beitrag zur Erschließung neuer Therapieansätze. Um eine Stressreduktion näher untersuchen zu können, musste zunächst eine Stressinduktion im MRT-Scanner stattfinden. Als Forschungsmethode wurde dafür der MR-Stresstest erarbeitet. Dieser beruht auf dem Trier Social Stresstest und wurde auf Basis des ScanSTRESS-Paradigmas entwickelt. Im Paradigma wechseln sich Stress- und Ruhebedingungen ab. Stress wird durch die Präsentation von Mathe- und Rotationsaufgaben, Zeitdruck und die negative Bewertung eines zugeschalteten Gremiums verursacht. Neben den neuronalen Daten werden die Hormone Cortisol und Alpha-Amylase abgenommen, physiologische Messgrößen wie die Hautleitfähigkeit, Atem- und Herzfrequenz bestimmt und Fragebögen zum subjektiven Stresserleben erhoben. Der MR-Stresstest kombiniert somit verschiedene Ebenen der Stressinduktion und liefert umfangreiche Einblicke in das Zusammenspiel hormoneller Regelkreise, physiologischer Körperreaktionen und den psycho-sozialen Aspekten von Stress. Die Stressinduktion konnte auf allen Ebenen erfolgreich umgesetzt werden. Dies zeigte sich in einem Anstieg des subjektiv empfundenen Stresslevels, der Cortisol- und Alpha-Amylase-Spiegel, der Herz- bzw. Atemfrequenz und der Hautleitfähigkeit unter Stressbedingungen des Experiments. Dies unterstreicht die Rolle des autonomen Nervensystems und der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse in der kurzfristigen und langanhaltenden Stressantwort. Da eine Abschwächung der Stressreaktion über den Versuchsablauf beobachtet werden konnte, ist eine Weiterentwicklung desTestdesigns zu empfehlen, um Habituationseffekte zu vermeiden. Auf neuronaler Ebene finden sich signifikante Cluster im Thalamus, Gyrus lingualis, Gyrus cinguli, Gyrus frontalis inferior und dem Gyrus temporalis. Eine Erhöhung der zentralen Aktivität steht demnach im Vordergrund. Als Reaktion auf die stressige Situation, wird die Aufmerksamkeit gesteigert und die Fähigkeit verbessert, sich schnell zu orientieren. Das Studiendesign ist so konzipiert, dass die Stressantwort zwischen den zwei Untersuchungsgruppen (Musik/Naturgeräusche) verglichen werden kann. Die Annahme, dass das Hören von Musik im verstärkten Maße zu einer Stressreduktion beiträgt, im Vergleich zum Hören von Naturgeräuschen, konnte nicht bestätigt werden. In beiden Subgruppen zeigte sich nach dem Hören von Musik oder Naturgeräuschen in gleicher Weise eine Reduktion der Stressantwort. Es bestand auf keiner Ebene ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen. Um diese Ergebnisse besser einordnen zu können, wird auch auf Störfaktoren und Grenzen der Untersuchungsmethode eingegangen. Dabei wird der besondere Einfluss des MRT-Scanners als zusätzlicher Stressor auf die Hormonausschüttung und die Bewertung akustischer Stimuli thematisiert. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Funktionalität des MR-Stresstestes zur Induktion von Stress unter fMRT-Bedingungen gegeben ist. Musik und Naturgeräusche eignen sich gleichermaßen zur Stressreduktion. Dieses Potenzial sollte in den Blickpunkt weiterführender klinischer Studien rücken.
DOI:10.17192/z2024.0156