Health Behaviors Among Adolescents and Emerging Adults - Expectations and Expectation Violations
While health risk behaviors are present among the general population, adolescents and emerging adults often show a critically high incidence of health deteriorating behaviors and are at high probability of related consequences (DiClemente et al., 2009). Risky health behaviors with a high incidence a...
Main Author: | |
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Contributors: | |
Format: | Doctoral Thesis |
Language: | English |
Published: |
Philipps-Universität Marburg
2023
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Subjects: | |
Online Access: | PDF Full Text |
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Während gesundheitsgefährdendes Verhalten in der Allgemeinbevölkerung vorhanden ist, zeigen Jugendliche und Emerging Adults oft eine kritisch hohe Inzidenz von gesundheitsschädlichem Verhalten und haben eine hohe Wahrscheinlichkeit von damit verbundenen Folgen (DiClemente et al., 2009). Riskantes Gesundheitsverhalten mit einer hohen Inzidenz bei jungen Menschen umfasst den häufigen Konsum ungesunder Lebensmittel (Maillet & Grouzet, 2021), körperliche Inaktivität (Deng et al., 2021) und hohen Konsum von Alkohol/Rauschtrinken (Romm et al., 2020). Erwartungen sind wichtige Kognitionen, da sie Individuen helfen können, sich auf zukünftige Ereignisse vorzubereiten (Roese & Sherman, 2007), signifikante Verhaltensprädiktoren sein können (Rief et al., 2015) und nützlich sein können, da Individuen bestimmte Verhaltensweisen ausführen, um mit ihren Erwartungen kohärent zu sein (z. B. Fan & Chen, 2001). Im Kontext des Gesundheitsverhaltens wurden Zusammenhänge zwischen Erwartungen und tatsächlichem Gesundheitsverhalten nachgewiesen (z. B. Werner et al., 1993 zum Alkoholkonsum). Allerdings werden Erwartungen aufgrund neuer Erfahrungen oft widerlegt oder verletzt. Wenn Erwartungsverletzungen erlebt werden, können sie eine kognitive Reaktion aktivieren, um mit dieser Inkonsistenz umzugehen, und Individuen können reagieren, indem sie entweder ihre ursprünglichen Erwartungen ändern oder diese aufrechterhalten. Darüber hinaus können individuelle (z. B. bisherige Erfahrungen und der aktuelle Zustand), soziale (z. B. Verhalten von engen Bezugspersonen) und umweltbedingte (z. B. Wohnform) Faktoren die Erwartungen und deren Stabilisierung oder Veränderung beeinflussen. Zudem können Merkmale eines die Erwartung nicht bestätigenden Ereignisses den Umgang mit Erwartungsverletzungen vorhersagen, da diese die Aufrechterhaltung oder Änderung der Erwartung fördern oder hemmen können (Pinquart et al., 2021). Bisher gibt es wenig Forschung zu Erwartungen junger Menschen im Zusammenhang mit Nahrungsmittelkonsum, körperlicher Aktivität und Alkoholkonsum. Darüber hinaus wurde der Zusammenhang zwischen diesem Gesundheitsverhalten und Erwartungsverletzungen nicht umfassend untersucht, und die Rolle von Erwartungen und Erwartungsverletzungen bei Interventionen, die darauf abzielen, ungesundes Verhalten bei jungen Menschen zu ändern, wurde bisher wenig beachtet. Diese Dissertation zielte darauf ab, diese Wissenslücken zu verringern, indem zunächst untersucht wurde, wie Erwartungen, frühere Erfahrungen, der aktuelle Zustand, Bemühungen sozialer Partner, das Verhalten zu motivieren, und das Zusammenleben mit den Eltern mit Gesundheitsverhalten und Erwartungen verbunden sind (Studie 1). In einer Längsschnittanalyse von Daten von 163 StudienanfängerInnen (Durchschnittsalter = 21,20, SD = 2,66, 81 % weiblich) fanden wir heraus, dass die Veränderung der Erwartungen an körperliche Aktivität und Alkoholkonsum durch das jeweilige anfängliche Verhalten vorhergesagt wurde. Darüber hinaus sagte der erlebte elterliche Einfluss, zu trinken und körperlich inaktiv zu sein, das jeweilige Studierendenverhalten und die Erwartungen vorher. Schließlich ging der Auszug aus dem Elternhaus mit einer Zunahme des aktuellen und erwarteten Trinkverhaltens einher. Dies lässt vermuten, dass Erwartungen und soziale Bezugspersonen einen Einfluss auf das Gesundheitsverhalten von Studierenden im ersten Semester haben. Zweitens implementierten wir ein experimentelles Design, um zu untersuchen, ob Merkmale eines erwartungswidrigen Ereignisses (d.h. Valenz, Stärke der Diskrepanz und Kontrollierbarkeit) die Aufrechterhaltung oder Veränderung der Erwartung bei 297 UniversitätsstudentInnen vorhersagen (Durchschnittsalter = 23,76, SD = 4,42; 75,8% weiblich; Studie 2). Die Teilnehmenden bearbeiteten einen Fragebogen mit Vignetten, in denen Erwartungen widersprechende Ereignisse über den Verzehr gesunder Lebensmittel dargestellt wurden. Wir fanden, dass die Studierenden in Bezug auf körperliche Aktivität eine höhere Erwartungsänderung zeigten, wenn sie ein besser als erwartetes Ereignis erlebten, und eine höhere Erwartungspersistenz, wenn sie ein schlechter als erwartetes Ereignis erlebten. Darüber hinaus zeigten Studierende bei geringeren Erwartungsverletzungen in Bezug auf Ernährung und körperliche Aktivität eine höhere Erwartungspersistenz. Wenn Personen Kontrolle über die (Nicht-)erfüllung einer Erwartung hatten, zeigten sie eine höhere Entschlossenheit, ihre Erwartungen zu erfüllen, während Studierende ohne Kontrolle über die Quelle der Erwartungsverletzung stärker ihre Erwartungen veränderten. Die dritte Studie untersuchte die Auswirkungen von Interventionen, welche Erwartungen von Highschool- und College-StudentInnen über Wirkungen des Alkoholkonsums in Frage stellten, auf Veränderungen des Trinkverhaltens und ihrer Alkoholerwartungen. Die Alkoholerwartungs-Challenge-Interventionen sind derzeit die am besten erforschten Intervention, um Erwartungsverletzungen zu implementieren zur Förderung gesunden Verhalten bei jungen Menschen. Daher haben wir alle verfügbaren Studien gesammelt, um eine Metaanalyse (23 Studien; 4.122 Teilnehmer; mittleres Alter = 19,0, SD = 2,32, 57 % Männer) zu diesem Thema durchzuführen. Die Intervention zeigte im Mittel signifikante, aber kleine Effekte auf die Veränderung des Alkoholkonsums und der Alkoholerwartung in gewünschter Richtung. Die Änderung der Erwartungen erklärte hierbei die Änderung des Alkoholkonsums. Günstigere Ergebnisse wurden bei College-Studierenden im Vergleich zu Highschool-Studierenden und bei Interventionen mit höherer Dosis beobachtet. Die Ergebnisse dieser Dissertation zeigen den Zusammenhang zwischen Erwartungen, Erwartungsverletzungen und Gesundheitsverhalten bei Jugendlichen und Emerging Adults. Die Ergebnisse zeigen auch Aspekte eines die Erwartung nicht bestätigenden Ereignisses, welche die Aufrechterhaltung oder Änderung der Erwartung vorhersagen, was für Interventionsstrategien informieren kann. Auf diese Weise werden wichtige Erkenntnisse zur Optimierung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung für junge Menschen präsentiert. Schließlich wird auch die praktische Bedeutung aufgezeigt, die Erwartungen an das Gesundheitsverhalten durch Interventionen zu hinterfragen, die sich an Jugendliche und Emerging Adults richten.