Veränderungen der Schlafarchitektur bei Epilepsiepatienten - Eine klinische Studie
Epilepsie ist mit über 70 Millionen Betroffenen eine der häufigsten chronischneurologischen Erkrankungen weltweit. Eine der häufigsten Komorbiditäten der Epilepsie sind Schlafstörungen. Studien, die sowohl subjektive als auch objektive Schlafparameter untersuchten, zeigten bei den Epilepsiepatien...
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2024
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Summary: | Epilepsie ist mit über 70 Millionen Betroffenen eine der häufigsten chronischneurologischen
Erkrankungen weltweit. Eine der häufigsten Komorbiditäten der
Epilepsie sind Schlafstörungen. Studien, die sowohl subjektive als auch objektive
Schlafparameter untersuchten, zeigten bei den Epilepsiepatienten Veränderungen des
Schlafes. Schlafparameter wie die Schlafeffizienz oder die verschiedenen Schlafphasen
waren in früheren Studien verändert.
Bisher gab es nur wenige, kleine Studien zu dieser Thematik. Sie verglichen
Epilepsiepatienten mit gesunden Kontrollen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die
Schlafarchitektur von Epilepsiepatienten mit Kontrollpatienten zu vergleichen, die an
dissoziativen nicht-epileptischen Anfällen leiden. Die daraus resultierenden Hypothesen
für diese Studie lauteten: 1. Die Anteile der einzelnen Schlafstadien unterscheiden sich
bei Epilepsiepatienten und der Kontrollgruppe signifikant und 2. Epilepsiepatienten
zeigen eine schlechtere Schlafeffizienz als die Patienten der Kontrollgruppe.
Um die Fragestellungen zu beantworten, untersuchten wir in dieser Studie 54 Patienten
mit insgesamt 79 PSGs. Mittels Video-EEG-Monitoring und Polysomnographie wurde
der Schlaf der 42 Patienten mit epileptischen Anfällen und der 12 Patienten mit
dissoziativen Anfällen analysiert. Dabei wurden die fünf Hauptparameter Schlafeffizienz,
Anteil Schlafstadium 1 (N1), Anteil Schlafstadium 2 (N2), Anteil Schlafstadium 3 (N3)
und Anteil Schlafstadium REM mittels Welsch-Test untersucht. Die Analyse der
Nebenparameter Zeit im Bett (TIB), Gesamtschlafzeit (TST), Einschlaflatenz, REMLatenz,
Wachzeit nach Einschlafen, Arousal-Index und Respiratory Disturbance Index
(RDI) wurde explorativ vorgenommen.
Bei den Epilepsiepatienten zeigte sich ein signifikanter Unterschied im Anteil des
Schlafstadiums 2, 3, REM, in der TIB und im Arousal-Index. Das Schlafstadium 2 war
hierbei in der Epilepsiegruppe signifikant geringer als bei den Kontrollen (p = 0,014),
genau wie die TIB (p = 0,027) und Arousal-Index (p = 0,049). Der Anteil vom
Schlafstadium 3 war bei den Epilepsiepatienten signifikant höher als bei den
Kontrollprobanden (p = 0,022), so auch der des REM-Stadiums (p = 0,013).
Für die übrigen Haupt- und Nebenparameter ergaben sich nicht-signifikante
Unterschiede.
Die Erkenntnisse aus vorherigen Studien konnten in der vorliegenden Untersuchung
teilweise bestätigt werden. Es ist eine ausgeprägte Heterogenität der Schlafveränderungen
bei Epilepsiepatienten in den verschiedenen Studien zu beobachten. Jedoch kommen alle
Ergebnisse zu dem Schluss, dass die Schlafarchitektur bei Epilepsie verändert ist.
Ein nächster Ansatzpunkt für weitere Studien könnte ein Vergleich der Schlafarchitektur
von Epilepsiepatienten mit gesunden Kontrollen und Patienten mit dissoziativen Anfällen
sein. Im Zuge dessen könnte die Frage beantwortet werden, ob die epileptische Aktivität
oder die Anfälle an sich eine größere Auswirkung auf den Schlaf der Patienten haben. |
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Physical Description: | 80 Pages |
DOI: | 10.17192/z2024.0141 |